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Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster

Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster

Titel: Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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nicht«, bestätigte Sun-Tarin. »Das wäre unfair und würde meine Quelle in kurzer Zeit zum Versiegen bringen. Ich kann Ihnen aber versichern, dass ich keine Informationen preisgebe, die Ihnen und den Solaren Welten zum Nachteil gereichen könnten.«
    »Ist das nicht ein Konflikt für Sie?«, fragte van Deyk rundheraus. »Sie müssen einerseits loyal zu Kridania sein, andererseits als Austauschoffizier bis zu einem gewissen Grad auch zu uns.«
    Der Kridan gab ein Geräusch von sich, das einem Seufzen verdächtig ähnlich klang und rieb seine Schnabelhälften aneinander. »Ich habe darüber kürzlich ein Gespräch mit Bruder William geführt«, gestand er. »Sie haben recht, Commander. Das ist eine Gratwanderung, die nicht leicht zu bewältigen ist.«
    Im Grunde genommen war sie gar nicht zu bewältigen. Zumindest hatte Sun-Tarin noch keine Möglichkeit gefunden, beide Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen, ohne eine von beiden zu vernachlässigen. Genau genommen gab es nur zwei Alternativen. Entweder er schlug sich voll und ganz auf eine von beiden Seiten – Kridania selbstverständlich – und wurde dadurch unter Umständen zu einem Verräter an der anderen. Wobei er sich immer wieder sagte, dass er den Solaren Welten keinerlei Loyalität schuldete. Er hatte sich schließlich nicht freiwillig für dieses Austauschprogramm gemeldet, sondern war dazu verpflichtet worden. Doch Verrat – selbst an einem Feind, jetzt ehemaligen Feind – ließ seine Ehre nicht zu.
    So blieb ihm nur die zweite Möglichkeit, die darin bestand, seine Prioritäten abzuwägen und das Wissen über gewisse Dinge von beiden Seiten für sich zu behalten. So wie die geplante Plünderung von Mantis VI. Sun-Tarin hatte sich für diese Variante entschieden, aber er fühlte sich nicht wohl damit. Schließlich war das in seinen Augen nur ein Kompromiss und keine klare Entscheidung von der Art, wie er sie bevorzugte. Doch ungewöhnliche Situationen erforderten Flexibilität. Und bis er einen anderen Weg gefunden hatte, würde er diesem folgen.
    Der Interkom unterbrach seine Gedanken. »Captain«, meldete Susan Jamil, »wir haben gerade einen Funkspruch aufgefangen, der an die MOND VON KANASH ging.«
    Die J’Ebeem befanden sich wie die STERNENFAUST und ihre Begleitschiffe auf dem Rückflug von Mantis und flogen eine gewisse Strecke in dieselbe Richtung, bevor sich ihre Wege bei bestimmten Koordinaten trennten.
    »Haben Sie ihn entschlüsseln können?«, fragte Dana.
    »Ja, Ma’am. Er war mit einer uns bekannten Verschlüsselung codiert. Ich vermute, die J’Ebeem wollten, dass wir ihn auch verstehen, denn sie wissen längst, dass uns diese Verschlüsselung bekannt ist.«
    »Wie lautet die Nachricht?«
    »Eine ihrer Welten, Otano, wurde vor sechs Tagen von einem unbekannten Feind angegriffen. Otano konnte noch einen Notruf absetzen, danach brach der Kontakt ab. Die MOND VON KANASH soll mit ihren Begleitschiffen sofort hinfliegen und nachsehen.« Jamil unterbrach sich. »Hier kommt gerade eine Nachricht von Kommandant Talas für Sie, Captain.«
    »Stellen Sie durch.«
    »Captain Frost, ich nehme an, Sie haben den an mich gerichteten Funkspruch ebenfalls empfangen können und entschlüsselt«, kam Siron Talas sofort zur Sache. »Ich überspiele Ihnen mit diesem Datenstrom die Informationen, die mir zugegangen sind und überlasse es Ihnen, sie auszuwerten oder weiterzuleiten. Ich werde unverzüglich nach Otano fliegen. Ich verabschiede mich also von Ihnen bis zum nächsten Mal.«
    »Danke, Kommandant Talas. Viel Glück bei Ihrer Mission.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Dana sah van Deyk und Sun-Tarin an, die aufmerksam zugehört hatten. »Ich frage mich, was das jetzt zu bedeuten hat.«
    »Sehen wir uns die Nachricht an, die Talas uns so großzügig überließ«, schlug van Deyk vor. »Ob er dazu autorisiert war, sie uns zu überlassen?«
    »Das nehme ich an«, vermutete Dana. »Warum sonst hätten seine Vorgesetzten sie ihm in einer Verschlüsselung geschickt, die uns längst bekannt ist. Aber egal. Ich bin mal gespannt, was wir da gleich zu sehen bekommen.«
     
    *
     
    Merlik sah bereits auf den ersten Blick, dass Kamiana nicht mehr viel Zeit blieb. Sie hustete Blut. Eine ihrer beiden Lungen stellte offenbar die Funktion ein. Er untersuchte sie noch einmal mit einem Medo-Scanner. Zwar waren J’Ebeem mit jeweils zwei Organpaaren ausgestattet, die sich in einer Situation wie dieser als hilfreich erwiesen, aber schwerste Verletzungen

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