Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)
Wesen, die geradewegs aus einem Albtraum zu stammen schienen.
Die Grundstruktur ihres Körperbaus war augenscheinlich echsenartig gewesen, denn sie verfügten fast alle über einen Echsenschwanz ähnlich dem der Starr, wenn der auch bei jedem eine unterschiedliche Länge hatte. Darüber hinaus besaßen sie vier bis sechs Gliedmaßen. Doch damit endete bereits die Einheitlichkeit ihres Äußeren. Schon die Köpfe zeigten unterschiedliche Formen, von denen man teilweise nicht mehr sagen konnte, ob sie ursprünglich einmal echsenartig gewesen waren.
Einige von ihnen verfügten über eine oder mehrere gepanzerte Zangen, die an Krebsscheren erinnerten und eine verdächtige Ähnlichkeit mit denen der »Hornzangen« hatten, einer primitiven, nicht intelligenten Spezies, denen die STERNENFAUST-Crew einmal bei einem Einsatz auf Sharrakk begegnet war. Andere hatten stachelartige Auswüchse auf dem Kopf oder Teilen des Körpers. Und die Körper selbst erinnerten an das Stückwerk einer Chimäre. Diese Wesen besaßen aller Wahrscheinlichkeit nach doch zumindest eine gewisse Intelligenz, denn einige von ihnen trugen so etwas wie Kleidung in Form primitiver Lendenschurze und um die Oberkörper geschlungene Tücher. Außerdem hielten jene, die keine Zangen an den Gliedmaßen hatten, dicke Knüppel oder Steine in den klauenbewehrten Händen.
Und sie alle standen in einer eindeutig drohenden Haltung den Crewmitgliedern gegenüber.
»Erinnert mich irgendwie an ›Frankensteins Monster‹ aus einem dieser Uralt-Kinofilme«, kommentierte van Deyk in seiner trockenen Art und ließ sich nicht anmerken, dass ihn der Anblick dieser Wesen nicht nur wegen ihres Aussehens, sondern auch wegen ihrer großen Zahl beunruhigte.
»In der Tat«, stimmte ihm MacShane zu. »Doch je nachdem, welche Verfilmung Sie sich ansehen, ist das Monster wahlweise zutiefst bösartig und gewalttätig oder die arme, missverstandene Kreatur, die eigentlich niemandem etwas zuleide tut. Wollen Sie vielleicht eine Wette abschließen, zu welche Sorte die hier gehören?«
»Besser nicht«, wehrte van Deyk ab. »Captain?«
»Lieutenant Jefferson«, wandte sich Dana an den Ingenieur, »was sagen Ihre Scans? Können wir die Blockade irgendwie umgehen?«
Jefferson scannte die Umgebung und deutete schließlich nach rechts, wo in einiger Entfernung eine schmale Öffnung in einem von der Decke herabhängenden Gewirr aus Ranken zu sehen war. »Soweit ich es erkennen kann, ist hinter dieser Öffnung ein Gang, der direkt nach oben führt«, gab er bekannt.
Dana bückte von der angegebenen Stelle zu den fremden Wesen und wieder zurück und versuchte abzuschätzen, wie groß ihre Chancen waren, dorthin zu gelangen, ohne angegriffen zu werden. Doch die Einheimischen hatten offensichtlich nicht die Absicht, die drei Crews friedlich ihrer Wege ziehen zu lassen. Sie griffen an. Doch wo Menschen, J’ebeem und Kridan mit einer oft eingeübten Taktik und Vorgehensweise agiert hätten, stürzten diese Wesen sich ohne jeden Plan völlig unkontrolliert auf die Eindringlinge. Keulen und Steine flogen, von denen einige ein Ziel fanden – mit teilweise schlimmen Folgen …
Die Marines, die als einzige Thermostrahler besaßen, verteidigten die vorderste Front und setzten den Angreifern zunächst eine Salve als Warnung vor die Füße. Doch es schien, als nähmen diese Wesen das gar nicht wahr oder begriffen den Sinn der Schüsse nicht, weil sie von denen nicht verletzt wurden. Die nächste Salve traf die vordersten Angreifer und mähte sie förmlich nieder.
Die Wirkung der Thermostrahler war eine Mischung aus Flammenwerfer und Schneidbrenner. Je nach Einstellung konnte damit tatsächlich – wie die Marines den Morax weisgemacht und auch demonstriert hatten – eine Materie leicht erhitzt oder geschmolzen werden. Auf eine stärkere Wirkung eingestellt, verbrannten oder zerschnitten sie das Zielobjekt. Im Falle der seltsamen Wesen vor ihnen verschmorten die Schüsse die gepanzerten Zangen und ähnlich geschützte Körperteile und schnitten förmlich durch sie hindurch.
Die Angreifer wichen zurück und waren offenbar völlig unsicher, wie sie sich jetzt verhalten sollten. Doch jemand anderes nahm ihnen die Entscheidung ab.
»Alle Mann rüber zu dem Durchgang!«, ordnete Dana an und machte den ersten Schritt in die Richtung auf die Öffnung, hinter der Jefferson den Gang gescannt hatte, der wahrscheinlich zu ihrem Ziel, führte.
Sie hatte den zweiten Schritt noch nicht getan, als der
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