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Sternenfaust - 032 - Sieben dunkle Welten

Sternenfaust - 032 - Sieben dunkle Welten

Titel: Sternenfaust - 032 - Sieben dunkle Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Takashi und die beiden Marines James Marquanteur und Ragnarök S. Telford passierten die Außenschleuse der L-1 und sondierten die Lage. Als ihr Okay über Funk kam, traten auch die anderen durch das Außenschott der Landefähre. Lediglich Pilot Ja’akov Bogdanovich hatte auf der L-1 zu bleiben und dort die Stellung zu halten.
    Insbesondere musste er die Kommunikation zum Mutterschiff gewährleisten. Da die äußere Oberflächenschicht aller Dunkelwelten unterschiedlich stark durch ein Bombardement 5-dimensionaler Strahlung chemisch verändert worden war, bestand die Möglichkeit, dass die Kommunikation zwischen Außenteam und STERNENFAUST unterbrochen wurde. Die L-1 sollte in diesem Fall als Relaisstation fungieren.
    Dana wandte sich an Bruder William. »Führen Sie die Verhandlungen.«
    Der Christophorer ließ sich das nicht zweimal sagen. Er trat vor. Einer der Kopffüßler kam ihm entgegen. Frost bemerkte, dass die Anzahl der Tentakel – Beine? Arme? – bei den Ganador nicht einheitlich zu sein schien. Manche von ihnen hatten vier oder fünf, andere bis zu einem Dutzend Gliedmaßen. Auch die Dicke dieser Krakenarme variierte stark von Individuum zu Individuum.
    »Willkommen auf dem siebten Licht des Strahlenkranzes Mandeguar«, erklärte Gatranhaargher, der oberste Krisenfall-Entscheider der Ganador. Er schien es nicht für nötig zu halten, sich noch einmal vorzustellen, da er offenbar davon ausging, dass die Menschen ihn gesehen hatten.
    Dass unsere Technik nicht dazu in der Lage ist, fünfdimensionale Impulse zu entschlüsseln, konnte er ja nicht wissen , überlegte Frost. Und wir müssen es ihm nicht auf die Nase binden.
    Allerdings erkannte das Translatorsystem Gatranhaargher offenbar am Klang seiner Schnalz- und Brummlaute wieder, wie eine entsprechende Anzeige auf dem Armbandkommunikator dem Captain der STERNENFAUST verriet.
    »Wir danken für den freundlichen Empfang«, erwiderte Bruder William. »Gewiss gibt es vieles, was wir voneinander erfahren können, und wir wären an einem Informationsaustausch stark interessiert. Schließlich leben wir in unterschiedlichen Regionen unserer Galaxis, und es wäre für beide Seiten sicherlich interessant, mehr über die Entwicklungen im jeweils anderen Gebiet zu erfahren.«
    »Die Entwicklungen außerhalb des Strahlenkranzes Mandeguar nehmen wir kaum zur Kenntnis«, erwiderte Gatranhaargher. »Insofern könnten wir wenig zu diesem Dialog beitragen.«
    »Also seid ihr gar nicht an dem Geschehen außerhalb eurer Heimat interessiert?«
    Dazu schwieg Gatranhaargher zunächst. Plötzlich entstand ein Gespräch zwischen Gatranhaargher und mehreren anderen Ganador in seiner Umgebung. Dieses Gespräch bestand aus chaotischen Folgen von Schnalzlauten und wurde vom Translator nur noch bruchstückweise übermittelt. Frost verfolgte die Anzeigen auf ihrem Armbandkommunikator dennoch sehr aufmerksam. Ein paar Begriffe tauchten immer wieder auf und schienen für das Gespräch von besonderer Bedeutung zu sein. Einige davon versetzten Frost in Erstaunen. Es schien immer wieder von Unfähigkeit und Ohnmacht die Rede zu sein. Und von dem Rätsel der Maschinen.
    Was immer das auch bedeuten mag , überlegte Frost.
    Noch ergab das alles keinen Sinn. Aber die Heftigkeit der Auseinandersetzung, die zwischen Gatranhaargher und einigen Ganador aus seinem Gefolge herrschte, war nicht zu übersehen.
    Bruder William war klug genug, zunächst einmal das Thema zu wechseln, denn er konnte noch nicht abschätzen, was nun eigentlich die Irritation bei seinen Gesprächspartnern ausgelöst hatte.
    »Wie kommt es, dass ihr den sieben Dunkelwelten die Bezeichnung Strahlenkranz gegeben habt?«, fragte er. »Als Lichtquellen waren sie auf unseren Ortungsschirmen nicht erkennbar.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Gatranhaargher. »Früher, als wir im Dienst der Erhabenen diesen Strahlenkranz beaufsichtigten, leuchtete er wie ein edles Diadem. Heute hat sich Dunkelheit über unsere geliebte Heimat gesenkt. Doch bevor wir diese Dinge besprechen, sollten wir uns erst einmal näher kennen lernen. Ich schlage vor, dass Sie an unserer Reschtogaar-Zeremonie teilnehmen …«
    »Was ist das für eine Zeremonie?«, fragte Bruder William.
    »Reschtogaar ist das Geheimnis der lebendigen Vergangenheit. Wer die Vergangenheit teilt, wird Frieden halten, so sagt es die Überlieferung der Erhabenen …«
     
    *
     
    Tardelli-System: Etwa zwei astronomische Einheiten in vertikaler Richtung zur Umlaufbahnebene von Tardelli IV

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