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Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Rankenvorhang förmlich zur Seite gefegt wurde und aus dem Gang dahinter das Verderben quoll …
     
    *
     
    Kru hatte seinen gesamten Clan zusammengerufen und ihn gegen die Eindringlinge geführt. Seine Leute zählten fast dreizehn »Kleinclans«, und das war eine beachtliche Streitmacht für die Verhältnisse im Krolu’n . Kru gratulierte sich dazu, dass er von dem Moment, da er seinen eigenen Clan gegründet hatte, vorausschauend genug gewesen war, einen großen Teil seiner Energie in die Zeugung von Nachkommen zu investieren. Je mehr Nachkommen ein Krrkokk hatte, desto größer war seine Chance, nicht nur selbst zusammen mit seinem Clan zu überleben, sondern sich auch ein immer größeres Territorium und schließlich sogar eins der fruchtbaren Gebiete der oberen Ebenen zu erobern, in denen das Leben leicht und unbeschwert war. Kru brauchte nur noch etwa fünf bis sechs weitere Kleinclans zu zeugen, um dieses Ziel zu erreichen.
    Doch jetzt benötigte er die gesamte Kampfkraft seines Clans, um die unerwünschten Eindringlinge zurückzuschlagen.
    Er wunderte sich ein wenig darüber, dass die Tiefländer sich wieder einmal zu einer Kampfgruppe zusammengeschlossen hatten, um Gebiete des Krolu’n zu erobern, nachdem sie sich seit unzähligen Zeitzyklen nicht mehr hierher gewagt hatten. Kru erinnerte sich nur noch schwach an ihren letzten Versuch, der zu einem Zeitpunkt stattgefunden hatte, als er selbst gerade kurz vor der Erlangung der Geschlechtsreife stand und somit schon ein vollwertiger Kämpfer war. Sein eigener Vater hatte ihm immer wieder versichert, dass die Tiefländer die Bewohner des Krolu’n so sehr fürchteten, dass sie sich kaum noch trauten, diesen Bereich zu betreten. Aber ab und zu fassten sie doch genug Mut zu einem Überfall, der aber immer wieder zurückgeschlagen wurde.
    Zwar gab es dabei jedes Mal große Verluste auf beiden Seiten, doch der Krolu’n gehörte unangefochten seinen Bewohnern. Kru war entschlossen, wie schon sein Ursprungsclan vor ihm sein Gebiet gegen die Tiefländer zu verteidigen und ihnen wieder einmal nachdrücklich klarzumachen, dass sie hier nichts zu suchen hatten.
    Doch als er ihnen schließlich gegenüberstand, war er verwirrt. Er hatte sie viel größer in Erinnerung. Das konnte natürlich daran liegen, dass er selbst bei seiner ersten und bisher einzigen Begegnung mit ihnen noch nicht voll ausgewachsen gewesen war, weshalb sie ihm größer erschienen, als sie tatsächlich waren. Außerdem sahen sie anders aus als die Tiefländer von damals. Vielleicht hatten sie sich im Laufe der Zeit ebenfalls anders entwickelt. Oder die geheimnisvollen Schöpfer , von denen niemand etwas Genaues zu wissen schien, hatten sie umgeformt. Jedenfalls stellte er leicht beunruhigt fest, dass sie mehr Kämpfer zählten als sein eigener Clan.
    Aber das hatte noch nie den Ausschlag über den Ausgang eines Kampfes gegeben. Dies war Krrkokk-Gebiet, und die Tiefländer würden wieder einmal nachdrücklich lernen, dass sie hier nichts zu suchen hatten. Kru gab das Zeichen zum Angriff, und sein Clan stürzte sich auf die Eindringlinge.
    Zu seinem Entsetzen stellte er fest, dass die Tiefländer über Waffen verfügten, die auf größere Entfernung zu töten imstande waren. Und das war neu. Ehe seine Leute auch nur nahe genug an sie herangekommen waren, um ihre tödlichen Zangen einsetzen zu können, war bereits ein Viertel von ihnen tot oder so schwer verletzt, dass sie nicht mehr kämpfen konnten. Kru rief sie zurück und überlegte fieberhaft, was er jetzt tun sollte.
    Hier ging es schließlich nicht nur darum, Tiefländer zu vertreiben und dabei möglichst viele von ihnen zu töten. Für Kru stand auch seine Stellung als Clanführer auf dem Spiel. Ein Krrkokk war nur so lange Oberhaupt eines Clans, wie er jeden Herausforderer besiegte. Dazu gehörten auch die Tiefländer. Einer seiner älteren Söhne hatte bereits mehrfach versucht, Kru seine Stellung streitig zu machen und die Führung des Clans zu übernehmen. Bisher war der Junge immer an Krus Kraft und seiner größeren Kampferfahrung gescheitert. Falls er jetzt den Kampf gegen die Tiefländer verlor, würden alle Sippenmitglieder dem Jungen folgen. Kru blieb in dem Fall nur noch die Verbannung als Alternative zum sicheren Tod von der Hand seines eigenen Sohnes.
    Doch jemand anders traf die nächste Entscheidung für ihn.
    Sie befanden sich hier nahe der Grenze zum Gebiet der Ssnashkk , und der Weg, der in ihr Territorium führte, war nur

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