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Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise

Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise

Titel: Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Bruder William leise. »Und wie die Msssarrr hierher gelangt sind, darüber brauchen wir ja wohl nicht groß zu spekulieren.«
    »Anscheinend haben sie sich über das Transmitternetz der Erhabenen in einem sehr großen Teil unserer Galaxis verbreiten können«, murmelte von Schlichten. Er bedauerte es, dass die Mitglieder des Außenteams keine aufwändige Messelektronik hatten mitnehmen können. Das Risiko, dass die Hestan dies missverstanden und als gefährliche Gegenstände identifiziert hätten, war einfach zu groß gewesen. Einfache Kommunikatoren erschienen ihnen offenbar unbedenklich. Von Schlichten benutzte ein Modell, das zwar äußerlich dem Star Corps Standard entsprach, aber von der Software her für die speziellen Zwecke des Wissenschaftlers erheblich optimiert war. So gab es neben der bei Star Corps Einsätzen obligatorischen Translatorfunktion auch noch ein integriertes Ortungsgerät, dessen Funktionen zwar lange nicht so optimal waren, wie bei einem entsprechenden Standard-Modul, aber doch Rückschlüsse auf die in der Umgebung verwendete Technik gestatteten.
    Die Signaturen der Rechnersysteme, die überall in die Wände integriert waren, sprachen eine eindeutige Sprache. Dies war Technik, die mit der Technik der Toten Götter eng verwandt war. Vielleicht handelte es sich um Modifizierungen, vielleicht hatten aber auch die Hestan die Errungenschaften der Erhabenen weiterentwickelt. Aber die Herkunft war so deutlich, dass es da keinen Zweifel geben konnte. Insbesondere die Resonanzen von Fünf-D-Impulsen waren da ein sehr eindeutiges Indiz.
    »Nach welchen Gesichtspunkten bemisst Ihr Volk den genetischen Grad an Erhabenheit eines anderen Volkes?«, fragte Bruder William an den Herrscher-auf-Zeit gewandt.
    »Nach dem Grad seiner Abstammung von Erhabenen. Sie beherrschten einst große Teile der Galaxis und es ist bisher keiner anderen Spezies gelungen, ein auch nur vergleichbares kulturelles und technisches – aber auch genetisches – Niveau zu erreichen.«
    Bruder William wechselte einen kurzen Blick mit Frost. Dann fuhr der Christophorer fort: »Wir haben durchaus von den Erhabenen gehört. Überall findet man ihre Artefakte und wir versuchen, dass Rätsel ihrer Vergangenheit zu lösen.«
    »Dann sollten Sie sich derer entledigen, die Ihren Verband nur wie eine Meute Grabräuber begleitet.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Abgesehen von der Schnabelspezies und Ihrem Volk nehmen an Ihrer Expedition nur Unwürdige teil, die kaum mehr wert sind als Tiere. Wie sollten sie auch Respekt vor dem Erbe der Erhabenen haben, wenn sie doch nicht von ihnen abstammen …«
    »Aber bei uns Menschen und den Kridan gehen Sie davon aus, dass wir ebenfalls von den Erhabenen abstammen?«, vergewisserte sich Bruder William.
    Der Herrscher-auf-Zeit erzeugte mit Hilfe seines Knochenkamms ein paar Töne, die sich selbst der empathischen Interpretation durch Bruder William vollkommen entzogen.
    Vielleicht hat William da irgendeinen wunden Punkt erwischt! , überlegte Frost. Möglicherweise wissen die Hestan ebenfalls kaum etwas über die Vergangenheit der Toten Götter und wollen dies nur ungern zugeben …
    »Ich nehme an, Ihre Wissenschaftler werden die Gen-Daten, die wir Ihnen übersandt haben, sehr genau untersuchen«, meldete sich der Hestan-Herrscher nach einer kurzen Pause zu Wort, nachdem ihm der zweite anwesende Hestan etwas zugeraunt hatte, das so sehr von Nebentönen überlagert war, dass kein Translator es zu übersetzen vermochte. Dieser zweite Hestan hatte offenbar die Funktion eines Sekretärs oder Beraters inne.
    Frost bemerkte bei ihm eine zunehmende Nervosität. Zumindest wenn man voraussetzt, dass die körperlichen Signale dafür bei dieser humanoiden Rasse von denen unserer eigenen Art nicht allzu verschieden sein werden! , dachte sie.
    »Sowohl das Genom Ihrer Gattung, als auch das der Hestan oder der Schnabelwesen, von denen Sie ein Exemplar mitgebracht haben, enthalten eine ganz bestimmte Gen-Sequenz. Sie ist bei den Hestan stärker ausgeprägt als bei den Ganador oder den Dronte …«
    »Dronte?«, echote Frost, sodass der Herrscher-auf-Zeit seinen Satz unterbrach und den Captain der STERNENFAUST mit einem schwer zu deutenden, aber sehr aufmerksamen Blick musterte. Zyrolaan hatte genau dieses Wort benutzt. Dronte.
    »Sie sprechen von dem ehemaligen Hilfsvolk der Erhabenen?«, fragte Frost.
    »Ja, das ist richtig.«
    Die Vorstellung, dass Dronte und Menschen gemeinsame Gen-Sequenzen teilen und mit unserer

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