Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter
informiert bin, nur einige wenige und sehr kurze Begegnungen mit diesem Volk.«
»Begegnungen der unerfreulichen Art«, fasste es Jay Thornton zusammen. »Auf mich trifft das besonders zu, schließlich hatten mich diese Biester schon als Zutat ihres rituellen Hirn-Schmauses vorgesehen.«
»Jedenfalls weiß niemand, wo sie geblieben sind, seit sie 2236 kurzzeitig das Sol-System bedrohten«, sagte van Deyk.
»Die Übersetzung des Begriffs Ksssarrran lässt offen, ob sich die Msssarrr selbst als die Erhabenen ansahen oder sie damit die Toten Götter bezeichneten«, analysierte Bruder William.
»Wir wissen doch bereits einiges über die Vergangenheit der Erhabenen «, meldete sich Dr. Jennings zu Wort. »Zum Beispiel, dass sie die Dronte und andere Hilfsvölker erschufen oder für ihre Zwecke abrichteten und offenbar weit weniger friedliebend waren, als wir das von einer sehr fortgeschrittenen Rasse erwarten würden.« Dr. Jennings ließ derweil die Finger über den Touchscreen seines Terminals schnellen, während Bogdanovich in einem Bogen über die Stadt Ksssarrran flog. »Ich kann Lebenszeichen von mehreren Dutzend Kridan orten«, stellte er fest.
»Dann haben unsere Leute überlebt«, sagte Dablon-Kar. »Allerdings frage ich mich, weshalb sie sich nicht gemeldet haben.«
»In unmittelbarer Nähe der Anlage C befinden sich drei Raumfähren kridanischer Produktion. Der Energielevel ist niedrig. Glauben Sie, dass sie funktionsfähig sind, Lieutenant Jefferson?«
»Ich habe keinen Zweifel daran«, stellte Jefferson klar.
»Es bleibt die Frage, weshalb der Kontakt abriss«, stellte Sun-Tarin fest.
»Diese wurmähnlichen Lebensformen kann ich ebenfalls in großer Zahl orten«, fügte Jennings hinzu. »Es sind Hunderttausende davon in der Stadt. Offenbar fühlen sie sich in den verlassenen Behausungen der Msssarrr ganz wohl.«
»Das ist eine neue Entwicklung«, stellte Dablon-Kar fest.
Jennings sandte dem Verbindungsoffizier einen fragenden Blick zu, bis er begriff, dass er sein Unverständnis verbalisieren musste, da der Kridan keine Ahnung von menschlicher Mimik oder Gestik hatte.
»Was meinen Sie mit einer ›neuen Entwicklung‹ ?«, hakte Bruder William nach, der die Situation sofort erfasste und schneller reagierte als Dr. Jennings.
Dablon-Kar öffnete zunächst den Schnabel. Anschließend drangen ein paar krächzende Laute zwischen den beiden gebogenen Hornstücken hervor. Der Translator des Kridan übersetzte diese Laute in ein Kauderwelsch aus unzusammenhängenden Wörtern und Begriffen.
Sun-Tarin griff ein.
»Der Nom-Tanjaj Dablon-Kar will ausdrücken, dass die Bruoor die Zone um die Stadt Ksssarrran noch nicht so frequentiert haben, wie es im Augenblick der Fall ist.«
»Sind diese Biester in irgendeiner Form gefährlich?«, erkundigte sich Sergeant Takashi.
Dablon-Kar rieb die Schnabelhälften gegeneinander und antwortete: »Nein. Unseren Erkenntnissen nach sind sie nur lästig.«
»Mit denen werden wir schon fertig!«, wandte sich der Marine James Marquanteur an seinen Sitznachbarn Leary Dawson, einen jungen Kerl, der zum ersten Mal auf einem Kampfschiff stationiert war.
*
Die L-1 landete auf einem großzügig angelegten Platz. Ringsherum waren Gebäude zu sehen. Richtung Süden stieg das Gelände stark an. Eine Anhöhe befand sich hier, aus der ein quaderförmiges, goldfarbenes und metallisch im Sonnenlicht glänzendes Gebäude einige Meter herausragte. Das Ganze wirkte wie ein gigantischer, mehrere hundert Meter breiter Goldbarren, der aus einem Erdhaufen herausragte. Der Hügel, unter dem sich offenbar der Großteil der Anlage befand, war unbebaut.
Der Zoom einer Bordkamera ging auf die Landefähren der Kridan, die verlassen dastanden. Bei einer der Maschine stand das Schott der Außenschleuse offen.
Van Deyk wandte sich an Takashi. »Wenn Sie die Lage für ruhig halten, dann gehen Sie mit Ihren Marines raus, Sergeant.«
»Aye, Sir!«, erwiderte Takashi und schloss daraufhin den Helm seines schweren, raumtauglichen Kampfanzugs.
Die anderen Marines folgten seinem Beispiel und nahmen ihre Gauss-Gewehre in die Hände. Darüber hinaus waren sie mit Nadlern und Thermostrahlern ausgerüstet.
Die Marines Marquanteur und Harris gingen als Erste durch die Schleuse. Draußen nahmen sie ihre Positionen ein. Es folgten Dawson, DiMarco und Geskovic.
Nach wenigen Augenblicken kam die Meldung, dass die Lage unter Kontrolle war.
Bruder William und Bogdanovich überprüften derweil die
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