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Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien

Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien

Titel: Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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keine Rettung kommen würde. Und das war wohl das Ende der kleinen Gruppe von Flüchtlingen.
    Er drehte sich um, als er Schritte hinter sich hörte. Es war Tishaga.
    »Ich löse Sie ab, Branok. Ruhen Sie sich aus.«
    »Wozu?«, brummte Branok düster. »Wir werden alle bald mehr als genug Ruhe haben. Die Ruhe des Todes!«
    »Aber noch sind wir nicht tot«, erinnerte ihn Tishaga. Dieser Spruch schien in den letzten Tagen zu ihrem Motto geworden zu sein. Sie hatte ihn fast jedes Mal zu ihren Kollegen gesagt, wenn einer von ihnen dieselben Anfälle von Mutlosigkeit hatte wie Branok jetzt.
    Branok zischte erbost. »Sie glauben doch nicht im Ernst, dass Rettung kommt!«
    »Nein, das scheint mir eher unwahrscheinlich. Aber ich bin auch nicht bereit, so einfach aufzugeben. Erinnern Sie sich an unsere Geschichte, Branok. An unsere Ursprungsgeschichte. Wir stammen von Kriechtieren ab, die in Höhlen lebten und sich von Pflanzen und Pilzen ernährten. Unsere Physiognomie hat sich in den letzten Jahrtausenden der Evolution nicht so sehr verändert, dass uns diese Form der Ernährung umbrächte. Oder diese Lebensweise. Wir müssen uns einfach nur wieder an sie gewöhnen.«
    »Wollen Sie etwa vorschlagen, dass wir uns in dieser Höhle häuslich niederlassen und wer weiß wie lange darin leben sollen?«
    »Allerdings«, bestätigte Tishaga ernst. »Oder sind Ihnen die Alternativen lieber? Entweder zu verhungern oder dem Feind in die Krallen zu fallen? Ich persönlich ziehe da ein primitives Leben in einer Höhle ohne jeden Komfort vor.«
    Branok sah sie an, als sähe er sie zum ersten Mal. »Ich wusste nicht, dass in Ihnen ein so unbeugsamer Geist steckt«, stellte er fest.
    »Nun, Situationen wie diese haben die Nebenwirkung, entweder das Beste oder das Schlechteste in einem Starr zum Vorschein zu bringen. In meinem Fall ist es das Beste, wie es aussieht. Ich bin allerdings nicht die Einzige, die die Dinge so sieht. Gerush hat zusammen mit einigen anderen die umliegenden Höhlen etwas näher untersucht. Und sie haben einen riesigen Vorrat genießbarer Pilze gefunden, von denen wir uns eine Zeitlang ernähren können. Natürlich sind sie nicht besonders nahrhaft und taugen als einzige Nahrungsquelle über längere Zeit nicht. Aber sobald sich die Lage hier beruhigt hat, können wir Exkursionen in die Umgebung unternehmen und nach weiteren Nahrungsquellen suchen.«
    »Glauben Sie wirklich, dass sich die Situation tatsächlich irgendwann wieder … beruhigt?«, fragte Branok. »Wenn wir nur wüssten, was diese Fremden vorhaben.«
    »Nun, offensichtlich handelt es sich um genau den Feind, vor dem uns die Solaren Welten gewarnt haben«, war Tishaga überzeugt.
    »Und wir haben es nicht geglaubt und für einen Trick gehalten, mit dem sie uns daran hindern wollten, sie wegen des Wurmlochs anzugreifen«, sagte Branok bitter.
    »Es hätte tatsächlich ein Trick sein können«, beruhigte Tishaga ihn. »Die Möglichkeit bestand immerhin.«
    »Trotzdem hätten wir damit rechnen müssen, dass es die Wahrheit sein könnte . Dann würden wir jetzt nicht in diesem Schlamassel stecken.«
    »Der Blick zurück ist immer perfekt« , zitierte Tishaga ihren Lieblingsphilosophen, Meister Shinor. »Vergangene Versäumnisse lassen sich im Nachhinein nicht mehr ändern. Wir müssen vorwärts blicken und sehen, dass wir überleben.«
    »Und wie wahrscheinlich ist unser Überleben?«
    »Es wird schwierig«, gab Tishaga unumwunden zu. »Ich weiß nur wenig über das, was die Solaren Welten uns über diesen ominösen Feind mitgeteilt haben. Aber was ich weiß, lässt mich zu dem Schluss kommen, dass ein Dahinvegetieren in einer Höhle oder der Tod in jedem Fall dem vorzuziehen ist, was uns von diesem Feind erwartet.«
    Branok kam nicht mehr dazu, darauf zu antworten. Aus der Ferne näherte sich ein Gleitfahrzeug, das eindeutig von der Bauart der Starr war.
    Er gab einen kleinen Freudenschrei von sich. »Rettung! Da kommt Rettung!« Er wollte augenblicklich hinter dem Vorsprung hervorspringen und sich bemerkbar machen, doch Tishaga hielt ihn zurück.
    »Was soll das?«, fuhr er seine Untergebene an. »Dort kommt Rettung!«
    »Das können wir nicht wissen«, mahnte Tishaga zur Vorsicht. »Wenn die Informationen der Menschen korrekt sind, so übernehmen diese Feinde die Körper anderer Wesen. Seit sie den Planeten besetzt haben, sind drei Tage vergangen. Wer weiß, wie viele Starr sie schon derart … verändert haben. Und bedenken Sie: Wenn es wirklich Retter

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