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Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Speer nach dem anderen auf die verhassten Feinde. Und wenn Siron Talas aus dem Hohen Haus Haskano mit einer archaischen Waffe umzugehen verstand, so war es der Kampfspeer. Die adligen J’ebeem veranstalteten regelmäßig zu ihrem Vergnügen Drachenkampf-Turniere, bei denen jeweils zwei J’ebeem auf ihren drachenartigen Kampfechsen gegen einander antraten und sich mit kurzen Speeren oder langen Lanzen aus den Sätteln zu werfen versuchten. Obwohl die Turnierwaffen in der Regel keine scharfen Spitzen besaßen, so verging kein Turnier ohne mittelschwere bis schwere Verletzungen von Tieren und Reitern und oft genug einem oder mehreren Toten.
    Die Morax waren zwar ausgezeichnete Kämpfer und reaktionsschneller, als ihr plumpes Äußeres es vermuten ließ. Doch die J’ebeem besaßen aufgrund einer biologischen Besonderheit derart schnelle Reflexe, dass kein Morax mit ihnen mithalten konnte. Wenn es einem von ihnen gelang, Sirons ersten Wurfspeer abzuwehren, traf ihn schon der zweite zielsicher ins Auge, bevor er überhaupt bemerkte, dass er geflogen kam.
    Siron sah endlich das lang ersehnte Moraxblut und sah seine Gegner fallen. Jeden Wurf begleitete er in Gedanken mit einer Widmung: Der ist für Taila! Und der ist für meinen Cousin Merlik und seine Frau! Und dieser ist für alle anderen J’ebeem, die ihr ermordet habt!
    Als er schon keinen Speer mehr hatte, riss er dem nächstbesten J’ebeem, der in seiner Reichweite stand, einen aus der Hand und schleuderte den.
    Doch es war abzusehen, dass sie den Kampf nicht gewinnen konnten. Die Morax mobilisierten offensichtlich die gesamte Besatzung ihrer Station, und die drei Crews wurden immer weiter zurückgedrängt. Es gab erste Verluste, denen rasch weitere folgten.
    »Rückzug!«, ordnete Dana über ihr Headset an, und nicht nur ihre eigene Crew folgte der Aufforderung. Auch die Kridan und J’ebeem flohen, noch ehe der Befehl von Mirrin-Tal und Bergon Sin wiederholt wurde.
    Sie flüchteten über den Rand des Plateaus auf die Ebene darunter und machten erst halt, als sie sich sicher waren, dass die Morax ihnen nicht folgten. Hinter einer Felsgruppe schlugen sie ein provisorisches Lager auf, wo sie gegen die Sicht vom Plateau aus geschützt waren und zählten ihre Verluste. Es gab etliche Verletzte, und sie hatten sechs Menschen, fünf J’ebeem und neun Kridan verloren.
    Die Kommandanten und ihre Stellvertreter setzten sich zusammen, um zu beratschlagen.
    »Und nun?«, fragte Mirrin-Tal, und es klang selbst durch den Translator grimmig und deprimiert zugleich.
    »Ich glaube nicht, dass wir es schaffen, ohne die Betäubungsdroge in die Station einzudringen«, stellte Bergon Sin fest. »Die Morax dort sind jetzt gewarnt. Ich bin mir nicht einmal mehr sicher, dass wir jetzt noch mit der Droge eine Chance hätten. Die Stationsbesatzung wird sicher nicht wieder so dumm sein, sich von uns herauslocken zu lassen. Selbst falls sie nicht über Außenwaffen verfügen, mit denen sie uns abschießen könnten, sobald wir uns blicken lassen, sehe ich keine Möglichkeit.«
    »Was also schlagen Sie vor?«, fragte Dana.
    »Wir suchen Dr. Dabruun«, antwortete Siron an Sins Stelle und wirkte sehr viel lebendiger als in den vergangenen Tagen seit dem Tod seiner Frau. Es sah ganz so aus, als hätte das Töten einiger Morax ihm zumindest einen Teil seiner Lebensgeister zurückgegeben. »Falls wir ihn und damit auch den Vorrat der Betäubungsdroge nicht finden, kehren wir zu den Snioranku zurück, erbitten noch einmal ihre Gastfreundschaft und Hilfe und stellen einen neuen Drogenvorrat her. Ich nehme doch an, dass diejenigen, die Dr. Dabruun bei der Herstellung assistiert haben, in der Lage sein werden, sie auch ohne ihn zu reproduzieren. Danach suchen wir uns eine andere Morax-Station, die vielleicht etwas kleiner ist als diese hier und versuchen dort unser Glück, denn ich stimme Ihnen zu, Sin, dass die Besatzung dieser Station jetzt zu wachsam sein dürfte, als dass wir hier eine Chance hätten.«
    Das klang vernünftig, und niemand hatte Einwände.
    »Aber zuerst kümmern wir uns um unsere Verwundeten«, entschied Dana. »Und uns anderen tut ein bisschen Ruhe nach der Aufregung auch ganz gut.«
     
    *
     
    Brekken erwachte relativ ausgeruht. Ein Blick auf seine Uhr zeigte ihm, dass er sieben Stunden geschlafen hatte. Es war höchste Zeit aufzustehen und seinen Plan in die Tat umzusetzen. Neben seinem Lager fand er Wasser und Nahrung, die wahrscheinlich Hilam dorthin gestellt hatte,

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