Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich
wollte.
Titus Wredan tat ebenfalls sein Bestes, um Morax-Jäger im unmittelbaren Nahbereich der STERNENFAUST zu bekämpfen – unterstützt von den schwenkbaren Gauss-Geschützen. Lieutenant Kai Bester von Gauss 1 meldete innerhalb kürzester Zeit fünf Abschüsse, aber es kamen ständig weitere Jäger nach – inzwischen auch Sturm-Shuttles. Auf Grund ihrer Größe tauchten Letztere immerhin nicht so plötzlich auf den Ortungsschirmen auf, sondern konnten sehr viel früher optisch geortet werden, während die Jäger oft unter Ausschaltung fast sämtlicher Systeme sehr nahe an die STERNENFAUST herankamen. Manchmal so nahe, dass eine Abwehr nicht sofort möglich war.
Der Plasma-Schirm, über den die STERNENFAUST verfügte, war nicht aufgebaut worden, da er nur gegen Strahlenwaffen, wie sie die Kridan verwendeten, wirkungsvoll war. Dagegen, dass Morax-Sturm-Shuttles an die Außenhülle der STERNENFAUST andockten und diese mit Hilfe von mobilen Projektilwaffen zerstörten, um ins Innere des Schiffes zu gelangen, konnte diese Art der Defensivbewaffnung nicht helfen.
Aber bisher war noch kein Shuttle nahe genug an die Außenhülle der STERNENFAUST herangekommen.
Den vom Morax Caan ermordeten Waffenoffizier Lieutenant Laury ersetzte Fähnrich Ricardo Dunston, der ansonsten auch schon Lieutenant Briggs an der Ortung oder Lieutenant Jamil bei der Kontrolle der Schiffskommunikation vertreten hatte und damit inzwischen sehr vielseitig einsetzbar war. Außerdem war die Funktionsweise eines Gauss-Geschützes inzwischen längst Teil der Grundausbildung auf Ganymed, wo sich die Akademie des Star Corps befand.
Kommandantin Shesha’a vom Shisheni-Schiff WEITE REISE meldete sich über Konferenzmodus.
»Mehrere Morax-Jäger haben versucht, tellerartige Objekte an der Außenhaut unseres Schiffes anzubringen. Diese Objekte wurden aus einer Entfernung von nur wenigen hundert Metern abgeschossen oder auch bei Andockversuchen angebracht. Allerdings konnten sie an der emuyili-beschichteten Oberfläche der WEITEN REISE nicht haften.«
»Hat die Analyse dieser Objekte irgendetwas ergeben?«, fragte Frost.
»Nein, leider nicht – bis auf ein leichtes fünfdimensionales Interferenzrauschen, das von ihnen zumindest zeitweilig ausgeht. Unsere Wissenschaftler überprüfen noch, ob es sich dabei vielleicht um einen Messfehler handelt und in Wahrheit das ganze Gebiet von einem unregelmäßig strukturierten fünfdimensionalen Resonanzfeld erfasst ist.«
»Technik der Toten Götter«, entfuhr es Bruder William. »Wir haben ja schon länger angenommen, dass die Morax sich davon einiges angeeignet haben. Das ist bei den Barar sicher nicht anders – die 5-D-Strahlung weist doch eindeutig darauf hin!«
»Und so, wie wir die Sozialstruktur dieser Weltraumbarbaren bisher kennengelernt haben, werden sie auch kaum geneigt gewesen sein, diese Errungenschaften mit ihren Artgenossen von anderen Stämmen zu teilen«, kommentierte van Deyk. »Wenn das immer so ist, ist es natürlich schwierig, einen einheitlichen Technikstandard bei den Morax anzunehmen.«
Frost nickte. »Die Frage, die immer mehr in den Vordergrund rückt, ist, wer wohl dieser oder dieses Denuur sein mag, von dem die Barar ihre Befehle zu bekommen scheinen.«
»Wahrscheinlich wirklich ein sterbliches Wesen, wie die Zuur-Morax schon immer ketzerisch behauptet haben«, erklärte Bruder William.
Oder ein Erhabener? , dachte Dana. Ein letzter Angehöriger jener Art, die man die Toten Götter nannte? Oder wieder nur eine ihrer Schöpfungen oder Hilfswesen, wie die Ganador, die Hestan, die Dronte und die Basiru-Aluun?
Auf jeden Fall verhieß dieses mondgroße Objekt, das einsam eine gelbe Sonne umkreiste, Antworten auf viele Fragen.
*
Auch von anderen Schiffen wurden nach und nach die tellerartigen Objekte an den eigenen Schiffshüllen bemerkt. Sowohl Kridan als auch J’ebeem meldeten, dass mehrere davon an der Außenhülle ihrer Schiffe angebracht worden waren. Um diese zwischen einem halben und einem Meter großen Objekte loszuwerden, hätten Außenteams in Raumanzug und mit Antigrav-Aggregat eingesetzt werden müssen, woran unter Gefechtsbedingungen natürlich nicht im Traum zu denken war. Es blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten, was die Morax mit diesen Dingern vorhatten.
Neben dem Schiff der Shisheni blieb nur der Keilraumer der Starr von diesen Tellerobjekten verschont. Während bei den Shisheni ganz offensichtlich die Emuyili-Beschichtung die Ursache dafür
Weitere Kostenlose Bücher