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Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich

Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich

Titel: Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Panorama-Ansicht überhaupt angezeigt zu werden.
    Geschwader-Lieutenant Titus Wredan meldete sich über Audio-Interkom. »Captain, Bandit 1 ist zerstört«, erklärte der Jägerpilot.
    »Unsere Ortung zeigt an, dass sich bald eine Reihe ähnlich schwer erkennbarer Besucher bei uns einfinden werden«, erwiderte Frost. »Sobald wir sie orten, bekommen Sie die Koordinaten.«
    »Aye, aye, Ma’am.«
    »Ziehen Sie sich in die Nähe der STERNENFAUST zurück«, ergänzte Frost noch. »Ihre gegenwärtige Position ist zu exponiert, um den unmittelbaren Nahbereich unseres Schiffes sichern zu können.«
    »Rückzugsmanöver eingeleitet«, bestätigte der Geschwader-Lieutenant.
    »Wredans Jäger ist eine hervorragende Feuerwehr zum Austreten kleinerer Brandherde«, kommentierte van Deyk. »Aber sobald die große Flut von Morax-Beibooten uns erreicht, kann er nur noch aus der Schusslinie gehen!«
    Ein Blick auf die Veränderungen, die von der Positionsübersicht angezeigt wurden, verdeutlichte, was er meinte.
     
    *
     
    »Schalten Sie Bruder William von der Brücke zu!«, forderte Professor Yasuhiro von Schlichten. Der hagere, hoch aufgeschossene Mann befand sich zusammen mit seinem Kollegen Professor Dr. Jack Schmetzer, dem Linguisten MacShane und Lieutenant Simon E. Jefferson in Kontrollraum C des Maschinentraktes der STERNENFAUST. Von dort aus konnte man sich über den Rechnerzugang und die Bildschirmwände die Ortungsergebnisse anzeigen lassen und auch eigene Untersuchungen anstellen. Im Mittelpunkt des Interesses stand im Moment das vermutlich künstlich geschaffene Objekt, dem die Morax den Namen »Sitz der Götter« gegeben hatten und das in mannigfacher Hinsicht Rätsel aufgab. Die Oberflächenfeinabtastung hatte inzwischen ergeben, dass das Außenmaterial den bei anderen Artefakten der Toten Götter verwendeten Werkstoffen stark ähnelte. Es gab vor allem eine Form von sehr leichten Karbonfasern, die an ihrer Außenseite quasimetallische Eigenschaften aufwiesen.
    »Fünfdimensionale Strahlungskomponente liegt bei einer Intensität von 0,89 Microdyms«, meinte Jefferson. Der Genetic mit den infrarotsichtigen Facettenaugen blickte zunächst starr auf das Spezialdisplay seines Moduls, mit dessen Hilfe er die Farbwerte der normalen Anzeigen in für ihn als Infrarotlicht sichtbare Temperaturunterschiede übersetzte. Die von den Shisheni extra für ihn gefertigte Brille, die ihm die Sicht erleichterte, brauchte er auf der STERNENFAUST nur selten. Dann hob er seine Augenbrauen. »Außerdem gibt es ein höherdimensionales Resonanz-Rauschen, das zwar sehr schwach ausgeprägt ist, aber …«
    »… wohl beweisen dürfte, dass dieser ›Sitz der Götter‹ in Wahrheit eine Hinterlassenschaft der Toten Götter ist«, unterbrach ihn von Schlichten, den das Forscherfieber jetzt gepackt hatte. Die Toten Götter waren seit Langem eins der Themen, denen er sich mit Vorliebe widmete – vor allem deshalb, weil er hoffte, dass es dereinst möglich sein würde, das Wissen dieser uralten Spezies für die Menschheit nutzbar zu machen. Von Schlichten hatte einiges in Kauf genommen, um an dieser Expedition teilnehmen zu können. Insbesondere bedeutete dies den Verlust seiner Position bei Far Horizon , dem wohl bedeutendsten Konzern innerhalb der Solaren Welten. Manche allerdings behaupteten, dass es sich in Wahrheit umgekehrt verhielt und von Schlichten eine Art Agent des Konzerns auf der Expedition war, die das Rätsel der Toten Götter klären sollte.
    Letztendlich spielte das keine Rolle – Far Horizon war innerhalb der Solaren Welten so ziemlich der einzige Konzern, der eine umfassende Auswertung etwaiger Relikte der Toten Götter hätte übernehmen können.
    »Sie haben recht«, sagte Schmetzer. »Die Morax haben offenbar ein uraltes Artefakt der Toten Götter zum Sitz ihrer Götter gemacht.«
    Inzwischen war Bruder William von der Brücke zugeschaltet worden. Die letzte Äußerung von Professor Schmetzer hatte er mitbekommen.
    »Haben Sie inzwischen mehr über das Innere dieses Objekts herausfinden können?«, fragte der Christophorer.
    »Nur, was wir ohnehin schon wissen. Dass es gewaltige Hohlräume gibt und die Dichte des Gesamtkörpers nicht sehr hoch sein kann«, antwortete Schmetzer.
    »Hohl wie ein Schweizer Käse – trifft es das?«, hakte William nach.
    Schmetzer wechselte einen etwas befremdeten Blick mit Yasuhiro von Schlichten.
    »Nein, nicht ganz«, erklärte Schmetzer in einem Tonfall, den weniger duldsame Seelen als

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