Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 071 - Amok!

Sternenfaust - 071 - Amok!

Titel: Sternenfaust - 071 - Amok! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
Vom Netzwerk:
Luft zu schleudern, ließ er sie mit erstaunlicher Sanftheit wieder zu Boden und bückte sich zu ihr herab. Er grunzte dabei und die am ganzen Leib zitternde Frau nickte, obwohl sich Harris nicht sicher war, ob sie überhaupt begriff, was der Morax von ihr wollte.
    »Ich glaube, er will etwas zu essen«, zischte er in Missies Richtung.
    »Soweit bin ich auch schon«, erwiderte die Küchenhilfe und streckte trotzig ihren Rücken durch. Allmählich ließ ihr Zittern nach. Harris staunte, als Missie tief durchatmete und zu einem Schrank ging. Sie stieg auf einen bereitstehenden Trittschemel, schob die Schranktür zur Seite und winkte Caan heran. Von einer Sekunde zur nächsten, so schien es, hatte die unscheinbare Person ihren Schock überwunden und behandelte den unberechenbaren Berserker wie jeden anderen auch.
    »Sie ahnt offensichtlich gar nicht, wie gefährlich der Kerl ist«, flüsterte Harris zu Rana, die, immer noch halb im Schockzustand, die Arme um sich selbst geschlungen hatte.
    »Das hab ich gehört, Harris! Halten Sie mich für völlig blöd?«, rief Missie empört über die Schulter, »Ich habe genau gesehen, was er mit Marquardt gemacht hat. Peer war zwar ein echter Tyrann, aber das hat er nun doch nicht verdient!«
    Caan grunzte zornig und richtete den Thermostrahler auf Missie. Es passte ihm nicht, dass sich seine Geiseln unterhielten. Doch bevor er in seiner Wut loslegen konnte, nach der Kantine auch die Küche in Einzelteile zu zerlegen, knackte der Deckenlautsprecher und sie hörten die Stimme von Dana Frost.
     
    *
     
    »Ich verstehe, Captain«, hatte Jefferson nur Minuten zuvor per Funk zu Dana gesagt, »Sie brauchen jeden an Bord, besonders die Marines, um dieses rasende Untier wieder einzufangen. Aber wenn ich Miller jetzt seinem Schicksal überlasse, dann müssen wir einen zusätzlichen Verlust verantworten.« Er machte eine kurze Pause.
    »Ich schlage vor, dass Bogdanovich und ich die restlichen Surfer zur STERNENFAUST zurückbringen, aber dann umkehren und weiter nach Miller suchen, wenn Ihnen das recht ist.«
    »Ich halte das für keine gute Idee, L.I.!«, erwiderte der Captain missbilligend. Jefferson unterdrückte seine Widerworte. Er konnte Captain Frost ja verstehen – was, wenn er selbst auch noch in den Ausläufern des Nebels verloren ging? Dann hatte die STERNENFAUST keinen L.I. mehr. Jefferson hatte keine Ahnung, ob der Captain ihm das angesichts der Situation durchgehen ließ.
    »Entschuldigen Sie, Ma’am.« Jeffersons Stimme bekam einen nervösen Unterton. »Ich weiß, Sie müssen den Morax einfangen. Aber je länger wir mit der Bergung Millers warten, desto geringer wird die Chance, ihn zu finden!«
    »Ich weiß, ich weiß«, unterbrach ihn Dana. »Also gut. Wir können Caan sicher auch ohne Sie und Bogdanovich einfangen, und wenn das Shuttle weg ist, kann er wenigstens nicht damit fliehen. Aber Lieutenant Jefferson – Sie halten die ganze Zeit über Ihren Funkkanal zu uns offen und sollten wir aus irgendeinem Grund gezwungen sein, Fahrt aufzunehmen, brechen Sie auf der Stelle die Suche ab und kommen zurück an Bord!«
    »Verstehe, Ma’am. Danke«, erwiderte Jefferson erleichtert.
    »Gut. – Fähnrich Bogdanovich?«, hörte er, wie sich Dana an den Shuttlepiloten wandte. »Sie haben alles mitgehört. Sobald die Leute an Bord der L-1 sind, bringen Sie sie zur STERNENFAUST und machen sich dann zusammen mit Jefferson auf die Suche nach Miller.«
    »Aye, Ma’am«, ertönte die Stimme des Piloten.
    »Viel Glück, L.I., und erstatten Sie sofort Bericht, wenn Sie Fähnrich Miller finden.«
    »Natürlich, Ma’am.«
     
    *
     
    Kaum hatte sich Dana Frost über Deckenlautsprecher bei Caan gemeldet, hatte dieser ihn mit einem gezielten Schuss des Thermostrahlers außer Betrieb gesetzt. Die verschmorte Abdeckung hatte dabei Feuer gefangen. Philipp Harris sah Rana Quaids große Augen, als der Morax nur zweimal mit der Pranke darauf schlug, um die Flammen zu löschen. Scheinbar war er völlig unempfindlich gegen den Schmerz. Danach durchwühlte Caan auf der Suche nach etwas Eßbarem weiter die Schränke, als wäre nichts weiter geschehen. Die ganze Zeit war Missie an seiner Seite, half ihm und schien – so unglaublich das auch war – beruhigend auf ihn zu wirken. Noch immer lag der beißende Geruch, der überhaupt nicht zu einer Küche passen wollte, in der Luft.
    Als immer mehr Lebensmittel in die Ecke flogen, dämmerte Harris, dass Caan überhaupt keinen Hunger hatte, sondern auf der

Weitere Kostenlose Bücher