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Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier

Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier

Titel: Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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einladen.«
     
    *
     
    Auf der MOND VON KANASH stellte Siron zur selben Zeit ähnliche Überlegungen an. Sein Dienst auf der Brücke war ohnehin vorbei, sodass er sich in seine Kabine zurückziehen konnte, ohne dass es auffiel. Dass er Taila ebenfalls zu sich rief, war auch nicht ungewöhnlich. Schließlich war er nicht nur ihr Vorgesetzter sondern auch ihr Ehemann.
    »Du hast etwas erfahren«, stellte sie fest, als sie sein nachdenkliches Gesicht sah.
    »In der Tat. Und ich weiß nicht, wie ich angemessen mit dieser Information umgehen soll.« Er lächelte. »Vielleicht würde ich dahinter kommen, wenn ich mal wieder meinen eigenen Verstand bemühte, statt mich auf den klugen Rat meiner Frau zu verlassen«, scherzte er und wurde abrupt wieder ernst. »Aber die Sache ist zu brisant. Und du kennst dich mit Politik und dem dazugehörigen vorteilhaften Verhalten entschieden besser aus als ich.«
    »Vielen Dank für das Kompliment, Siron. Lass hören, worum es geht.«
    »Die entflohenen Gefangenen sind verurteilte Verräter, die unter anderem auch für uns gearbeitet haben. Vielleicht ist sogar einer unserer Agenten darunter. Und die Menschen haben irgendwie erfahren, dass die Flüchtlinge nach Kanash VIII wollen.«
    »Oh!«, bemerkte Taila in einem Tonfall, der ausdrückte, dass ihr nun alles klar war.
    »Genau«, stimmte Siron ihr zu. »Taila, was glaubst du, wird der Temuran mit den Leuten machen?«
    »Sie bestmöglich für seine Zwecke einspannen. Das bedeutet, dass sie ohne Rücksicht auf Verluste auch noch das letzte Quäntchen Wissen über die Solaren Welten aus ihnen herausquetschen werden.« Sie dachte einen Moment nach. »Ich bin Drelur Laktraan einmal auf einem Empfang begegnet. Ich halte ihn für einen überaus ehrgeizigen Mann, der Karriere machen will.«
    »Karriere? Welche Karriere könnte wohl noch den Status als Chef des Geheimdienstes übersteigen?«
    »Zum Beispiel der Status eines Geheimdienstchefs mit einem Lehen und dem damit einhergehenden Adelstitel. Oder – noch ein Stückchen weiter – der eines Mitgliedes des Triumvirats.«
    »Unmöglich!«, widersprach Siron. »Der Sitz im Triumvirat wird vererbt und kann nicht erworben werden.«
    »Nun, Siron, Laktraan besitzt sicher brisante Informationen, auch über die drei Triumvirn. Und er verfügt über vielfältige Möglichkeiten, unliebsame Leute ausschalten zu können. Wenn er diese Informationen geschickt zu seinen Gunsten einsetzt, könnte er durchaus einen Triumvir stürzen. Außerdem – erinnere dich an unsere Geschichte – gibt es immer noch die Möglichkeit eines Putsches. Auf diese Weise sind die ersten drei Triumvirn an die Macht gekommen.«
    Siron überdachte das und fand das Ergebnis erschreckend. »Glaubst du wirklich, dass Laktraan so hoch hinaus will?«
    »Ich kenne ihn nicht gut genug, um das mit Sicherheit sagen zu können. Es erscheint unwahrscheinlich. Aber ich schließe die Möglichkeit trotzdem nicht aus. Wenn er von den Flüchtlingen wichtige Informationen erhält, wird das seinem Ansehen mit Sicherheit überaus nützlich sein. Und er ist ein Mann, der so eine Gelegenheit zu seinem Vorteil zu nutzen weiß.«
    »Taila, wie soll ich vorgehen? Soll ich den Menschen – natürlich inoffiziell und unter dem Siegel absoluter Verschwiegenheit – mitteilen, dass der Temuran seine Finger im Spiel hat? Soll ich den Mund halten und einfach nur meinen Auftrag erfüllen?« Er seufzte. »Wenn ich ihnen sage, was ich weiß, ist es genau genommen Verrat. Und ich bin zwar nicht mit allem einverstanden, was das Triumvirat ausheckt, aber ich bin kein Verräter an meinem Volk.«
    Taila machte eine Geste der Zustimmung. »Natürlich nicht, Siron. Aber du hast gerade etwas sehr Wichtiges gesagt, nämlich dass du kein Verräter an unserem Volk bist.« Sie lächelte. »Jetzt bin ich es, die verräterische Gedanken äußert, aber es ist ja kein Geheimnis, dass das Triumvirat sehr auf sein eigenes Wohl und die eigenen Vorteile bedacht ist. Das Volk und seine Belange kommen bei ihnen an zweiter Stelle, wenn gar noch weiter am Ende. Dein Problem ist nicht ein möglicher Verrat an unserem Volk, sondern die Entscheidung, wem deine Loyalität in erster Linie gilt: dem Volk von Ebeem – oder dem Triumvirat.«
    Taila sah ihren Mann ernst an. »Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass zumindest Triumvir Dagis Rendoy über die Identität der Entflohenen informiert ist und mit Laktraan in diesem Punkt zusammenarbeitet. Sonst wüsste mein Onkel nichts

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