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Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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altgedienten Offizier sein.
    Größere Sorgen bereitete ihm dagegen der ihm noch unbekannte Bergon Sin. Der Mann konnte gefährlich werden. Siron beschloss, den Drachen wenigstens teilweise zu binden, indem er Sin zumindest dem Anschein nach in die Wahl der Crew mit einbezog.
    Außerdem konnte es nicht schaden, noch einen Spezialisten auf einem gewissen Gebiet mitzunehmen. Wie er dem Handspeicher entnehmen konnte, dessen Inhalt er auf seinem Weg zum Raumhafen überflog, führte die Expedition in ein Gebiet, in dem mit großer Wahrscheinlichkeit Morax anzutreffen waren. Und es gab da jemanden, der über diese Barbaren sehr gut Bescheid wusste …
     
    *
     
    Dana Frost saß mit Stephan van Deyk und Sergeant Wanda Ndogo im Aufenthaltsraum zusammen. Ndogo war für die Versorgung an Bord der STERNENFAUST zuständig. Deshalb besprach Dana mit ihr und dem Ersten Offizier die Unterbringung der Wissenschaftler, die sie auf die Expedition begleiten würden. Es würde reichlich eng werden, obwohl nur fünf zusätzliche Spezialisten mitflogen.
    Zu Danas Leidwesen waren sowohl Yasuhiro von Schlichten wie auch Jack Schmetzer mit von der Partie. Dana hatte mit beiden in der Vergangenheit keine besonders guten Erfahrungen gemacht. Von Schlichten kehrte recht häufig den arroganten Besserwisser heraus, und Schmetzer besaß das aufgeblasenste Ego, von dem Dana je gehört hatte.
    Einen Lichtblick bildete da die Tatsache, dass auch Professor MacShane sie begleiten würde. Obwohl er Dana in den vergangenen Wochen manches Mal damit genervt hatte, dass er sie Löcher in den Bauch fragte über ihre Kenntnisse der Morax-Schriftsprache, glich sein unverwüstlich fröhliches Gemüt das wieder aus. Er war eine angenehme Gesellschaft, und Dana dachte nicht zum ersten Mal daran, dass er ihr sympathisch war.
    Ihr Armband-Kommunikator meldete sich. »Captain Frost«, meldete Robert Mutawesi, der Taktikoffizier, der zurzeit die Brücke hatte, »wir schwenken in den Orbit von Erigu ein. Und Kommandant Siron Talas würde Sie gern begrüßen.«
    »Ich komme«, sagte Dana und erhob sich. »Ich glaube«, wandte sie sich an van Deyk und Ndogo, »Sie beide lösen das Versorgungsproblem bestimmt auch ohne mich ganz gut.«
    »Kein Problem, Captain«, versicherte van Deyk augenzwinkernd. »Wir waren ja nur zu höflich, um Ihnen das schon vor einer Stunde zu stecken.«
    Dana schmunzelte unterdrückt. »Werden Sie nicht frech, I. O.«, drohte sie ihm. »Ich könnte sonst versucht sein, Captain Lexington zu einem kleinen Gastspiel im Kommandosessel zu bitten.«
    Van Deyk grinste breit. »Ich glaube kaum, dass Sie ihn dazu noch einmal überreden können.«
    Dana winkte ab und ging. Seit ihrer Rückkehr auf die STERNENFAUST war das Verhältnis zwischen ihr und van Deyk um einiges lockerer geworden, weshalb er sich hin und wieder solche Scherze erlaubte. Nach anfänglichen Nachwirkungen der Gefangenschaft bei den Morax, die sich in einigen Situationen dergestalt äußerten, dass Frost mit ungewohnter Härte reagiert hatte, waren inzwischen wieder seltener geworden.
    Dana hatte aus diskreten Andeutungen von Bruder William, dem christophorischen Berater an Bord, erfahren, welche Schwierigkeiten ihr Ersatz, Captain Milton Lexington III., mit dem Kommando über die STERNENFAUST gehabt hatte. Doch das hätte Bruder William ihr nicht zu erklären brauchen.
    Dana hatte nur zu deutlich Lexingtons Erleichterung gespürt, als er ihr das Kommando zurückgeben konnte.
    Sie betrat die Zentrale und nahm im Kommandosessel Platz – ihrem Sessel. Es tat immer wieder von Neuem gut, hier zu sitzen. Trotz der psychologischen Betreuung, die sie selbstverständlich nach ihrer Rettung aus den Fängen der Morax erhalten hatte, stellte sie immer wieder fest, dass doch einige subtile Beeinträchtigungen aus der Zeit zurückgeblieben waren und für sie viele Dinge, denen sie früher keine oder kaum Beachtung geschenkt hatte, jetzt eine ganz neue Bedeutung bekamen. Eines dieser Dinge war der Platz im Kommandosessel.
    Allein der Gedanke daran, dass jemand ihn ihr streitig machen könnte, verursachte ihr eine bohrende Wut. Natürlich wusste ihr Verstand, dass das eine ganz natürliche Reaktion darauf war, buchstäblich in eine Sklaverei gezwungen worden zu sein, in der andere nicht nur ihr Leben, sondern auch ihren Status bestimmten. Aber ihr Gefühl drängte sie dazu, ihren Platz mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Solche Regungen würden sich mit der Zeit geben, keine

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