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Sternenfaust - 071 - Amok!

Sternenfaust - 071 - Amok!

Titel: Sternenfaust - 071 - Amok! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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genetischen Codes der Morax und der Brax weisen eine fast 99-prozentige Übereinstimmung auf«, sagte sie.
    »Das ist zunächst nichts Besonderes«, erwiderte Bruder William. »Auch zwischen Mensch und Rhesus-Affen besteht eine fast 98-prozentige Identität des Gen-Codes.«
    »Nun, das ist natürlich noch nicht alles. Das wirklich Besondere an Dr. Gardikovs Untersuchungsergebnissen ist die außergewöhnliche Beschaffenheit des genetischen Materials.«
    »Keine Nukleinsäuren?«, fragte van Deyk und grinste.
    »Doch, doch«, sagte Dana, »aber nicht in der fast überall in der Galaxis anzutreffenden Struktur. Die ist in allen uns bekannten Fällen eine Doppelhelix dieser Nukleinsäuren.«
    »Aha«, meinte Van Deyk. »Was bedeutet das konkret?«
    »Statt einer Doppelhelix tragen unser freiwilliger und unser unfreiwilliger Gast jeweils eine Dreifach-Helix in ihren Zellen mit sich herum!«
    »Heißt das«, mischte Kkiku’h sich ein, »diese beiden Spezies verfügen über eine fünfzig Prozent größere Anzahl an Informationen im Genmaterial?«
    Dana wiegte nachdenklich den Kopf. »Wenn ich Dr. Gardikov richtig verstanden habe, muss dieser Aspekt einer genaueren Untersuchung vorbehalten bleiben, die wir hier an Bord der Expeditionsschiffe nicht durchführen können«, sagte Dana. »Immerhin könnte die Triple-Helix insgesamt ja kürzer sein und damit letztendlich prozentual genauso viele Erbinformationen enthalten. Außerdem – und das ist viel wichtiger – wir können nicht feststellen, welche dieser Erbinformationen genutzt werden und welche nicht. Aber darüber hinaus wartete unsere Ärztin mit einer interessanten These auf, die ich Ihnen nicht vorenthalten will.«
    Sie blickte nacheinander in die Gesichter ihrer Gesprächspartner.
    »Dr. Gardikov meint, eine derartig geformte DNA könne nur künstlichen Ursprungs sein.«
    »Wenn sich das bewahrheitet«, rief Bruder William erregt, »dann verdanken wir L38.C-A53/ oder Davanwil wirklich bedeutende Informationen, wenn auch nicht auf die Art und Weise, wie wir es uns erhofften.«
    Stephan van Deyk kratzte sich nachdenklich am Kopf.
    »In der Tat nicht das, was wir uns erhofften«, sagte er langsam, »aber dennoch wichtig. Denn eine künstlich hergestellte DNA erzählt uns mehr über den Begriff ›Hilfsvölker der Toten Götter‹, als wir bisher ahnen konnten.«
    »Ich bin sehr gespannt, ob sich diese Annahme bewahrheitet«, sagte Kkiku’h. Dana entnahm dem Zucken seiner Fühler, dass auch der Mantide diese Mitteilung sehr faszinierend fand. »Ich würde zu gerne wissen, ob sich L38.C-A53/ dieser Tatsache bewusst ist! Ich bin sehr neugierig auf ein Gespräch mit ihm.«
    »Langsam.« Dana hob mahnend den Arm. »Wir können ihn das nicht einfach so aus heiterem Himmel fragen. Er wird merken, dass unsere Expedition nur den Zweck hat, nach den Toten Göttern oder deren Hinterlassenschaften zu suchen. Unsere Gespräche mit Davanwil wiesen bisher ja schon darauf hin, dass das in der Brax-Gesellschaft mehr oder weniger ein Tabu ist. Und nicht nur dort. Wenn wir ihn direkt darauf ansprechen, wird er vielleicht gar nicht mehr darüber reden wollen.«
    Bruder William hatte ihr gar nicht richtig zugehört. Statt den strategischen Überlegungen des Captains faszinierte ihn das wissenschaftliche Geheimnis hinter dieser Neuigkeit. »Eine durch und durch künstliche DNA …! Im Grunde traue ich eine derartige Technologie nur den Toten Göttern zu. Selbst die Genetics sind von solchen Fähigkeiten noch Lichtjahre entfernt«, sagte er gedankenverloren. »Kkiku’h hat recht und Sie haben recht, Captain. Wie auch immer wir das anstellen, wir müssen von L38.C-A53/ erfahren, wie viel er über diese Gemeinsamkeit zwischen Brax und Morax weiß und uns muss bewusst sein, dass der Brax sich bei dieser Frage möglicherweise wieder für lange Zeit hinter der Mauer unverbindlicher Freundlichkeit verstecken wird.«
    Dana fiel auf, dass sowohl Bruder William als auch Kkiku’h den Brax nur mit seiner Bezeichnung, nicht aber wie in den letzten Tagen bei seinem Namen nannten.
    In diesem Moment betrat Simon E. Jefferson die Brücke. Dana wusste, das tat er nur in dringenden Fällen. Sonst beschäftigte er sich lieber mit seinen Maschinen. Sie war froh über die Gelegenheit, die Entscheidung über das weitere Vorgehen bei Davanwil noch ein wenig verschieben zu können und winkte den Leitenden Ingenieur heran.
    »Wir setzen unsere Unterhaltung später fort«, sagte sie in einem Tonfall, der deutlich

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