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Sternenfaust - 032 - Sieben dunkle Welten

Sternenfaust - 032 - Sieben dunkle Welten

Titel: Sternenfaust - 032 - Sieben dunkle Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ausstiegen. Die wurden zwar mitgeführt, befanden sich jedoch im hinteren Teil der Fähre, um im Bedarfsfall benutzt werden zu können. Die diese Mission zu Grunde liegende Prämisse war nach wie vor, dass hier ein Besuch unter Freunden und Verbündeten stattfand, bei dem übertriebene Sicherheitsmaßnahmen nur das Vertrauen störten. Lieutenant Commander Brian Niedermayer führte unterdessen das Kommando auf der NEPTUN.
    Insgeheim ärgerte sich Tong darüber, dass er die Brücke verlassen musste. Schließlich konnte er auf diese Weise nicht unmittelbar verfolgen, was Batista in Zusammenarbeit mit der Leitenden Ingenieurin Edna Kwon über die höherdimensionalen Signale herausfand, von denen bislang eigentlich nur feststand, dass es sich um irgendeine Form der Kommunikation handeln musste.
    Es fragt sich nur, wer hier wem etwas sendet , ging es Tong durch den Kopf. Wer mag es geschafft haben, diese uralte Anlage zumindest teilweise wieder in Betrieb zu nehmen?
    Die Heptagon-Monde hatten ihre Geheimnisse offenbar noch lange nicht preisgegeben. Unter der Oberfläche von Heptagon hatte die Crew der STERNENFAUST I seinerzeit ja ebenfalls eine gut getarnte Anlage der Toten Götter gefunden, die leider inzwischen vollkommen zerstört war. Ein Selbstzerstörungsmechanismus hatte dafür gesorgt, dass letztlich nichts weiter als geschmolzenes Metall von ihr geblieben war. Inzwischen lag dieser Metallbrocken nicht nur unter Unmassen von Sand begraben, sondern befand sich auch noch am Grund eines der Meere, die durch die Wassermassen der einsetzenden Flut gefüllt worden waren.
    Wie eine runzelige Orange mit großen blauen Schimmelflecken sah Tardelli IV jetzt aus dem Weltraum aus.
    Die Landefähre entfernte sich zusehends von der NEPTUN. Auf dem Hauptbildschirm waren auch die eskortierenden Schiffe der Fash’rar zu sehen.
    »Die erweisen uns alle Ehre, Sir!«, fand Sergeant Clint Reiniger. »Ich denke, dass keine besonders schwierigen Verhandlungen vor Ihnen liegen.«
    »Ich hoffe, Sie haben Recht, Sergeant«, sagte Tong.
     
    *
     
    Oberpriester Rewsay sah zu, wie der Wagen mit dem surrenden Elektromotor hereinfuhr. Seine Ladefläche war mit feuchtem Sand gefüllt.
    Der neue Herrscher war noch klein und grub sich gerne in den Sand ein. Er würde noch einige Planetenumläufe lang vollkommen unselbstständig sein, wie Rewsay sehr wohl bewusst war. Wie viel Zeit vergehen würde, bis er fähig war, tatsächlich die Regierungsgewalt zu übernehmen, musst man abwarteten.
    Das hängt ganz davon ab, wie seine Erziehung verläuft! , überlegte der Oberpriester.
    Er selbst war entschlossen dazu, aus dem neuen Herrscher so schnell wie möglich ein wirkliches Band der Ahnen zu machen. Denn das war die Hauptfunktion eines Fash’rar-Herrschers. Er war als Mutant der Einzige, der in der Lage war, mehrere Flutzyklen zu überleben und damit die kulturelle Kontinuität des Fischvolks zu gewährleisten. Nur während der in unregelmäßigen Abständen wiederkehrenden Fluten war ein DNA-Austausch unter den sieben Geschlechtern der Fash’rar möglich.
    Wenn ein Fash’rar glaubte, dass die Zeit des Todes gekommen war, so ließ er sich lebendig in den Sand der Wüste begraben. Dort konnte sein Körper bei extrem reduziertem Metabolismus notfalls Jahrtausende überdauern, um zum Zeitpunkt der nächsten Flut erneut zum Leben zu erwachen – allerdings nur für kurze Zeit, denn nach der Eiablage starben die Fash’rar recht bald. Sie konnten ihre Jungen nicht in den nächsten Flutzyklus begleiten.
    Die Fash’rar sammelten die befruchteten Eier ein und bewahrten sie auf. Nur einen geringen Teil davon ließen sie schlüpfen. Die anderen wurden konserviert und nach und nach erst zur vollen Reife gebrütet. Doch wenn der Abstand zwischen zwei Flutzyklen extrem groß war, bestand immer die Gefahr, dass die Fash’rar zunächst ausstarben. Zwar erwachte ihre Spezies bei Einsetzen der Flut, wenn die Begrabenen aus ihren Sandlöchern heraus krochen, zu neuem Leben – aber nach dem Tod der Eierleger war die nächste Generation dann vollkommen auf sich gestellt. Im Extremfall musste sie bei null anfangen.
    Um das zu verhindern, war das Band der Ahnen so wichtig. Der Herrscher bildete es mit Hilfe seines Gedächtnis, dass selbst dann eine über Jahrtausende hinwegreichende Brücke darstellte, wenn er für Jahrhunderte als letzter und einziger Fash’rar auf Tardelli VI gewandelt war.
    Die Lebenserwartung der Mutanten, aus deren Reihen der neue

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