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Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier

Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier

Titel: Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Deyk, setzten sich nun hin und wieder auch andere zu ihm an den Tisch.
    Einer davon war der Leitende Ingenieur, Simon E. Jefferson. Er besaß seltsame Insektenaugen, die, wie er auf Sun-Tarins Frage erklärte, das Ergebnis einer Genoptimierung waren. Er sprach nicht viel mit Sun-Tarin, aber der Kridan hatte den Eindruck, dass er für ihn eine gewisse Sympathie empfand. Doch in diesem Punkt war er sich keineswegs sicher, denn seine Fähigkeit, die menschliche Mimik und Gestik zu deuten war immer noch sehr beschränkt.
    Die Soldaten an Bord, die so genannten Marines, belauerten Sun-Tarin dagegen auf Schritt und Tritt. Sofern er sich nicht auf der Brücke oder in seiner Kabine auf hielt, befand sich mindestens einer ständig in seiner Nähe und hatte ihn im Auge, selbst wenn sie so taten, als interessierten sie sich nicht für ihn.
    Bis auf einen. Der starrte Sun-Tarin unverhohlen mit brennenden Augen an, und der Kridan brauchte keine besonderen Kenntnisse der menschlichen Mimik um zu erkennen, dass dieser Mann ihn hasste. Auch die Schimpfworte, mit denen er ihn bedachte, sprachen deutlich dafür. Zwar warf er die dem Kridan nicht direkt an den Kopf, sondern murmelte sie nur vor sich hin oder äußerte sie in Richtung seiner Kameraden. Aber Sun-Tarin konnte sie deutlich hören: Geierkopf , Klapperstorch , Federvieh , Suppenhuhn , Aasgeier , Missgeburt und andere mehr.
    Bisher hatte er sie ignoriert und so getan, als hörte er sie nicht. Doch zusammen mit den ständigen Beobachtungen zerrten sie an seinen Nerven. Dass die Kameraden des Marines, die mit ihm am Tisch saßen, ihm keinen Einhalt geboten, war für Sun-Tarin ein deutliches Zeichen dafür, dass sie ihm insgeheim zustimmten. Nun, er hatte mit so einer Reaktion auf seine Person gerechnet. Doch natürlich musste das irgendwann mal ein Ende haben.
    Auch jetzt saß der Marine – sein Name war Norman Bento – zwei Tische weiter und lästerte.
    »Verdirbt einem direkt den Appetit, wenn man die Kantine mit einem überdimensionalen Aasgeier teilen muss«, sagte er zu dem Mann, der neben ihm saß. »Demnächst flattert hier wohl noch eine ganze Horde von denen herum, wenn das so weitergeht.«
    Sun-Tarin war längst zu dem Schluss gekommen, dass der Mann mit dieser Taktik versuchte, ihn zu provozieren. Natürlich hatte er nicht vor, sich provozieren zu lassen. Zumindest nicht in der Richtung, die der Marine wohl erwartete – oder erhoffte. Er würde nicht aggressiv darauf reagieren, obwohl ihm die Seitenhiebe langsam gewaltig an die Federn gingen. Die Alternative, seine Mahlzeiten künftig in seiner Kabine einzunehmen, war allerdings ebenso indiskutabel. Damit würde er seiner Ehre, seinem Volk und seinem Stand Schande bereiten. Er war ein stolzer Tanjaj und ließ sich nicht vor ein paar Beleidigungen in die Isolation treiben.
    Aber es gab andere Möglichkeiten der Gegenwehr, und Sun-Tarin beschloss, dass die Zeit dafür jetzt gekommen war. Er wandte sich zu Norman Bento um und fixierte ihn mit einem starren Blick.
    »Sie haben vollkommen Recht, Marine Bento«, antwortete er ruhig. »Es ist geplant – natürlich langfristig – das Austauschprogramm zu intensivieren. Eines Tages werden noch sehr viel mehr Kridan auf Star Corps Schiffen Dienst tun. Auf dem Hintergrund dieser Tatsache, sollten Sie sich also besser schon mal an mich gewöhnen. Und was Ihren beeinträchtigten Appetit betrifft, so wurde mir gesagt, dass Dr. Gardikov eine sehr fähige Ärztin ist. Vielleicht suchen Sie sie einmal auf.«
    Einige Anwesende kicherten unterdrückt. Bento hingegen fand das gar nicht lustig. Sein Gesicht wurde weiß vor Wut. Für alle, die ihn kannten, war das ein äußerstes Alarmzeichen. Er umklammerte sein Besteck so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    »Du verdammter Geierkopf!«, schnauzte er Sun-Tarin an. »Ich habe nicht mit dir geredet!«
    »Nein, aber Sie reden, sobald ich anwesend bin, ständig über mich und zwar in einer Art und Weise, die sowohl nach menschlichen Standards wie auch nach kridanischen Beleidigungen darstellen. Darüber hinaus steht es Ihnen nicht zu, mich zu duzen. Im Interesse des Bordfriedens schlage ich vor, Sie unterlassen ab sofort beides.«
    »Ich unterlasse gar nichts!«, brüllte Bento ihn an. »Ihr gottverfluchten Missgeburten fliegt im Universum rum und überzieht alle Völker mit sinnlosem Krieg! Ihr tötet wahllos Unschuldige in eurem religiösen Wahn! Und dann kommt so ein hergelaufener …«
    »Norman!«, warnte Marine Lester

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