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Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)

Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sich mit dem Christophorer häufig und sehr engagiert in wissenschaftlichen Diskussionen über physikalische Phänomene erging.
    Fast könnte man auf den Gedanken kommen, dass der L.I. sich verliebt hat , dachte Leslie. Bedauerlicherweise werde ich Lieutenant Black wohl ohnehin in nächster Zeit verlieren. Schließlich steht sie auf der Beförderungsliste ganz oben. Die nächste Stelle für einen Lieutenant Commander auf einem Raumdock dürfte der Anlass für ihre Beförderung sein …
    Es war nicht so, dass Leslie der sympathischen Ingenieurin von Anfang dreißig diesen Karrieresprung nicht gegönnt hätte.
    Aber andererseits schätzte er ihre Fähigkeiten und hätte sie gerne auf dem Schiff behalten.
    Dass sie manchmal die Neigung zu unkonventionellen Lösungen hatte und dabei auch schon mal das Kleingedruckte bei den Vorschriften außer Acht ließ, empfand Leslie eher als bereichernd denn als störend.
    »Lieutenant, ich möchte Sie bitten ein paar fähige Techniker aus Ihrer Crew auszuwählen«, sagte er. »Auf Debrais VII hat es einen Angriff der einheimischen Orsonen gegeben, der wohl ziemlich großen Schaden angerichtet hat und jetzt sind die Siedler auf unsere Hilfe angewiesen. Sie selbst sollen auch dabei sein.« Leslie grinste. »Macht sich außerdem gut in Ihrer Personalakte, wenn da ab und zu auch Außenmissionen verzeichnet sind, wenn Sie demnächst Lieutenant Commander sind.«
    »Sir, mit Verlaub – aber so weit ist es noch nicht.«
    »Wie auch immer – ich kann mich auf Sie verlassen, ja?«
    »Absolut, Captain«, versprach sie.
    »Für die Fähnriche unter Ihren Leuten ist es vielleicht auch mal ganz reizvoll, wenn sie sich ohne ihre Chefin im Maschinenraum tummeln können und dafür verantwortlich sind, dass der Ofen läuft.«
    »Das glaube ich zwar auch, aber …«
    Leslie hob die Augenbrauen. »Aber was?«
    »Darf ich offen sprechen, Sir?«
    »Bitte!«
    »Ich weiß nicht, ob es klug ist, den Siedlern ihr zerstörtes Equipment wieder aufzubauen, wenn man sie dazu bewegen will, den Planeten, auf dem sie sich gerade eine Existenz aufgebaut hatten, zu verlassen.«
    Leslie lächelte mild. Auch das mochte er an Black. Sie sagte offen ihre Meinung. Ob das auf Dauer einer Karriere innerhalb eines strikt hierarchischen Systems wie dem Star Corps förderlich war, musste man abwarten. Captain Leslie hatte jedenfalls keinerlei Probleme damit. Im Gegenteil, er erwartete von seinen Untergebenen, dass sie ihn auf mögliche Fehler hinwiesen. Es gehörte seinem Verständnis nach zu den unabdingbaren Fähigkeiten eines Vorgesetzten mit Kritik sachlich umgehen zu können und sie nicht als Angriffe auf die eigene Person zu werten. Dass er der Captain war und letztlich die Entscheidung treffen und die Verantwortung tragen musste, stand natürlich auf einem anderen Blatt.
    »Ich nehme Ihren Einwand zur Kenntnis, Lieutenant«, sagte er. »Aber wir haben durch diesen Vorfall die einmalige Chance, das Vertrauen der Siedler zurückzugewinnen. Ein Teil von ihnen scheint im Star Corps wohl nur so etwas wie den langen Arm des Hohen Rates zu sehen, der sie mit den Folgen undurchschaubarer politischer Entscheidungen traktiert. Außerdem schließt sich das Wurmloch erst in einigen Monaten und zumindest bis zum Eintreffen der Transporter müssen die Versorgungseinrichtungen funktionieren.«
    »Und falls sich die Mehrheit der Neu-Debraisianer doch dazu entschließt zu bleiben?«
    »In dem Fall verhelfen wir ihnen zumindest zu einem guten Start, Lieutenant.«
     
    *
     
    Zweieinhalb Stunden später fand sich Lieutenant Black in einem der Aufenthaltsräume an Bord der STERNENFAUST ein. Sie zog sich am Getränkespender einen Synthodrink mit besonders süßem Aroma. Allerdings ohne schädlichen Zucker. Der Geschmack wurde allein durch Geschmacksverstärker hergestellt. Das Getränk erfreute sich großer Beliebtheit, da es null Kalorien hatte und somit für figurbewusste Zeitgenossen ohne Reue konsumiert werden konnte.
    Schließlich will ich ja, dass mir die Uniform auch in ein paar Jahren noch passt! , dachte Black.
    Sie traf auf Bruder Patrick, der an einem der Tische saß, den Blick starr auf die Anzeige seines Handheldcomputers gerichtet, während die rechte Hand regelmäßig in eine Schale mit Algenchips griff.
    Catherine Black hatte plötzlich ein flaues Gefühl in der Magengegend. Aber es war nicht unangenehm. Es war mehr als nur Bewunderung, die sie für diesen Mann empfand, der mit großer Selbstverständlichkeit über ein

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