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Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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war. Doch natürlich war das keine angemessene Handlungsweise für eine Schiffskommandantin. Shesha’a grollte frustriert. Zwar fürchteten die Shisheni den Tod nicht, aber sie waren nicht so dumm oder gar leichtsinnig, ihm sinnlos entgegen zu eilen und sich ohne zwingende Notwendigkeit in seine Arme zu werfen.
    »Ich denke aber«, fügte Bishnasha hinzu, »dass es relativ ungefährlich wäre, uns irgendwo ein geeignetes Versteck für die WEITE REISE zu suchen, von dem aus wir den Hohlplaneten beobachten und noch eine Weile abwarten können, ob es den Vermissten vielleicht gelingt, dem Gebilde irgendwie aus eigener Kraft zu entfliehen.«
    Das klang verlockend, aber: »Bishnasha, du weißt selbst, dass das nicht sehr wahrscheinlich ist. Zwar wurden die Schiffe nicht zerstört – jedenfalls nicht vollständig –, sondern verschleppt, aber mit Sicherheit zu dem Zweck, sie auszuschlachten. Selbst wenn Dana und die anderen noch leben und es ihnen gelingen sollte, ihre Schiffe wieder zu übernehmen, werden sie wohl kaum mit ihnen fliehen können.«
    »Vielleicht nicht«, stimmte Bishnasha zu. »Aber erinnere dich, was Dana uns über ihren gescheiterten Fluchtversuch bei den Morax erzählt hat. Es war ihr gelungen, ein Morax-Shuttle zu kapern. Wie wir wissen, gibt es dort unten auf und in der Hohlwelt Morax-Schiffe unterschiedlicher Größe. Dana und ihre Leute werden sicher nichts unversucht lassen, eins oder mehrere von denen zu entern, um fliehen zu können. Falls ihnen das gelingt, werden sie unsere Hilfe brauchen können.«
    Der Vorschlag klang akzeptabel, und Shesha’a wog seine Risiken im Geiste sorgfältig ab.
    »Es gäbe vielleicht eine Möglichkeit, das Risiko zu minimieren«, meldete sich Tipyusha’a, die Ortungsoffizierin. »Wir wissen zwar nicht, ob die Morax ihre Scanner inzwischen so modifiziert haben, dass sie speziell die Struktur von Emuyili erkennen können, aber ich halte das nach allem, was wir über ihre Mentalität wissen, für nicht sehr wahrscheinlich. Ich glaube, sie scannen bei ihrer Suche nach uns nur nach der Form der WEITE REISE, die in dieser Gegend als Schiffstyp wohl einmalig ist, und nicht nach dem Material, aus der sie besteht.«
    »Dein Vorschlag?«, fragte Shesha’a gespannt.
    »Wenn wir auf diesem Asteroiden« – sie markierte auf dem Bildschirm einen kleinen Himmelskörper, der gerade noch innerhalb der Reichweite für die passive Ortung lag – »in dieser Spalte dort nahe des Randes landen und ein paar unserer emuyili-beschichteten Schutzfolien in unregelmäßigem Muster darum herum befestigen, müsste es für die Morax so aussehen, als befände sich dort an der Oberfläche ein kleines Gebiet, das aus einem ihnen unbekannten Material besteht. Wenn wir noch dazu alle nicht erforderlichen Generatoren abschalten, dürften wir dort für mindestens ein paar weitere Tage relativ sicher sein.«
    »Das ist machbar«, stimmte Bishnasha dem Vorschlag zu. »Da jede aus Emuyili bestehende Oberfläche ohnehin nicht von üblichen Scannern durchdrungen werden kann, läge die einzig noch verbleibende Gefahr darin, dass die Morax das unbekannte Material so interessant finden, dass sie es untersuchen wollen. Viel wahrscheinlicher ist allerdings wirklich, dass sie sich erst noch ein paar Tage auf die Suche nach uns konzentrieren. So lange haben wir in jedem Fall Zeit, hier zu warten. Vielleicht sogar länger, wenn sie das unbekannte Material vergessen oder für nicht erforschenswert halten. Und vielleicht finden wir dabei noch ein paar interessante Dinge heraus.«
    »Simsash«, wandte sich Shesha’a an den Navigator, »Kurs auf den Asteroiden, Landung in der besagten Spalte.« Sie betätigte das Interkom und rief den Versorgungsoffizier an. »Sessu’u, schaffe alle emuyili-beschichteten Schutzfolien in die Hauptschleuse. Das diensthabende Wartungsteam hält sich bereit, nach der Landung die Folien rund um die WEITE REISE auszulegen und zu befestigen.«
    Shesha’a lehnte sich zufrieden in ihrem Kommandosessel zurück. Die Shisheni waren immer noch im Spiel und ein Faktor, mit dem die Morax rechnen mussten. Auch wenn sie davon noch gar nichts wussten …
     
    *
     
    Wenn die Situation nicht so prekär wäre, wäre das hier beinahe ein gemütlicher, altmodischer Campingausflug , dachte Dana, während sie ihren Blick über das Camp schweifen ließ, das sie errichtet hatten, als die künstliche Sonne, die diese Welt – oder Ebene in der Welt – tatsächlich besaß, sich dem Horizont zuneigte.

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