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Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Humanity in allen Ehren. Aber sind Sie wirklich der Überzeugung, dass wir es uns leisten könnten, nicht Mitglied der heute angedachten Interstellaren Union zu werden? Betrachten wir die Sache doch mal ganz nüchtern. Diese Union bezweckt einen Austausch von Technologie, Wissen und Kultur.«
    »Und was«, höhnte Windsor, »könnten wir Menschen von den J’ebeem an ›Kultur‹ bekommen? Ein rückständiges Kastensystem mit intriganten Adelshäusern. Und von den Kridan? Ein arrogantes Gottesbild, das in ihren Augen alle anderen als minderwertig betrachtet, die nicht ihrem religiösen Rigorismus folgen. Die Starr haben im Moment nicht mal eine Kultur, die sie irgendwem vermitteln könnten. Und ihre vorherige war ohnehin nicht gerade fortschrittlich. Was diese Shisheni betrifft, so haben die kulturell ebenfalls nichts zu bieten, was für die Menschheit von Nutzen wäre.«
    Rudenko schüttelte den Kopf. »Sarah, ich bitte Sie, die Ideologie einmal ganz außer Acht zu lassen und die Sache rein nüchtern zu betrachten. Diese Union wird geschlossen werden. Sie waren nicht bei der Konferenz anwesend und haben deshalb nicht sehen können, mit welchem Interesse die Idee aufgenommen wurde. Wenn wir uns davon ausschließen, haben wir alle Völker gegen uns. Vielleicht erklären sie uns nicht gleich wieder einen Krieg deswegen, aber sie werden Technologie und Wissen untereinander austauschen, sich dadurch weiterentwickeln und uns eines Tages kollektiv haushoch überlegen sein. Und falls dann – so in ein paar Jahren oder auch Jahrzehnten – zum Beispiel die J’ebeem auf den Gedanken kommen sollten, dass die Solaren Welten ein lohnender Brocken sind, den sie ihrem Reich einverleiben können, stehen wir allein da und haben ihnen nichts entgegenzusetzen, weil alle anderen Völker Mitglieder der IU sind und uns nicht mehr verpflichtet.«
    Sarah Windsor schnaufte verächtlich. »Aber wir Menschen sind intelligent genug, auch ohne die Hilfe von J’ebeem und anderen zurechtzukommen, die uns ohnehin immer als minderwertig betrachtet haben«, beharrte sie.
    »Natürlich, Sarah. Aber das würde erheblich länger dauern. Und ich sehe keinen Sinn darin, nur aus ideologischen Gründen heraus sich dieser ›Verbrüderung‹ zu verweigern und dadurch alle anderen einen Vorteil gewinnen zu lassen. Und was die Einstellung betrifft, dass wir ein minderwertiges Volk wären, so haben sie die inzwischen revidiert«, erinnerte Rudenko. »Zumindest offiziell. Was ich aber noch zu bedenken gebe, ist, dass die J’ebeem und alle Mitglieder der angedachten Union alles, was sie auf der Expedition entdecken, mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mit jemandem teilen werden, der sich zu fein ist, dieser Union beizutreten. Darüber hinaus macht eine Weigerung uns gegenüber den anderen Völkern absolut unglaubwürdig.«
    Rudenko nahm jetzt die Beine wieder vom Tisch und stand auf. »Sarah, überlegen Sie doch mal, welche Macht und vor allem welche Möglichkeiten dieses Bündnis uns eröffnet, ganz besonders am Anfang. Und wenn wir alles herausgeholt haben, was wir zum Wohle der Menschheit daraus herausziehen können, bleibt uns immer noch die Möglichkeit, aus der Union wieder auszutreten. Aber erst, wenn wir es wieder militärisch und auch auf wissenschaftlichem Gebiet weit genug gebracht haben, um uns eine Unabhängigkeit von den anderen wirklich leisten zu können. Was zum gegenwärtigen Zeitpunkt definitiv nicht der Fall ist.«
    Rudenko blickte Sarah Windsor ernst in die Augen. »Beantworten Sie mir eine Frage, Sarah. Sind Sie wirklich der Überzeugung, dass es sich die Menschheit leisten kann, zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf eine Mitgliedschaft in der Interstellaren Union zu verzichten?«
    Die Vorsitzende von Pro Humanity wusste, dass sie geschlagen war. »Nein«, antwortete sie missmutig. »Aber es gefällt mir ganz und gar nicht, dass wir ein so enges Bündnis mit nichtmenschlichen Rassen schließen, das uns ihnen gegenüber verpflichtet. In jedem Fall sollten wir diese Verbrüderung keineswegs zu weit treiben.«
    Ohne ein weiteres Wort rauschte sie hinaus. Rudenko ließ sich aufatmend wieder in seinen Sessel fallen.
    »Sie spielen da ein nicht ungefährliches Spiel, Sir«, sagte die Frau, die während der ganzen Zeit stumm neben seinem Sessel gestanden hatte. Valentina Duchamp war Rudenkos amtierende Sicherheitschefin und ehemalige Agentin der Galaktischen Abwehr. »Oder haben Sie wirklich vor, die Solaren Welten wieder aus der IU

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