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Sternenfaust - 044 - Kampf der Orsonen

Sternenfaust - 044 - Kampf der Orsonen

Titel: Sternenfaust - 044 - Kampf der Orsonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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verräterischen Signaturen zu emittieren, dauerte die Prozedur sehr viel länger.
    Nach zwei Stunden meldete Briggs plötzlich einen rapiden Energieausfall an der Oberfläche des siebten Debrais-Planeten.
    »Captain, die gesamte Energieversorgung um Debrais City ist tot«, stellte der Ortungsoffizier der STERNENFAUST fest.
    »Können Sie mit den passiven Ortern Messungen durchführen, die Aufschluss über die Ursache geben?«
    »Ich tue mein Möglichstes.«
    In der Folgezeit weitete sich der Energieausfall aus.
    Er betraf nun auch die anderen, etwas verstreut liegenden Siedlungen, die ehedem von Menschen gegründet worden waren. Auch die offenbar in den letzten Monaten neu errichteten Industrieanlagen waren davon betroffen.
    Ein einsamer Orbitaltransporter stieg unterdessen zu der im Bau befindlichen Raumstation auf, die, wie die Messungen ergaben, den Energieverbrauch gedrosselt hatte.
    »Die Station ist vermutlich autark oder hat zumindest die Möglichkeit, Energie, die von der Planetenoberfläche übertragen wird, durch Sonnenkollektoren oder dergleichen teilweise auszugleichen«, sagte Bruder William.
    Könnte dies das Werk der Orsonen sein? , fragte sich Dana. Aus den Logbuchaufzeichnungen der NEPTUN wusste sie, wie fanatisch diese wie riesige, anderthalb Meter große Maulwürfe aussehenden Intelligenzen gegen die Herrschaft der Dronte gekämpft hatten. Nur mit ihrer Hilfe war es der Siedlergruppe um Greg Domson seinerzeit möglich gewesen, acht Jahre auf Debrais zu überleben, ohne von Dronte gefangen genommen und mit einem Parasitenimplantat versehen zu werden.
    Sie gruben sich durch das Erdreich, wo sie lebten, und hatten sich auf diese Weise immer wieder an die Siedlungen der verhassten Götter herangearbeitet, um dem Feind mit schnellen Vorstößen zu schaden. Ihre modernsten Waffen waren dabei allerdings Luntenschlossgewehre.
    Aber ihr größter Vorteil, den sie auf ihrer Seite verbuchen konnten, stellte das gewaltige, vor allen Dingen die Nordhalbkugel durchdringende Labyrinth aus unzähligen Gängen dar, in das sie sich jederzeit zurückziehen konnten.
    »Auf jeden Fall macht uns dieser Energieausfall die Landung erheblich leichter«, glaubte van Deyk. »Wir können getrost davon ausgehen, dass ein Großteil der Raumkontrolle innerhalb des Debrais-Systems damit ebenfalls ausgefallen ist.«
     
    *
     
    Ka-Akon war alt geworden.
    Lange Zeit hatte er das nicht so empfunden, vielleicht auch nicht wahrhaben wollen. Aber jetzt konnte es keinen Zweifel daran geben, dass sich seine Lebensspanne dem Ende zuneigte.
    Zwei Grabkräfte stützten den alten Kampfpriester.
    »Unser gelobter Tyrann wird sich freuen«, sagte er. »Die vornehmste Aufgabe der Priester ist es, die Götter zu bekämpfen. Und ich bin dem Schicksal dankbar, dass mir dies noch einmal gelungen ist, bevor ich die Grabhände von mir strecke!«
    »So weit ist es noch lange nicht!«, versuchte ihn Ra-Galan zu ermutigen. In hellen, teilweise im Ultraschall liegenden Piepstönen versuchte er den Obersten Kampfpriester im Dienst des Tyrannen der Vereinigten Republik aller Orsonen wieder etwas mehr Lebensmut einzuflößen. »Wir brauchen dich, Ka-Akon«, fügte Ra-Galan sehr ernst hinzu.
    Sie befanden sich in einem der zahllosen dunklen Gänge des Orsonischen Labyrinths.
    Ein normalsichtiger menschlicher Beobachter hätte nicht die Hand vor Augen sehen können, aber die Augen der Orsonen waren ausschließlich zur Infrarotsicht fähig. Sie konnten in völliger Dunkelheit ihre Umwelt mit der gleichen Präzision wahrnehmen, wie ein Wesen, dessen Gesichtssinn auf einen kurzwelligen Spektralbereich ausgerichtet war.
    Helles Sonnenlicht hingegen blendete sie, obwohl sie auch da nur den Infrarotanteil des Spektrums wahrnehmen konnten. Wenn sie also an die Oberfläche gingen, dann taten sie das vorwiegend nachts.
    »Ein letzter großer Erfolg«, sagte Ka-Akon. »Ich habe keine Angst vor dem Ende. Aber die Grabpfoten von mir strecken und in der einzig dunklen Höhle in Frieden ruhen, könnte ich erst, wenn die Götter wieder von unserer Welt vertrieben sind«, sagte Ka-Akon.
    Die »einzig dunkle Höhle« war die Umschreibung des Todes – denn für die Orsonen war auf Grund ihrer Infrarotsicht keine Höhle wirklich dunkel. Die Toten wurden in sehr tief gelegenen Grabhöhlen aufgebahrt. Aber der Gedanke daran, dann regelmäßig von den Jüngeren besucht zu werden, die den Toten ihre Nöte und Sorgen mitteilten, erschreckte ihn. Sich anhören zu müssen, wie wieder

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