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Sternenfaust - 054 - Versklavt

Sternenfaust - 054 - Versklavt

Titel: Sternenfaust - 054 - Versklavt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Frauen, die das Blut aufwischten.
    »Nein, so nicht!«, schritt Dana ein. Alle drehten sich in ihre Richtung. »Diese Frau lebt, lasst sie los! Übersetze ihnen das, Bran!«
    »Sorry, aber du bist hier nicht der Captain. Hier gilt dein ehemaliger Rang nichts.«
    »Ich habe gesagt, du sollst es ihnen übersetzen!«
    »Den Teufel werde ich tun!«, widersprach er. »Diese Frau wird sterben.«
    »Wer sagt das?«
    »Die J’ebeem! Die wissen schließlich am besten, wann es mit einem von ihnen zu Ende geht!«
    »Aber …«
    »Dana!« Bran fasste sie bei den Schultern. Von seinem Gesicht konnte sie kaum etwas sehen. Lediglich für einen Moment streifte der Kegel einer Stablampe sein Gesicht und sie sah blanke Verzweiflung darin – und Furcht. »Wenn diese Frau stirbt und bei Anbruch der Helligkeitsphase bei uns entdeckt wird, bekommt die gesamte Hallensektion Ärger von den Morax, weil die dann denken, dass sie bei internen Streitereien ums Leben kam. Vernichtung von Stammeseigentum, verstehst du? So sehen diese Barbaren das! Ich habe schon erlebt, wie sie einfach nur, um ihre Macht zu demonstrieren und uns zur Räson zu bringen mit ihren verfluchten Schwertern ein paar von uns so zerstückelten, dass man hinterher nicht mehr die Spezis erkennen konnte, der der zurückgelassene Fleischklumpen mal angehörte! Ist dir das vielleicht lieber? Also spiel dich nicht als Moralapostel auf, wo du es noch nicht einmal geschafft hättest, deine erste Nacht in der Sklavenhalle zu überleben! Misch dich nicht in Dinge ein, von denen du keine Ahnung hast!«
    Die J’ebeem-Männer trugen die verletzte Frau davon und verschwanden in einem der Korridore. Einige Augenblicke konnte man noch ihr Stöhnen hören, dann ging es in dem Gemurmel der Sklaven unter.
    Herkon wandte sich an Frost. Er leuchtete ihr mit der Stablampe ins Gesicht. Ein paar Worte in J’ebeem folgten.
    »Weißt du dein Glück nicht zu schätzen, in unserer Gruppe zu schlafen?«, fragte Herkon – und Bran übersetzte seine Worte für Frost.
    »Sie weiß das Glück sehr wohl zu schätzen«, antwortete Bran Larson an Frosts statt.
    »Hat sie das wirklich gesagt, Bran? Ich habe sie nicht einmal den Mund bewegen sehen, und soweit ich weiß, werden in der Sprache der J’erde keinerlei Tonhöhen verwendet, die außerhalb des Spektrums eines durchschnittlichen J’ebeem-Gehörs liegen!«
    »Wenn du jetzt nichts sagst, befehle ich dem Kshagir, dich mit dem Kopf zuerst in den Boden zu rammen!«, zischte Bran.
    Dana schluckte.
    Dann wandte sie sich an Herkon, trat auf ihn zu und senkte den Blick dabei. »Ich weiß es sehr wohl zu schätzen, dass ich in deiner Gruppe Aufnahme gefunden habe«, murmelte sie. »Übersetz das, Bran.«
    »Ich werde es noch etwas blumiger formulieren. Herkon gefällt sich in der Rolle eines gütigen Paten.«
     
    *
     
    Dana kehrte zu ihrem Lagerplatz zurück – ebenso wie alle anderen Mitglieder der Gruppe.
    Die J’ebeem verschwanden von den Wänden, die die Sklavenhalle in unzählige kleine Parzellen teilte.
    Xygor’an wechselte ein paar Worte mit Bran Larson. Sie benutzten dabei Sutrubu, jene Sprache, in der nur sie beide miteinander Kontakt aufnehmen konnten.
    Anschließend trollte sich der Dronte-Kshagir und platzierte sich diesmal in eine andere Ecke des Raumes.
    Dana hatte ein Gefühl, als ob irgendetwas in der Luft lag.
    »Was hast du mit ihm besprochen?«, fragte Frost, als Bran Larson sich wieder zu ihr setzte.
    »Schlaf jetzt. Es dürfte nicht mehr lange bis zum Anbruch der Helligkeitsphase sein.«
    »Ich kann jetzt sowieso nicht schlafen.«
    »Es war nicht so wichtig.«
    »Und warum verzieht sich Xygor’an dann in eine Ecke?«
    Larson zuckte mit den breiten Schultern. Dann lehnte er sich gegen die Wand und spielte mit dem Chronometer herum, das er am Mittelfinger seiner linken Hand trug.
    Eine Anzeige in einer Dana unbekannten Schrift leuchtete kurz auf. Larson schaltete in einen anderen Modus, woraufhin eine dreidimensionale, handgroße Holoprojektion der angezeigten Zeichen wie aus dem Nichts erschien. Diese Holozeichen leuchteten fast so stark wie die Stablampe des Anführers.
    Larson sorgte dafür, dass die Anzeige des Chronometers rasch wieder deaktiviert wurde.
    »Anscheinend kann das Ding mehr als ich dachte«, stellte er fest. »Ist immer besser, wenn man niemanden unnötig neidisch macht.«
    »Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet«, beharrte Dana.
    Larson schwieg einige Augenblicke. Schließlich sagte er: »Xygor’an

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