Sternenfaust - 035 - In den Höhlen der Ganador
zum Abschluss seiner Befehlsausgabe allen beteiligten Crews viel Glück. »Ich hoffe, dass wir nicht allzu viele Verluste zu beklagen haben werden«, sagte er – aber er ahnte, dass die Wirklichkeit anders aussehen würde …
Die LIBERTY blieb zusammen mit dem Kernverband, der im Pictoris-Sektor operierenden Star Corps Einheiten in einem Abstand von 0,5 AE zur Porta des Wurmlochs. Wenn die Angreifer dieses Wurmloch bekommen wollten, mussten sie sich hier zum Kampf stellen. Soldo spekulierte im Übrigen auch darauf, dass es sich die Starr zweimal überlegen würden, ihre gefürchteten Antimateriewaffen in der Nähe des Wurmlochs einzusetzen.
Die Folgen konnten unabsehbar sein. Wenn bei einer Antimateriedetonation ein Mini Black Hole entstand, konnte niemand die Auswirkungen auf die Stabilität von Wurmloch Alpha vorhersagen.
Es gab in dieser Hinsicht verschiedene Berechnungen. Sie schwankten von einem kurzzeitigen katastrophalen Einfluss bis zur nachhaltigen Destabilisierung des Wurmlochs. Möglicherweise verschwand es dann für immer, sodass den Angreifern dann nichts von ihrer angestrebten Beute blieb.
Wenn man an die Dronte auf der anderen Seite denkt, wäre es vielleicht sogar das Beste , überlegte Soldo.
Insgesamt zehn Dreadnoughts und zahlreiche kleinere Einheiten gehörten zu dem Verband, dem Soldo nun befahl, sich zur formieren. Bis zum Eintreffen der Feinde würden noch Stunden vergehen. Und diese Zeit musste zur bestmöglichen Vorbereitung genutzt werden.
»Commodore! Eine Transmission von der TAJ MAHAL!«, meldete Lieutenant Commander Seiichi Ishikawa.
»Dann schalten Sie den Kanal frei!«, erwiderte Soldo.
Auf einem der Nebenbildschirme erschien das Gesicht von Commander Abdul Rajiv, dem Kommandanten des Leichten Kreuzers TAJ MAHAL.
Als die NEPTUN vom Rand des Samtran-Systems aus, den Aufbruch der Armada aus Starr und Sharaan meldete, hatte Soldo die TAJ MAHAL mit einer ganz besonderen Mission betraut. Sie hatte die Aufgabe erhalten, die Forschungsstation Star Corps Base 567 zu evakuieren. Sowohl das gesamte Wissenschaftler-Team unter Professor Jack Schmetzer, als auch alle Datenspeicher sollten gesichert werden. Beides sollte nicht in die Hände der Starr gelangen.
»Commodore, Professor Schmetzer weigert sich, die Station zu verlassen«, meldete Rajiv. »Wir haben vor zwei Stunden an der Station angedockt und verhandeln seitdem mit ihm.«
»Geben Sie mir Schmetzer!«, knurrte Soldo. Es gibt auch wirklich nichts, womit man mich nicht behelligen würde! , ging es ihm ärgerlich durch den Kopf. Für wen hält sich dieser arrogante Kerl eigentlich, dass er annimmt, wir würden ihm ein Rettungsschiff hinterherschicken und er denkt nicht mal daran, dieses Schiff auch zu besteigen!
»Wie Sie wollen, Sir!«, sagte Abdul Rajiv. »Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Unterhaltung!«
Den werden wohl andere haben , dachte Soldo. Im nächsten Moment wurde das Bild Rajivs von dem abgelöst, was Jack Schmetzer von sich zeigte.
Die Datenübertragung war etwas wackelig, dadurch waren manche Bildsequenzen leicht geschädigt.
»Commodore, ich lass mich nicht von der Station evakuieren!«, keifte Schmetzer.
»Das haben andere entschieden, Professor. Ich bitte Sie einfach nur, der Crew von Captain Rajiv keine Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Kooperieren Sie, dann geht alles am schnellsten!«
»Pah!«, machte Schmetzer und vollführte dabei eine wegwerfende Handbewegung. »Aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen werden meinen Mitarbeitern und mir hier die Arbeitsmöglichkeiten genommen! Wichtige Messungen sind gerade im Gang, Experimente müssen über Wochen und Monate verfolgt werden. Glauben Sie, ich ließe mich da von irgendwem einengen?«
»Sie werden es müssen, Professor!«, sagte Soldo so ruhig er konnte. »Vergessen Sie nicht, dass Ihre Station dem Star Corps gehört. Sie haben keine andere Wahl, als die Befehle des Generalstabs auszuführen. Tun Sie es nicht, müssen Sie mit den entsprechenden Konsequenzen rechnen.«
Schmetzer wurde blass. »Sie würden es nicht wagen, mich mit Gewalt von der Station zu entfernen, Commodore!«
»Sie irren sich gewaltig, Professor. Die von mir mit der Evakuierung betraute Crew hat sogar die Erlaubnis, notfalls Zwangsmittel anzuwenden. Sehen Sie zu, dass sämtliche sensiblen Daten aus den Stationsrechnern entfernt werden.
Falls dies nicht möglich sein sollte, erwäge ich sogar die Einsetzung eines Selbstzerstörungsmechanismus!«
»Sie sind
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