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Sternenfaust - 071 - Amok!

Sternenfaust - 071 - Amok!

Titel: Sternenfaust - 071 - Amok! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Suche nach etwas anderem war. Ganz hinten in einem Vorratsschrank wurde er schließlich fündig.
    »Das ist doch …«, flüsterte Philipp Harris ungläubig, als er den vakuumverpackten Behälter in Caans Pranke sah.
    »Das ist Captain Frosts Bohnenkaffee!«, sagte Rana Quaid verblüfft. Mit der Kralle seines kleinen Fingers riss der Morax das Päckchen auf. Geräuschvoll schnüffelte er am Inhalt und warf dann seinen Kopf brüllend in den Nacken.
    Für einen Augenblick siegte bei Rana Quaid wissenschaftliche Neugier über die Angst. »Als ob er genau analysiert, worum es sich dabei wohl handelt«, kommentierte sie so sachlich, als rede sie über eine Laborratte. »Morax scheinen über eine viel feinere Nase zu verfügen, als wir dachten«, fügte sie hinzu. »Und außerdem scheint er bei aller Brutalität in seiner Vorgehensweise auch rational zu denken und zu handeln. – Apropos, Mr. Harris, wie konnte er eigentlich aus dieser Hochsicherheitszelle ausbrechen?«
    Froh, eine Ablenkung zu haben, erzählte Harris Rana von den zerstörten Robotern und dass es dem Morax irgendwie gelungen sein musste, sich aus Alltagsstoffen wie etwa rohen Kartoffeln oder Schwefelsäure einen hochreaktiven Sprengstoff zu mixen, dessen Explosion das Schott aus seiner Zelle pustete.
    »Caan erkennt offensichtlich eine Vielzahl chemischer Substanzen am Geruch«, schloss er. »So hat er wohl auch die Schwefelsäure im Roboter erkannt.«
    »Und er weiß genau, was man damit machen kann«, ergänzte Rana. »Von wegen Barbar.« Erstaunt sahen die beiden, wie sich Caan den Inhalt des gesamten Kaffee-Päckchens in den Rachen schüttete.
    »Dieses scheußliche Zeug trinke ich ja noch nicht einmal«, sagte Harris angewidert. »Aber essen …« Er schüttelte sich.
    »Es ist das Koffein«, sagte Rana. »So viel Koffein auf einmal! Ein normaler Mensch würde massive Probleme bekommen. Eine solche Menge würde ihn umbringen …«
    »Ha!«, erwiderte Harris verächtlich. »Ihn wird es nicht umbringen, machen Sie sich da mal keine falschen Hoffnungen!«
    »Er will wach bleiben! So lange wie möglich hellwach! Das Zeug putscht auf.«
    Caan stapfte auf sie zu. Sofort machten sie die beiden instinktiv kleiner und duckten sich. Der Morax baute sich breitbeinig vor Harris auf, wechselte den Thermostrahler in die andere Hand und zog einen kleinen flachen Gegenstand aus der Tasche.
    »Ein Translator«, murmelte Harris. Caan musste das Gerät dem toten Marine abgenommen haben, der ihn mit dem Thermostrahler angegriffen hatte. Der Morax knurrte und fuchtelte mit dem Gerät vor Harris Gesicht herum.
    Der eingeschüchterte Marine stand auf. Caan drückte ihm den Translator in die Hand. Harris schaltete ihn ein.
    »Ich brauche noch mehr Geiseln«, hörte er gleichzeitig Caans Grunzen und die unpersönliche Stimme des Translators, »und du wirst mir dabei helfen!«
    Dieses Ansinnen ließ Harris seine Angst sofort vergessen. »Wie bitte? Wieso sollte ich! Das kommt überhaupt nicht in Frage!«
    »Und wenn du mich nicht bedingungslos unterstützt, töte ich als Erstes diese Frau, danach die Bewusstlosen, einen nach dem anderen, und zum Schluss dich. Falls du bis dahin nicht deine völlig unmaßgebliche Meinung geändert haben solltest.«
    Caan zielte mit dem Thermostrahler auf Ranas Bauch. Voller Entsetzen sah Harris, dass er die Systemanalytikerin nicht einfach töten, sondern langsam und qualvoll sterben lassen würde.
    »Das würdest du tun?«
    »Das würdest du tun, Herr«, sagte Caan und zielte immer noch auf Rana. »Zweifelst du etwa daran? Wirst du mir gehorchen oder nicht?«
    Harris begriff, dass er fürs Erste keine andere Wahl hatte. »Was kann ich für dich tun, Herr?«, fragte er also gehorsam.
    »Zuerst muss ich wissen, wann die Bewusstlosen frühestens aufwachen werden.« Harris wollte schon ansetzen, etwas zu sagen, aber Caan hob abwehrend die Pranke. »Antworte, aber wage es ja nicht, mich zu belügen. Für jede Lüge breche ich dir einen Finger.«
    Harris schluckte und schaute hastig auf die Uhr. Es wunderte ihn, als er sah, wie wenig Zeit bisher vergangen war. Es kam ihm wie Stunden vor, dabei waren noch keine fünfzehn Minuten verstrichen, seit ihn der Morax quer durch die Kantine geschleudert hatte.
    »Es kommt darauf an«, erwiderte er zögernd, um Zeit zu gewinnen. »Vielleicht in einer Stunde oder zwei. Je nachdem, wie stark der Nadlerstrahl war, den sie abbekommen haben …«
    »Na los! Wie schnell, wann frühestens.« Deutlich war zu hören,

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