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Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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wird.«
    Vor allem wird er dem Triumvirat gut dienen – als dessen Augen und Ohren auf meinem Schiff , dachte Siron nüchtern, was den Mann nicht unbedingt als vertrauenswürdig empfahl.
    »Was Ihre Auswahl der Crew angeht«, fuhr Rendoy fort, »so wünschen wir, dass Sie die ausschließlich nach dem Gesichtspunkt der Leistung treffen. Nehmen Sie keine Rücksicht auf die Zugehörigkeit zu irgendeinem Haus oder dem Einfluss einer Familie.«
    Siron konnte gerade noch verhindern, dass er zum zweiten Mal seine Überraschung zeigte. Diese Anordnung Rendoys widersprach den Gepflogenheiten in der j’ebeemischen Flotte völlig. Dort wurden Kommandos, Einsätze und Besatzungsmitglieder grundsätzlich nach dem Einfluss und dem Stand einer Person vergeben. Ein J’ebeem musste schon außergewöhnliche Leistungen vollbringen, um nur dadurch seinen Platz in der Flotte zu bekommen.
    »Die übrigen Teilnehmer der Expedition werden Sie als den offiziellen Leiter besonders scharf beobachten. Deshalb sind Sie, Ihr Schiff und Ihre Crew mehr als jemals zuvor ein Aushängeschild unseres Reiches und unseres Volkes«, lieferte Rendoy die Erklärung dafür. »Deshalb wünschen wir, dass Sie für die Crew nur die Besten auswählen. Sie erhalten Vollmacht, jeden J’ebeem von jedem anderen Schiff rekrutieren zu können, den Sie haben wollen. Alles Weitere wird mein Protokollführer Ihnen mitteilen.« Rendoy beugte sich vor und sah Siron direkt in die Augen. »Diese Expedition muss ein Erfolg werden, Talas. Für unser gesamtes Volk.«
    »Ich werde dafür sorgen«, versprach Siron, allerdings nur, weil es von ihm erwartet wurde. Diese Expedition barg so viele Risiken, dass es illusorisch war, einen Erfolg vorauszusetzen oder gar zu versprechen.
    »Suchen Sie Ihre Crew schnellstmöglich zusammen und starten Sie danach unverzüglich nach Erigu. Die Einzelheiten der Expedition besprechen Sie dort mit den Kommandanten der anderen abgesandten Schiffe.«
    Rendoy entließ ihn mit einer herablassenden Handbewegung.
    Siron verbeugte sich angemessen und verließ den Audienzraum. Der Protokollführer folgte ihm. »Sagen Sie mir, Onkel, was ich jetzt wieder verbrochen habe, um mit so einer Aufgabe gestraft zu werden«, bat Siron den älteren Mann.
    Lorrin Sakala aus dem Haus Naris war zwar nicht Sirons Onkel, sondern der seiner Frau Taila Sakala, doch die Höflichkeit gebot, dass der jüngere Mann ihn ebenfalls mit »Onkel« anredete.
    »Nichts, mein Junge«, beruhigte Lorrin ihn. »Sie haben diese Aufgabe erhalten, weil Sie von allen Schiffskommandanten, die dafür in Frage kamen, am besten geeignet sind. Diesmal hegt das Triumvirat keine Hintergedanken, die Ihnen zum Nachteil gereichen.« Er reichte Siron einen Handspeicher. »Hier finden Sie alles, was Sie wissen müssen und die Vollmachten, die Sie brauchen. Ihr Schiff ist die STOLZ DER GÖTTER und wartet auf dem Raumhafen auf Sie. Werden Sie Taila mitnehmen?«
    »Da sie die beste Ärztin ist, die ich kenne, ja.«
    »Und euer Kind?«
    Siron fühlte einen Anflug von Traurigkeit. Er und Taila waren seit wenigen Monaten stolze Eltern einer Tochter. Bei Routineeinsätzen war es problemlos möglich und jedem Kommandanten aus einem Adelshaus auch erlaubt, seine Frau und bis zu zwei minderjährige Kinder mitzunehmen. Doch schon die Verfolgung der Morax war zu gefährlich gewesen, um die Sicherheit oder gar das Leben der kleinen Tanera zu gefährden. Deshalb hatten sie das Kind schweren Herzens bei den Großeltern gelassen. Siron und Taila hatten sich sehr gefreut, als sie die Kleine nach dem Sieg über die Morax endlich wieder zu sich nehmen konnten.
    Doch die bevorstehende Expedition barg zu viele Risiken, als dass Siron auch nur für einen Moment in Erwägung gezogen hätte, seine Tochter mitzunehmen.
    »Sie wird hierbleiben müssen«, entschied er. »So sehr ich das auch bedauere.«
    »Eine weise Entscheidung.« Lorrin legte ihm kurz die Hand auf die Schulter. »Auch meine Familie wird dafür sorgen, dass es der Kleinen gut geht, bis ihr zurückkommt. Viel Erfolg, Junge.«
    Ohne ein weiteres Wort ließ er Siron allein, der langsam und in Gedanken versunken den Rückweg zur MOND VON KANASH antrat. Das Schwerste für ihn würde sein, seinem bisherigen Ersten Offizier Mok Unar zu sagen, dass er ihn auf dem Posten nicht mitnehmen durfte. Doch mit der Vollmacht des Triumvirats besaß er auch die Macht, Unar das Kommando über die MOND VON KANASH zu geben. Das würde eine angemessene Entschädigung für den

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