Sternenfaust - 044 - Kampf der Orsonen
vorhanden, um die benötigten Rohstoffe zu finden. Ich nehme an, dass es auch bereits irgendwo auf dem Planeten entsprechende Förderstellen gibt.«
Er hofft, auf diesem Umweg vielleicht doch noch in den Besitz des Wissens über die Antimateriewaffen zu geraten! , wurde Dana Frost mit einem Mal klar. Wahrscheinlich überschätzt er sich dabei. Als uns die Starr damals in scheinbarer Großzügigkeit das Wissen über ihre Antimateriewaffen überließen, berechnete auch niemand mit ein, dass der menschlichen Wissenschaft offenbar noch ein paar entscheidende Voraussetzungen fehlten, um mit diesem Wissen auch etwas anzufangen.
Aber das war im Augenblick nicht Frosts Hauptsorge. Sie wandte sich an Dr. Jennings. »Was sagt die Ortung von Biozeichen in der Umgebung?«
»Der Industriekomplex ist nur schwach bewacht. Ich kann menschliche Biozeichen anmessen. Dafür messe ich umso zahlreicher Zeichen für die Anwesenheit von Orsonen.« Jennings deutete auf den Boden zu seinen Füßen. »Hier unter uns.«
»Gibt es vielleicht über das Höhlensystem in diesen Felsen eine Möglichkeit, mit den orsonischen Rebellen in Kontakt zu treten?«
»Nein, das ist wenig vielversprechend«, widersprach Dr. Dominguez, die die Höhlen mit ihrem Gerät untersucht hatte. »Offenbar gibt es dort eine ungewöhnlich große Masse an gehärtetem Silikonschaum. Dieser Punkt diente offenbar den Orsonen einige Zeit als Basis für ihre Aktionen gegen die Neue Ordnung.«
»Aber die Dronte haben Gegenmaßnahmen ergriffen und einfach den Zugang verschlossen«, erklärte Sun-Tarin. »Auf Grund des felsigen Geländes dürften sie damit sogar einen gewissen Erfolg verbucht haben, denn es dürfte nicht so ganz leicht sein, sich durch Gestein hindurchzugraben. Selbst für die Orsonen!«
»Ich schlage vor, wir sehen uns zunächst in der Nähe des Industriekomplexes um«, sagte von Schlichten. Er wandte sich an Professor Leslie. »Vielleicht gelangen wir ja sogar an Datenspeicher, die uns etwas darüber aussagen, weshalb die Dronte-DNA sich in einem Selbstmordprogramm selbst zerstört, sobald das betreffende Wesen stirbt oder man eine Probe nimmt.«
»Wie ich sehe, kennen Sie sich auf vielen Gebieten aus, Yasuhiro«, stellte Eric Leslie fest.
Habe ich da etwas nicht mitbekommen, oder haben die beiden bereits Bruderschaft getrunken – unter Wissenschaftlern? , überlegte Dana.
»Zumindest haben wir die nötige Energie, um jedes Rechnersystem hochfahren zu können«, stellte Xandra Dominguez klar. »Notfalls nehmen wir die aus unseren Antigravaggregaten.«
Bruder William hob die Augenbrauen. »Ich weiß nicht, aber …« Er brach ab, wirkte unentschlossen und verlegen wie ein kleiner Junge, der wusste, dass die Erwachsenen um ihn herum sich irrten, es aber nicht so offen sagen mochte.
»Aber was, Bruder William?«, hakte Dana nach.
Der Christophorer sah Frost etwas irritiert an. Seine Gedanken schienen in diesem Augenblick sehr weit weg zu sein. Er schluckte und sagte schließlich: »Ich dachte nur, wenn das so einfach wäre, wie es nach dem Vorschlag von Dr. Dominguez erscheint – wieso haben die Dronte das dann nicht schon selbst getan?«
*
Frost und ihre Gruppe näherten sich dem Industriekomplex am Rande von Debrais City. Lediglich Ja’akov Bogdanovich blieb bei der Fähre zurück. Sämtliche Teammitglieder trugen Nachtsichtbrillen auf Infrarotbasis. Lediglich die Marines hatten das nicht nötig, denn bei ihnen war der Nachtsichtmodus bereits in die Visiere ihrer Kampfhelme integriert.
Dana ordnete an, die Antigrav-Aggregate nur im Notfall zu benutzen. Auch die Ortungsgeräte wurden zunächst auf minimale Leistung gestellt, nachdem man festgestellt hatte, dass der gesamte Industriekomplex von nicht mehr als zwanzig Dronte-Menschen bewacht wurde, die sich darüber hinaus Richtung Süden bewegten.
»Wir liefern jetzt kaum noch verräterische Signaturen«, stellte Sergeant Takashi fest. Er hatte den Außenlautsprecher seines Panzeranzugs sehr leise gestellt. »Wahrscheinlich könnte jetzt sogar ein Kampfgleiter über uns seine Kreise ziehen und würde uns übersehen!«
»Es sei denn, er führt gerade einen Infrarotscan durch!«, unkte Pablo DiMarco.
*
Gut anderthalb Stunden dauerte der Marsch bis zum Industriekomplex, der aus einer Reihe quaderförmiger, flacher Bauten bestand. Keines dieser Gebäude war höher als fünf Meter – abgesehen von einem kuppelartigen Bau im Zentrum, der die ganze Anlage überschattete.
Im Süden
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