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Sternenfaust - 071 - Amok!

Sternenfaust - 071 - Amok!

Titel: Sternenfaust - 071 - Amok! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Abenteuers gespielt hatte. { * } Sie ahnte, worum es dem Mantiden jetzt ging. Dabei wäre dieser Kreis, der die Kommunikation zwischen den Spezies auf einer informellen Ebene stärken sollte, die richtige Adresse für Kkiku’hs Anliegen gewesen. Aber sie konnte ihm nicht übel nehmen, dass er sich in einer beinahe menschlichen Reaktion direkt an sie gewandt hatte und dabei die formellen Instanzen außer Acht gelassen hatte.
    »Es handelt sich um den Brax.«
    »Davanwil«, sagte Dana.
    Sie wusste genau, was Kkiku’h wollte, fand aber, dass er es selbst formulieren sollte.
    »Hat er schon irgendwelche interessanten Informationen preisgegeben?«
    Dana schüttelte den Kopf. Sie und Kkiku’h kannten sich lange genug, sie konnte auch auf diese nonverbale Weise reagieren und dabei davon ausgehen, von dem Mantiden verstanden zu werden. Doch Kkiku’h zögerte mit weiteren Fragen.
    Spuck’s schon aus , dachte sie etwas ungeduldig.
    »Ich würde gerne bei einer der nächsten Befragungen dabei sein«, sagte Kkiku’h, als habe er Danas Gedanken gelesen.
    »Du möchtest nicht bei einer der nächsten, sondern bei der nächsten Befragung dabei sein.«
    »Und das Gespräch aufzeichnen … natürlich!«
    »Natürlich«, erwiderte Dana. Ihr war keine Regung anzusehen.
    »Das macht dir doch nichts aus? Ich gehe davon aus, dass ihr doch ohnehin alles aufzeichnet. Oder?«
    »Sicher tun wir das«, sagte Dana. »Und die Aufzeichnungen stehen auch allen Expeditionsteilnehmern unzensiert zur Verfügung, wie du ja weißt.«
    »Ja«, erwiderte Kkiku’h knapp.
    »Du würdest trotzdem gerne dabei sein. Live sozusagen.«
    »Richtig.« Er machte eine kleine Pause. Es wirkte, als ob er verlegen sei.
    »Eventuell fällt mir ja eine Frage ein, die wir dem Brax sinnvollerweise stellen sollten, die bisher noch nicht …«
    Dana seufzte und sah im gleichen Augenblick, dass das Display von Kkiku’hs Translator einige mantidische Schriftzeichen anzeigte. Wahrscheinlich steht da jetzt »Ausdruck der Resignation« oder so was Ähnliches , dachte sie amüsiert.
    Am liebsten hätte sie sich den Brax noch einmal alleine vorgenommen, was seine Herkunft anging. Nicht ganz alleine natürlich, sondern zusammen mit Bruder William. Nicht, dass sie prinzipiell etwas gegen Kkiku’hs Anwesenheit hatte, sie waren schließlich befreundet und Dana, vertraute dem Mantiden. Aber sie ahnte es; machte Kkiku’h seine Teilnahme an den Verhören bekannt, würden sich umgehend auch Vertreter der Kridan, der Starr, der Shisheni und der J’ebeem melden, um ebenfalls bei den Befragungen persönlich anwesend zu sein. Dann aber würden die Gespräche augenblicklich ihren informellen, zwanglosen Charakter verlieren und bekämen etwas von einem Verhör.
    »Ich schlage einen Kompromiss vor«, sagte sie nach kurzem Nachdenken. »Bei einem der nächsten Gespräche bist du dabei.«
    Es konnte nicht schaden, dass der Mantide seine Meinung zum bisherigen Stand der Ergebnisse aus den Gesprächen mit Davanwil abgab. Sie betrachtete Kkiku’h, doch ihm war nicht anzusehen, ob er sich von ihr mehr versprochen hatte oder mit dem Ergebnis zufrieden war.
     
    *
     
    Als Simon E. Jefferson etwa eine Viertelstunde vor Captain Frost und Kkiku’h die Kantine betreten hatte, hatte er sich eigentlich nur einige Nahrungsriegel aus dem Automaten ziehen wollen. Doch im gleichen Moment, als er das Schott öffnete, brach eine offensichtlich lebhafte Debatte zwischen einigen Marines und Crew-Mitgliedern abrupt ab. Das Schweigen, das ihn empfing, wirkte höchst verdächtig, da die Männer nicht nur wie auf Kommando in ihrer Rede innehielten, sondern auch ihre Bewegungen plötzlich erstarrten.
    Jefferson tat zunächst so, als hätte er nichts bemerkt, ging zu dem Automaten und zog sich eine Dreierpackung Schokoriegel. Es interessierte ihn natürlich, worüber die Marines und Fähnriche geredet hatten und so beschloss er, ein wenig beim Gespräch mitzuhören. Auffällig gelassen wickelte er einen der Riegel aus und biss hinein, während er zum Türschott ging. Normalerweise waren die Schotts so eingestellt, dass sie sich in einem schnellen Tempo öffneten oder schlossen. Schließlich war der Sondereinsatzkreuzer STERNENFAUST kein Passagierschiff, wo auf ältere und langsamere Reisende Rücksicht genommen werden musste, die von der raschen Bewegung möglicherweise irritiert worden wären.
    Aber Jefferson war nicht umsonst der Leitende Ingenieur der STERNENFAUST und so drückte er, während er die Kantine

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