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Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Frequenz geschaltet, damit niemand von irgendeiner Entdeckung oder einer Diskussion wie dieser ausgeschlossen war. Natürlich hofften die Kommandanten auch, dass diese Maßnahme dazu beitrug, die immer noch vorhandenen Ressentiments Einzelner gegen die Mitglieder der jeweils anderen Völker abzubauen. Immerhin währte der Frieden zwischen ihnen noch nicht allzu lange und war zudem aus der Not heraus geboren, dass sie nur gemeinsam gegen Feinde von außen bestehen konnten. Das bedeutete aber noch lange nicht, dass sich teilweise seit Jahrhunderten existierende Feindbilder von einem Tag auf den nächsten abbauen ließen. Nicht einmal in Monaten. Falls es ihnen je gelingen sollte, diese Antipathien abzulegen, würde das noch ein paar Jahre dauern und vielleicht erst in der nächsten Generation richtig greifen.
    »Die Frage ist nur, welchem Zweck es dienen soll«, überlegte Benar-Wat, der Taktikoffizier der Kridan. »Wie Sie sicherlich bemerkt haben, hängt das Gebilde einfach nur am ›Himmel‹ und tut nichts.«
    »Das ist vielleicht auch gar nicht seine Aufgabe«, vermutete Jefferson. »Wenn meine Scanneranzeigen korrekt sind, ist das Ding irgendwie an der ›Himmelsdecke‹ befestigt und verläuft darunter entlang wie ein Pilzgeflecht.«
    »Wir werden es wohl gleich erfahren«, bereitete Dana den Spekulationen ein Ende.
     
    *
     
    Sie hatten jetzt das Konstrukt erreicht. Die Sicherheitsleute flogen vorsichtig darunter entlang und brauchten nicht lange, um eine Öffnung zu entdecken, die ins Innere führte. Die ersten flogen hinein und sahen sich um. Die anderen folgten, nachdem die Sicherheitskräfte ihnen grünes Licht gaben.
    Hinter dem Eingang eröffnete sich ihnen eine Welt, die nicht mit dem technischen Äußeren des Gebildes korrespondierte. Zwar waren im Inneren immer noch etliche metallene Wände und Verstrebungen teilweise sichtbar, doch der größte Teil von ihnen war mit Vegetation bewachsen und der Boden mit Erde, Sand und Geröll bedeckt. An den hohen Decken des Gebildes rankten sich Schlingpflanzen, durch deren blattähnliche Auswüchse gedämpft das künstliche Licht einer Deckenbeleuchtung schien, die irgendwann einmal eingeschaltet worden war und wohl seitdem brannte.
    Jefferson sowie einige andere Techniker aller drei Crews scannten die Umgebung. »Es sieht so aus, als ginge dieses Konstrukt durch die Decke hindurch ins nächste Geschoss über uns.«
    »Oder unter uns«, erinnerte ihn van Deyk. »Schließlich sind wir von der Ebene gekommen, die jetzt über uns liegt, weil wir diese Ebene für ein höher liegendes Stockwerk hielten.«
    Jefferson nickte und schüttelte anschließend den Kopf. »Ich gebe zu, das ist ein bisschen verwirrend.«
    »Nach unseren Scans reicht das Konstrukt nicht nur bis ins nächste Geschoss hinein«, gab Halan Baris bekannt, »sondern auch noch in mindestens eine weitere Ebene darüber. Oder darunter – was auch immer. Die Ausmaße könnten tatsächlich in etwa mit denen des Kroluan identisch sein, dem wir draußen begegnet sind.«
    »Sikona«, wandte sich van Deyk an die Rhukapai, die dicht bei Yngvar MacShane stand und sich der graugrün schillernden Farbe ihrer Haut nach zu urteilen äußerst unwohl fühlte. »Können Sie sagen, ob wir uns tatsächlich in so einem Kroluan befinden?«
    »Leider nicht«, antwortete die Rhukapai bekümmert. »Die riesigen Kroluan der Götter waren für mein Volk nur Legenden, bis ich eins mit eigenen Augen gesehen habe. Doch in keiner unserer Legenden wird das Innere eines solchen beschrieben. Wahrscheinlich deshalb nicht, weil niemand von uns jemals die Ehre hatte, eins von innen zu sehen. Zumindest ist uns darüber nichts bekannt.«
    »Ich empfange eine starke Energiepeilung«, gab Halan Baris bekannt, »die auf ein Reaktorzentrum oder eine Schaltzentrale schließen lässt. Sie liegt von hier aus gesehen etwa zwei Kilometer über uns.«
    »Bestätigt«, meldete Tralu-Fen, Cheforter der Kridan.
    »Gleichfalls«, stimmte Jefferson ihnen zu.
    »Dann sehen wir mal zu, dass wir einen Weg dorthin finden«, schlug Dana vor.
    Sie drangen weiter ins Innere des seltsamen Gebildes vor. Aber schon nach wenigen Minuten stießen sie auf ein Hindernis. Der Gang, in dem sie sich befanden, mündete in einen Raum, der ursprünglich wohl eine große Halle gewesen war. Jetzt befand sie sich in einem ähnlichen Zustand wie der Gang, war mit Sand und Erde bedeckt und mit Pflanzen überwuchert. Doch das Hindernis bestand in einer Gruppe von an die hundert

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