Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)
Beobachtungen wären für uns sicher hilfreich.«
»Baris, haben Sie weitere Informationen von der Sonde?«, erkundigte sich Talas, ohne auf den Arzt einzugehen. »Was macht das Ding?«
Bevor der Ortungsoffizier antworten konnte, registrierten die Scanner eine Explosion bei den Schiffen, die sich im Orbit um Shupra 12 befanden …
*
»Plasmaschirme einschalten!«, befahl Stephan van Deyk, als das Fragment der Sonde oder was immer es war, auf die STERNENFAUST zuhielt. »Ruder! Ausweichmanöver!«
Lieutenant John Santos brauchte keine weitere Aufforderung. Er hatte schon so manches Ausweichmanöver geflogen, von dem jeder andere überzeugt gewesen wäre, dass es sich auch mit der wendigen STERNENFAUST nicht bewerkstelligen ließ. Dennoch stellte ihn die Situation vor eine Herausforderung, denn die Sonde kam schneller näher, als das Schiff reagieren konnte. Santos’ Finger flogen über den Touchscreen.
»Komm schon, Mädchen!«, murmelte er drängend und so leise, dass es niemand hören konnte. Zumindest hoffte er das. Schließlich hätte es einen denkbar seltsamen Eindruck gemacht, wenn ein gestandener Führungsoffizier anfing, mit einem Schiff zu reden, als wäre es eine Person. »Komm schon!«
Die STERNENFAUST reagierte zwar nicht schneller auf seine Bitte, aber sie wich in einer eleganten, immer steiler werdenden Kurve der heranschießenden Sonde aus. Trotzdem war sie nicht schnell genug. Die Sonde traf dennoch das Schiff und fuhr durch dessen linken Flügel hindurch, als sei es gar nicht existent. Briggs starrte fassungslos auf seine Anzeigen, die wie schon Sekunden zuvor nichts anzeigten.
»Alle Sektionen Schadensmeldung!«, bellte van Deyk. Im nächsten Moment versagte der Antrieb. Das geschah so plötzlich, das ein Ruck durch das Schiff ging, bevor die Antigrav-Aggregate den Andruck abfedern konnten. »Lieutenant Jefferson! Meldung!«
Es dauerte einen Augenblick, bis der Leitende Ingenieur der Aufforderung nachkam. Seine Stimme klang hektisch, als sie durch das Interkom drang. »Sir, das fremde Objekt hat alle Wände und Abdeckungen passiert, als wären sie nicht vorhanden und ist dabei auch in den Antriebskonverter geraten. Dadurch haben wir einen Ausfall.«
»Was genau meinen Sie mit ›Ausfall‹?«
»Nun, wie Sie sicher bemerkt haben, ist die Antriebsenergie futsch. Ich kann im Moment noch nicht sagen, wohin sie sich verflüchtigt hat, aber ich schätze, dass dieses Ding sie irgendwie absorbiert hat.«
»Prognose?« Van Deyk musste Simon E. Jefferson nicht lange erklären, was er vordringlich wissen wollte.
»Ich hoffe, dass es mit einem Neustart des gesamten Systems getan ist. Im günstigsten Fall haben wir also in ein paar Minuten wieder die volle Antriebskraft zur Verfügung. Ansonsten kann ich nicht sagen, wie lange ich brauchen werde, um den Schaden zu finden und zu beheben. Ich melde mich, sobald ich mehr weiß. – Noch etwas, Sir. Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich konnte einen flüchtigen Blick auf das Objekt werfen, zu flüchtig, um mir absolut sicher zu sein, aber ich hatte den Eindruck, dass es sich zum Teil nicht im Normalraum befindet.«
»Haben Sie eine Ahnung, wo sonst?«, wollte van Deyk wissen.
»Nun, es könnte sich um den X-Raum handeln. Die irisierenden Ränder an seinen Umrissen zeigten im Infrarotbereich eine Signatur, die ich bisher nur mit dem X-Raum in Verbindung bringen kann.«
Jefferson war ein Genetic der ersten Stunde und für die Arbeit in Methanminen genetisch modifiziert worden. Zu diesen Modifikationen gehörten auch Facettenaugen, die im Infrarotbereich sahen. Daher entdeckte er manchmal mehr als jeder Mensch mit normalen Augen.
Ortungsoffizier Briggs bestätigte das. Jefferson unterbrach die Verbindung, und van Deyk sah auf dem Bildschirm, dass die Sonde die STERNENFAUST offenbar wieder verlassen hatte und jetzt auf einen Asteroiden zuflog, der sich zwischen dem Schiff und einem der äußeren Planeten des Shupra-Systems befand. Er prüfte den Kurs vom Ausgangspunkt des Objekts zu seinem Ziel und stellte fest, dass die STERNENFAUST direkt auf dieser Linie gelegen hatte. Es sah so aus, als wäre das Schiff der Sonde einfach nur im Weg gewesen und sie nicht gewillt, es zu umfliegen, weshalb es durch sie hindurchgeflogen war.
»Sir, die J’ebeem haben auf eins der Objekte geschossen«, meldete Ashley Briggs. »Und die FLAMMENZUNGE hat gerade eine Antimaterie-Bombe gezündet. Außerdem registriere ich eine Explosion bei den Schiffen um Shupra
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