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Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter

Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Oberkommandos gestellt und während des zweiten Kridan-Krieges einige Havaristen des Gegners zu retten versucht hatte. Dazu stand er. Und er hatte schließlich auch die Konsequenzen getragen.
    Aber es ärgerte ihn, dass Sun-Tarin dem Verbindungsoffizier gestattete, der Antwort auf die in van Deyks Augen entscheidende Frage zu umgehen.
    Und diese Frage war, ob die anomalen Resonanzen, die gegenwärtig auf Spider II angemessen werden konnten, nicht vielleicht Resultat von Manipulationsversuchen der Kridan waren. Das Black Hole im Triple Sun System war schließlich erst entstanden, nachdem die dort beheimateten Kshagir versucht hatten, in die Systeme des Quader-Artefakts einzudringen – vermutlich, um es als Waffe gegen die vor den Kridan geflüchteten Xabong zu benutzen, die den Kshagir bis auf eine unbewohnbare Extremwelt sämtliche Triple-Sun-Planeten weggenommen hatten.
    Warum sollten nicht auch hier ungeschickte Schaltungen an einem System die Ursache des Übels sein, dass die Tanjaj natürlich nicht einmal in Ansätzen verstanden hatten.
    »Ich schlage vor, dass wir uns selbst ein Bild machen, Commander«, mischte sich nun Bruder William ein. »Im Übrigen zeigt diese Diskussion, wie schwer es ist, sich über grundlegende Begriffe zu verständigen. Aber um das zu schaffen, ist eine Haltung gegenseitigen Respekts nötig.«
    Das dachte ich mir! , ging es van Deyk etwas ärgerlich durch den Kopf. Nimmt dieser Christophorer den Geierkopf auch noch in Schutz … Van Deyk lehnte sich zurück. Allerdings hat das meiste, was Bruder William tut, Sinn und Verstand. Vielleicht sollte ich einfach etwas mehr auf seine Fähigkeiten vertrauen – insbesondere auf diplomatischem Gebiet.
    Lieutenant Commander Mutawesi wandte sich an van Deyk. »Der Energiestatus von Anlage C wächst exponentiell. Ich habe mir noch einmal die Vergleichsdaten der Triple Sun Katastrophe angesehen. Es gibt zwischen den Impulsfolgen mathematische Beziehungen, die darauf schließen lassen, dass hier tatsächlich etwas ganz ähnliches im Gang ist. Allerdings auf einem Energielevel, der um den Faktor tausend höher ist als damals.«
    »Was glauben Sie, wie viel Zeit wir haben, Lieutenant Commander?«, fragte van Deyk.
    »Dazu müssten wir wissen, wann und durch welchen Faktor der Kollaps ausgelöst wird. Aber wir werden uns beeilen müssen. Und dann ist mir noch etwas aufgefallen.«
    »Was?«
    Mutawesi lehnte sich zurück. Sein Gesicht wirkte sehr ernst. »Eine 5-D-Resonanz, die auf den ersten Blick sehr schwach zu sein scheint, aber …«
    Er zögerte, schien nach den richtigen Worten zu suchen.
    »Ich dachte, es handelt sich um eine Emission, die durch uns bisher noch unbekannte technische Prozesse in der Anlage hervorgerufen wird«, vermutete Bruder William.
    »So eine Art Begleitrauschen wie bei konventionellen Funk?«, fragte Jay Thornton.
    Bruder William nickte. »Exakt.«
    Mutawesi war jedoch entschieden anderer Ansicht. »Nein, ich denke eher, dass sich um die Resonanz einer Langstreckenpeilung im 5-D-Bereich handelt. Dass die im Einsteinuniversum anmessbare Resonanz schwach erscheint, lässt noch keine zwingenden Schlüsse auf das Signal selbst zu.«
    »Ein Langstreckensignal?«, mischte sich Sun-Tarin ein. »Sie meinen eine Art Richtstrahl?«
    Mutawesi nickte.
    »Lässt sich der Ort anpeilen, auf den es ausgerichtet ist?«
    »Nein. Es lassen sich mathematisch begründete Hypothesen darüber erstellen. Aber so weit bin ich noch nicht.«
     
    *
     
    Anlage C lag inmitten einer Stadt, die von den Msssarrr erbaut worden war. Es dominierten Quader- und Kuppelformen. Allerdings stellte Bruder William beim Überflug über die Stadt fest, dass es auch einzelne Gebäude gab, deren physikalisch-chemische Analyse darauf hindeutete, dass ihr Entstehungsdatum weit vor dem Eintreffen der Msssarrr auf Spider II liegen musste.
    »Die Msssarrr nannten diese Stadt Ksssarrran«, sagte Dablon-Kar. »Das bedeutet Heim der Erhabenen .«
    »Das könnte tatsächlich auf einen Zusammenhang mit den Toten Göttern deuten«, glaubte Bruder William. »Sie scheinen mehr Sprachmaterial der Msssarrr gesammelt zu haben, als es uns möglich war. Ich habe den Begriff Ksssarrran nämlich gerade in das Translatorsystem des Bordrechners eingegeben, das in dieser Hinsicht eigentlich auf dem neuesten Stand ist, aber unsere Kenntnisse der Msssarrr-Kultur ist offenbar viel zu lückenhaft.«
    »Das wundert mich nicht«, bekannte Dablon-Kar. »Schließlich hatten Sie, soweit ich

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