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Sternenfaust - 071 - Amok!

Sternenfaust - 071 - Amok!

Titel: Sternenfaust - 071 - Amok! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Angelus Tschow zu, mit dem er sich diesmal die Schicht teilte. »Beeil dich!«
    Er zog den Nadler, den er bei sich trug, heraus und prüfte, ob er ihn auf Betäuben gestellt hatte. Es war schwierig zu glauben, dass ein Betäubungsgas allein so etwas wie einen amoklaufenden Morax zur Räson bringen könnte. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Tschow mit zitternden Händen das Panel bediente, das die Gaszufuhr zur Zelle regelte. Erleichtert wollte Harris schon aufatmen. Doch dann verschlug es ihm den Atem, als er auf den Überwachungsmonitor sah.
    »Er zerreißt die Stahlhülle des Roboters mit bloßen Händen«, murmelte er fassungslos. Es sah aus, als zerfetze Caan kein Metall, sondern lediglich ein paar Blätter Papier.
    »Er sucht etwas!«, schrie Harris. Mit seinen Krallen bohrte sich der Morax in das Innere der Maschine, die wie ein Opfer reagierte, das von einem Raubtier bei lebendigem Leib zerstückelt und gefressen wird. Es sah seltsam aus: Die verschiedenen Saug- und Bürstvorrichtungen des Roboters, die an beweglichen Rohren hingen, zuckten herum und peitschten durch die Luft, schlugen auf den Boden, so dass es wirkte, als wolle sich die Maschine aus dem unerbittlichen Griff des Morax befreien.
    Philipp Harris blieb wie erstarrt stehen und beobachtete, wie der Gefangene den Roboter immer weiter aufriss und dessen Innereien mit wütenden Gesten in alle Richtungen warf. Dann zerrte er einen flachen, länglichen Gegenstand heraus und mit einem Mal begriff der Marine, was der Morax vorhatte.
    »Konzentrierte Schwefelsäure! – Der will an die Säure!«
    In dem Behälter, den der Morax aus dem Roboter gerissen hatte, befand sich etwa ein halber Liter Säure. Sie war der Kern des ersten Filters, durch den die stark verschmutzte Luft geleitet wurde, um Keime, Pilze und Krankheitserreger abzutöten. Danach wurde die Abluft weiter filtriert und verließ den Roboter komplett gereinigt schließlich wieder.
    Tschow beobachtete, wie sich das Gas im Inneren der Zelle ausbreitete.
    »Kipp endlich um, du Monstrum!«, flüsterte er voller Anspannung. Doch Caan dachte nicht daran. Er riss seinen Kopf in den Nacken und der Marine mit den aus Hongkong stammenden Vorfahren konnte deutlich die Stopfen erkennen, die sich Caan in die Nasenlöcher gesteckt hatte. Harris und Tschow sahen sich entgeistert an. Woher hatte der Morax die Dinger nur? Und offensichtlich hinderten ihn die Stopfen nicht am Atmen – sie schienen die Luft nur zu filtern. Doch den beiden Marines blieb keine Zeit, darüber eingehender nachzudenken.
    Auf einmal flog das Waschbecken quer durch die Arrestzelle. Das Wasser spritzte aus der zerstörten Leitung und im nächsten Moment klaffte in der Zellendecke ein Loch, dort wo die Beleuchtung untergebracht war. Schlagartig wurde es stockdunkel im Raum und auf den Überwachungsbildschirmen war nichts mehr zu erkennen.
    »Die Gegensprechanlage«, rief Tschow und rannte zum Schott, das die Zelle verschloss. Noch immer wurde das Gas in den Raum gepumpt, aber offensichtlich ohne Wirkung. Das Mikrophon der Sprechanlage übertrug allerdings nur das leise Zischen, das von lautem Gerumpel und anderen undefinierbaren Geräuschen überlagert wurde.
    Man konnte später nur Vermutungen anstellen, warum sich Angelus Tschow direkt vor die Zellentür gestellt hatte. Vielleicht wollte er durch das Guckloch ins Innere blicken, nachdem die Kameras nur noch die Dunkelheit übertrugen, die in der Zelle herrschte. Eine zweifellos irrationale Reaktion, denn auch durch das Guckloch konnte er nur in eine undurchdringliche Schwärze schauen.
    Die Entscheidung Tschows, sich mit eigenen Augen von dem überzeugen zu wollen, was in der Hochsicherheitszelle geschah, kostete ihn das Leben. Kaum hatte er sein Auge gegen das Guckloch gepresst, wurde das Schott von einer gewaltigen Explosion aus der Fassung gesprengt. Der unglückliche Marine wurde zusammen mit der massiven Stahltür quer durch den Vorraum der Arrestzelle geschleudert. Er krachte gegen die gegenüberliegende Wand und die herausgesprengte, stählerne Zellentür knallte wiederum gegen ihn. Tschows Kopf erlitt durch die Wucht des Aufpralls zahllose Frakturen. Er war auf der Stelle tot.
    Harris hatte keine Zeit mehr, den Nadler zum Einsatz zu bringen. Auch ihn schleuderte die Druckwelle zu Boden.
    Es konnten nur einige Sekunden gewesen sein, in denen er das Bewusstsein verloren hatte. Das Nächste, was er spürte, war, dass er brutal hochgerissen wurde. Caan hatte ihn mit einer Faust an

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