Sternenfaust - 032 - Sieben dunkle Welten
hatte ich auch nie einen Zweifel!«
In langsamer Fahrt strebte die L-1 auf das nach wie vor geöffnete Außenschott an der Oberfläche von Dunkelwelt F zu.
»Vielleicht ist der Begriff Planet für dieses Gebilde gar nicht richtig gewählt!«, glaubte Bruder William, der die Fahrt nutzte, um verschiedene Messungen durchzuführen. Fasziniert verfolgte er die Anzeigen der Ortungssysteme.
»Wie würden Sie es denn bezeichnen, Bruder William?«, erkundigte sich Dana Frost.
Der Christophorer-Mönch lehnte sich einen Augenblick lang zurück und meinte schließlich: »Nennen Sie es doch einen Zwitter zwischen Raumschiff und Planet. Ich glaube, das trifft es am ehesten.«
Lieutenant Commander van Deyk meldete sich von der Brücke der STERNENFAUST aus, nachdem die L-1 etwa ein Drittel ihres Weges zur Oberfläche hinter sich gebracht hatte.
»Captain, wir haben gerade eine kurze fünfdimensionale Resonanz angemessen, die etwa der Stärke des Signals entspricht, das uns in dieses System führte.«
»Was ziehen Sie daraus für Schlussfolgerungen, I.O.?«, fragte Frost.
»Bislang noch keine genaueren. Aber es scheint in diesem Siebenerring irgendetwas in Gang zu kommen, wovon wir noch keine Ahnung haben, was es ist. Lieutenant Briggs hat erhöhte Energiewerte in drei der Dunkelwelten angemessen. In den Infrarotbildern, die unsere Systeme aufzeichnen und auswerten, breiten sich auffällige Warmzonen aus, in denen die Temperatur deutlich über den Gefrierpunkt steigt.«
»Was mich vor allem interessiert ist, ob wir mit einem Angriff zu rechnen haben«, erwiderte Frost.
»Das ist schwer zu sagen.«
»Falls das der Fall sein sollte, haben Sie freie Hand, van Deyk. Entscheiden Sie auf Grund Ihrer Erfahrung.«
»Das ist leichter gesagt, als getan, Captain«, murmelte van Deyk, dessen Stirn sich dabei leicht umwölkte. »Ich war hier auch noch nie …«
Dana unterdrückte ein Grinsen. Das Problem war wahrscheinlich ein ganz anderes. Er hat einmal seine Entscheidungsbefugnisse eingesetzt, um die Leben von feindlichen Kridan zu retten. Das wurde ihm zum Verhängnis und führte zu seiner Degradierung. Ich frage mich, was er jetzt – mit dem, was geschehen ist, im Hinterkopf – in einer ähnlichen Situation tun würde … Hoffentlich das Gleiche …
Dana ließ von der L-1 aus eine Verbindung zu Gatranhaargher, dem Anführer der Ganador, herstellen und fragte ihn nach der Erhöhung der Energiewerte in mehreren Siebenerwelten. »Nicht alles liegt in unserer Hand«, war die überraschend offene Antwort, die Gatranhaargher daraufhin gab. »Aber seid versichert, dass nichts von dem, was sich gegenwärtig in diesem System tut, irgendetwas daran ändert, dass ihr herzlich willkommen seid!«
*
Das Außenschott des Hangars schloss sich. Die Orter-Daten meldeten, dass sich das Innere mit Atemluft füllte, die auch für menschliche Lungen geeignet war. Innerhalb von wenigen Minuten waren innerhalb des Hangars sowohl im Hinblick auf die Temperatur, als auch in Bezug auf die Atemluft ein Zustand erreicht worden, der für Menschen absolut innerhalb der Norm lag.
Die Außenkameras der L-1 erfassten eine Prozession von etwa einen Meter sechzig großen Kopffüßlern. Danas erste Assoziation war die zu Kraken. Die Ganador zogen um die Fähre herum und bildeten einen Kreis. Dabei wurden Schnalz- und Brummlaute ausgestoßen, die durch den Translator der L-1 nicht zu übersetzen waren.
»Wir sollten aus Sicherheitsgründen Raumanzüge anlegen«, schlug Jefferson vor.
Aber Bruder William war dagegen. »Die Ganador haben sich bemüht, für uns möglichst gastliche Bedingungen zu schaffen, da können wir nicht mit Raumanzügen vor ihnen auftauchen. Damit würden wir ihnen deutlich machen, wie unzureichend ihre Bemühungen sind und dass wir ihrer Fähigkeit, für uns annehmbare Lebensbedingungen zu schaffen, misstrauen.«
»Vertrauen wir auf den diplomatischen Feinsinn unseres Beraters!«, entschied Dana Frost.
Sergeant Takashi gab seinen Marines einen Wink, das Shuttle als Erste zu verlassen. »Oder ist diese rudimentäre Sicherheitsmaßnahme nicht diplomatisch genug?« Sein Tonfall machte deutlich, dass sich sein Captain auf eine längere Diskussion gefasst machen konnte, wenn er mit seinem Vorgehen nicht einverstanden war.
»Sie ist in Ordnung«, stimmte Frost zu. »Aber sehen Sie zu, dass Sie unsere Gastgeber durch Ihr Auftreten nicht gleich verschrecken!«
»Captain, wir sind Marines – keine Monster!«
*
Sergeant
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