Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier
Informationen in diesem Punkt stimmen – nach Kanash VIII kommen werden.«
»Ja, das ergibt Sinn«, stimmte Dana zu.
»Meine Frau Taila ist der Überzeugung – der ich mich anschließe –, dass der Temuran die Absicht hat, das Wissen der Entflohenen – und nicht nur das der Wissenschaftler unter ihnen – bis zum letzten Quäntchen auszunutzen und was immer sie aus ihnen herausholen«, er zögerte, »nun … nicht unbedingt zum Wohl der Solaren Welten einsetzen werden.«
»Verstehen Sie uns bitte nicht falsch, Captain Frost«, mischte sich zum ersten Mal Sirons Frau Taila in das Gespräch, die bisher nur mit Dr. Gardikov medizinischen Smalltalk gemacht hatte. »Sowohl unsere Regierung als auch unser Volk sind sich der Vorteile einer friedlichen Co-Existenz mit den Solaren Welten bewusst. Aber Drelur Laktraan, der Chef des Temuran, wird jeden Vorteil, den er erlangt, zu gegebener Zeit nutzen. Vielleicht können ihm die entflohenen Wissenschaftler nichts in die Hand geben, womit er Ihrem Volk schaden kann. Obwohl ich das bezweifele. Denn selbst Dinge, die für Sie alltäglich sind, wie zum Beispiel die Art, in der Ihre Familienstrukturen aufgebaut sind, können einem … nun, nicht wohlmeinenden Wesen einen Schlüssel zu ihrer Vernichtung in die Hand geben. Ich kann Ihnen versichern, dass von der Seite der Regierung her solche Pläne nicht bestehen. Aber …« Sie zögerte.
»Aber wir wissen nicht, wie sich die Dinge in Zukunft entwickeln werden«, half ihr Dana.
»Richtig«, stimmte Taila ihr zu. »Wir hoffen, dass der Frieden zwischen unseren Völkern gewahrt bleibt. Aber wir haben auch ein Sprichwort, das sich immer wieder als wahr erweist: Wer eine Möglichkeit hat, nutzt sie auch. «
»Wir haben ein ähnliches Sprichwort«, antwortete Dana. » Gelegenheit macht Diebe. Und deshalb sollten wir zusehen, dass der Temuran keine Möglichkeit in die Hände bekommt, die er nutzen kann.«
»Ganz recht«, stimmte Siron zu. »Die Frage ist nur, wie wir am besten vorgehen.«
Bevor Dana darauf etwas antworteten konnte, piepte ihr Armbandkommunikator. »Sie entschuldigen mich.«
Sie stand auf, ging in eine Ecke des Raums und meldete sich. »Was gibt es, I.O.?«
»Wir haben Nachricht vom Hauptquartier, Captain. Der Informant an Bord der ALCATRAZ hat sich wieder gemeldet und die aktuelle Position und Kurs des Schiffes durchgegeben. Sie sind jetzt offenbar auf dem Weg nach Orisso III und werden, wenn sie Kurs und Geschwindigkeit beibehalten, in vier Tagen ankommen. Und dort werden sie sicherlich von einem Empfangskomitee erwartet. Wir sollten schnellstmöglich folgen.«
»Verstanden, I.O. Sobald wir zurück sind, starten wir.« Sie kehrte an den Tisch zurück. »Ich erhielt gerade die Nachricht, dass die Entflohen ihre Pläne geändert haben. Sie sind jetzt auf dem Weg nach Orisso III. Offenbar haben sie erfahren oder befürchten, dass Kanash als ihr Ziel bekannt ist.«
»Wenn wir sofort starten, schaffen wir es von hier aus in drei Tagen«, beruhigte Siron sie. »Die Frage ist nur, wie wir am besten vorgehen, wenn wir dort sind.«
»Mit Sicherheit erwartet sie auf Orisso III ein Empfangskomitee des Temuran«, war Dana überzeugt.
»Davon können wir getrost ausgehen. Wir müssen das Schiff also abfangen, bevor es Orisso III erreicht. Wenn Sie mir den Kurs des Schiffes mitteilen können, werden wir sie dort treffen, wo sie voraussichtlich den Überraum verlassen.«
Dana nickte. »Aber wird nicht auch ein Schiff des Temuran dort auf sie warten?«
»Bei dem Planeten, ja. Am Rand des Systems mit großer Wahrscheinlichkeit nicht. Schließlich würde die ALCATRAZ einfach mit 40 Prozent der Lichtgeschwindigkeit an dem Empfangskomitee vorbeirasen. Und wenn wir ihren Funk stören, können sie auch keinen Kontakt mit Orisso aufnehmen.«
»Und damit meinen Sie – was?«
»Dass wir uns als das Empfangskomitee ausgeben und sie noch einmal in unserem Sinne umleiten.«
»Aber sobald sie die STERNENFAUST orten, werden sie gewarnt sein und fliehen.«
»Mit Sicherheit«, bestätigte Siron und sah Dana ernst an. »Captain Frost, würden Sie mir genug vertrauen, diese Angelegenheit ganz in meine Hände zu legen? In dem Fall könnte ich Ihnen die Entflohenen mitsamt ihrem Schiff ohne Blutvergießen und Fluchtversuche liefern.«
Dana sah den J’Ebeem aufmerksam an. »Was genau haben Sie vor?«
*
Noriyuki Borzan hatte die Hoffnung auf Rettung aufgegeben. Die ALCATRAZ war seit ihrer Kaperung über zwei Wochen
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