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Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien

Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien

Titel: Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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wären, die dort kommen, hätten sie wohl kaum Gleitfahrzeuge aus der Stadt. Woher sollten sie die bekommen? Die Städte sind von den Feinden besetzt.«
    Das war zwar eine logische Überlegung, aber Branok war nicht so schnell bereit, die Hoffnung aufzugeben.
    »Ich werde ihnen entgegengehen«, entschied er. »Wenn ich sehe, dass es Feinde sind, gebe ich ihnen ein Zeichen.«
    »Ich komme mit«, entschied Tishaga. »Nur für alle Fälle. Wir sind zu zweit glaubhafter.«
    Doch das war nur ein Teil der Wahrheit. Der zweite Teil bestand aus Tishagas Befürchtung, dass Branok in seiner Hoffnung auf Rettung preisgeben würde, dass sich noch 36 weitere Flüchtlinge in den Höhlen befanden, bevor sie sich davon überzeugt hatten, dass die Insassen des Gleiters tatsächlich Retter waren, wenn sie ihn nicht daran hinderte.
    Sie verließen das Versteck und gingen dem Gleiter entgegen. Dessen Insassen bemerkten sie recht schnell, änderten die Richtung und kamen auf sie zu. Es war nur ein kleiner Gleiter, keins von den größeren Transportfahrzeugen, wie das, das die Flüchtlinge hergebracht hatte. Deshalb war es nur mit fünf Starr besetzt.
    Sie stoppten das Fahrzeug ein paar Meter von Branok und Tishaga und stiegen aus. Branok war immer noch euphorisch und begrüßte die Ankömmlinge überschwänglich. Doch Tishaga hatte das Gefühl, dass etwas mit ihnen nicht stimmte.
    Hoffentlich bin ich zu misstrauisch , dachte sie.
    »Endlich!«, rief einer von ihnen. »Wir haben schon befürchtet, dass wir die Einzigen wären, die entkommen konnten.«
    »Das ging uns ähnlich«, antwortete Branok. »Wo kommen Sie her?«
    »Von den Höhlen weiter nördlich.«
    »Sind Sie allein?«, fragte ein anderer der Neuankömmlinge. Er war fast einen Kopf größer als Tishaga.
    »Ja, nur wir zwei«, kam sie Branoks Antwort zuvor. »Wie sieht es in der Stadt aus? Als wir geflohen sind, waren die Feinde gerade dabei, sie zu erobern. Was ist danach passiert?«
    Der große Starr blickte sie einen Augenblick lang ausdruckslos an. Er trug einen Overall mit Dreiviertelärmeln und eine Handwaffe im Gürtel.
    »Das wissen wir nicht«, antwortete er schließlich. »Wir haben uns versteckt. Aber es ist ein guter Unterschlupf mit ausreichend Vorräten. Kommen Sie mit.«
    »Sie wissen nicht, wie die Lage aussieht, fliegen aber mit einem Gleiter herum?«, empörte sich Tishaga. Doch sie war sich bereits sicher, woran sie war.
    Ihr gegenüber setzte zu einer Antwort an, kam jedoch nicht mehr dazu.
    Tishaga zögerte nicht länger. Sie riss ihre Handwaffe heraus und schoss ohne Vorwarnung. Zwei ihrer Gegner waren tot, bevor sie überhaupt reagieren konnten.
    Die Hand des großen Starr – Dronte!, verbesserte sich Tishaga – stieß hinab zur Waffe. Da riss ihn ihr dritter Treffer herum.
    Die letzten beiden Dronte wirbelten herum, um zu fliehen. Sie kamen nicht weit. Die junge Analytikerin schoss ihnen ohne zu zögern in den Rücken.
    Branok starrte entsetzt abwechselnd auf Tishaga und die Toten, während sie einem der Toten bereits den Overall über der Brust aufriss. Deutlich war eine frische, lange Narbe zu erkennen, die sich über die Körpermitte zog.
    »Ich wette, die haben alle so eine Narbe«, sagte sie ein wenig atemlos.
    »Was haben Sie getan?«, flüsterte Branok, und seine Stimme hatte einen entsetzten Unterton.
    »Sehen Sie sie sich doch an«, forderte Tishaga. »Das ist der eigentliche Feind, Branok. Er sieht aus wie wir, ist aber ein intelligenter Parasit. Er wird chirurgisch in den Körper eingepflanzt und beherrscht ihn anschließend. Sie werden Dronte genannt.« Sie atmete tief durch. »Davor haben uns die Menschen gewarnt.«
    Branok war sichtbar erschüttert, fing sich aber schnell wieder. »Was tun wir jetzt mit ihnen? Wir können sie hier nicht liegen lassen.«
    »Holen Sie ein paar von den anderen, Branok. Wir werden sie in einer der Höhlen begraben.«
    »Was machen wir mit dem Gleiter? Wir könnten ihn dazu benutzen, von hier wegzukommen. Hier bleiben können wir nicht. Man wird die fünf suchen.«
    Tishaga überdachte das. »Der Gleiter wäre eine Möglichkeit«, gab sie zu. »Aber eine riskante. Wir sind 38, der Gleiter fasst nur maximal zehn Leute. Und bevor wir mit ihm von hier wegfliegen, müssen wir erst einmal wissen, wohin wir uns wenden sollen. Ich stimme Ihnen in jedem Fall darin zu, dass wir auf die Dauer ein besseres Versteck brauchen. – Doch kümmern wir uns erst mal um die Toten …«
    Branok wusste, dass Tishaga Recht hatte.

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