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Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier

Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier

Titel: Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Mehr weiß ich nicht.«
    »In diesem Fall werde ich Ihnen gern noch ein paar weitere Informationen liefern, Kommandant Talas. Bei den Gefangenen handelt es sich um 14 Hochverräter, unter ihnen einige hoch qualifizierte Wissenschaftler, die zu einem Hochsicherheitsgefängnis auf Mimas V transportiert werden sollten, um dort eine lebenslange Haftstrafe zu verbüßen. Einige haben für die Starr gearbeitet, einige für die Kridan – und einige für die J’Ebeem.«
    Siron hatte Mühe, ein gleichmütiges Gesicht zu bewahren. Mit dieser Information fielen plötzlich alle Teile des Puzzles in Bezug auf das Interesse des Temuran an dieser Angelegenheit wie von selbst zu einem vollständigen Bild zusammen.
    »Irgendwie ist es ihnen gelungen«, fuhr Dana fort, »einen Teil der Besatzung des Transportschiffs auf ihre Seite zu bringen. Die haben die Gefangenen befreit, sodass das Schiff sich jetzt unter ihrer Kontrolle befindet. Nach unseren Informationen sind sie auf dem Weg nach Kanash VIII. Wir wollen versuchen, sie dort oder zumindest in der Nähe abzufangen, bevor sie den Planeten erreichen.«
    Kanash VIII. Falls Siron noch einen Beweis für die Beteiligung des Temuran gebraucht hätte, so wäre es dieser gewesen. Kanash VIII – Standort eines der wichtigsten Ausbildungszentren des Geheimdienstes. Zwar war das nicht allgemein bekannt, aber Siron wusste durch Tailas Verbindung zu Lorrin Sakala eine Menge, was normale J’Ebeem niemals erfuhren. Und er konnte sich jetzt unschwer vorstellen, wozu der Temuran die Entflohenen haben wollte.
    Die Frage war nur, ob er seine Erkenntnisse mit den Menschen teilen oder lieber für sich behalten sollte. Und vor allem, was für Folgen es haben mochte, wenn er das tat. Diese Frage war ebenso berechtigt wie die, welche Folgen es haben würde, wenn er es nicht tat. Mal ganz abgesehen davon, dass das eine schon an Verrat grenzte. Andererseits war ihm vom Triumvirat aufgetragen worden, die Menschen voll zu unterstützen.
    Am besten spielte er erst einmal auf Zeit, um sich über seine weitere Vorgehensweise klar zu werden.
    »Fliegen wir also nach Kanash«, sagte er zu Dana Frost. »Sie werden feststellen, dass das System astronomisch interessant ist und optisch einen – zumindest nach unseren Begriffen – wunderschönen Anblick bietet. Wenn Sie es gesehen haben, werden Sie verstehen, weshalb man Schiffe nach seinen Monden benennt.«
    »Ich bin schon sehr gespannt darauf«, antwortete Dana. »Sobald Sie uns die Koordinaten übermittelt haben, können wir starten.«
    »Koordinaten werden übertragen, Captain Frost. Folgen Sie uns bitte nach Kanash.«
    Er unterbrach die Verbindung, nachdem die Übermittlung abgeschlossen war. Dana lehnte sich in ihrem Sessel zurück und blickte nachdenklich auf den Bildschirm, auf dem jetzt nur der Weltraum zu sehen war.
    »Der weiß offenbar mehr als er uns gesagt hat«, sprach van Deyk aus, was auch Dana durch den Kopf ging.
    »Ja«, bestätigte Dana, »den Eindruck hatte ich auch.«
    »Ihren Worten entnehme ich«, bemerkte Sun-Tarin, »dass Sie bereits früher mit diesem Kommandanten Verbindung hatten.« Es war das erste Mal, dass sich der Kridan während seines Dienstes selbst zu Wort meldete. »Wie gut können Sie ihn einschätzen?«
    »Bei den J’Ebeem ist das so eine Sache«, antwortete Dana. »Sie sehen uns zwar äußerlich sehr ähnlich, haben aber eine ganz andere Mentalität und eine Gesellschaftsform mit sehr komplizierten Regeln. Gegeneinander Intrigen zu spinnen, scheint das erklärte Hobby ihrer Adelshäuser zu sein. Nach allem, was wir über Kommandant Talas wissen, ist er auch schon einmal das Opfer einer solchen Intrige geworden. Ich bin ihm bisher zweimal begegnet und hatte beide Male den Eindruck, dass er ein vernünftiger Mann ist, der nicht immer mit den Maßnahmen seiner Regierung einverstanden ist.«
    »Und zwar dahingehend nicht einverstanden«, ergänzte van Deyk, »dass er nach seinem gesunden J’Ebeem-Verstand handelt und nicht immer buchstabengetreu nach seinen Befehlen, sofern das nicht einer aktiven Befehlsverweigerung gleichkommt. Warum fragen Sie?«
    »Weil ich mir überlege, ob es möglich wäre, ihm vielleicht die Dinge, die er verheimlicht, informell zu entlocken. In einem persönlichen Gespräch, bei dem nicht die gesamte Brückenbesatzung zweier Schiffe zuhört, wäre er möglicherweise eher bereit zu reden.«
    »Kein schlechter Gedanke«, stimmte Dana zu. »Vielleicht sollten wir ihn wieder einmal zum Essen

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