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Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven & Michelle Stern
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sie ein wenig ab. Durch das ovale Fenster betrachtete sie die Schutzkuppel der Ganymed-Akademie unter ihnen, die rasch kleiner wurde. Endlich ging es ins All. Nur leider nicht an den Ort, an den Dana sich am meisten wünschte: zur STERNENFAUST. Gedankenversunken betrachtete Dana die bunt gefärbten atmosphärischen Stürme des Jupiter, der jetzt ebenfalls mit zunehmender Geschwindigkeit kleiner wurde.
    Es dauerte knapp zwei Stunden bis sie ihre endgültige Fluggeschwindigkeit erreicht hatten. Emmi Summer bat irgendwann darum, keine Mediendienste zu nutzen, da sie die Bilder der Nachrichten nur weiter verunsichern würden. Die blonde Frau versuchte zu lesen.
    Dana versuchte ebenfalls sich abzulenken. Sie musste immer wieder an Yngvar Mac Shane und ihre Crew denken. Und an die Erde. Einmal schrieb sie ihrer Schwester eine Nachricht. Sie brachte es dabei allerdings nicht über sich, zu erwähnen, dass sie zu den Erkrankten gehörte. Ihre Schwester antwortete prompt: Auf der Erde war bereits das Gerücht aufgekommen, es handele sich um ein von den Dronte erzeugtes Virus. Die Regierung der Solaren Welten bestritt dies allerdings vehement und versuchte nach wie vor die Menschen zu beruhigen.
    Irgendwann verlor Dana das Zeitgefühl völlig, und schreckte erst auf, als sie neben sich ein Schluchzen hörte. Emmi Summer weinte in sich hinein. Dana zog ein Säuberungstuch aus ihrem Anzug, in dem sich Wasser binden ließ.
    »Möchten Sie, Fähnrich?«
    Summer nickte dankbar. »Nennen Sie mich doch Emmi. Hier ist sonst alles so furchtbar steril und unmenschlich.«
    Dana verstand, was die Frau meinte, doch genau dieser Abstand, den Emmi beklagte, war ihr Schutz. Sie wollte die Distanz wahren.
    Doch ein lautes Rufen aus der benachbarten Kabine enthob sie einer Antwort.
    »Verflucht, Perc! Du weißt doch überhaupt nicht, ob das stimmt!«
    »Wenn du nicht augenblicklich zurücktrittst, nehme ich dich mit!«
    »Bitte, wenn du dich unbedingt erschießen möchtest …«
    Erschießen? Dana sprang ohne zu Zögern auf und war mit drei Schritten an der Tür. Auf dem Gang entdeckte sie einen der Paramedics von Far Horizon . Er war noch zu weit entfernt um eingreifen zu können. Dana stürmte in den Nebenraum und erfasste die Situation mit einem Blick. Ein Mann stand am Fenster der Kabine. Ein Zweiter betrachtete ihn mit verschränkten Armen. Der Mann am Fenster hielt einen Nadler in der Hand, mit dem er auf sein Gegenüber zielte. Bei ihrem Eintritt legte er sich mit einer heftigen Geste die Waffe an die Schläfe. Sein Finger suchte den Auslöser. Dana nutzte ihren Schwung, stieß die Waffe vom Kopf des Mannes fort und packte sie mit beiden Händen. Aber der größere Mann ließ nicht los. Sie konnte ihm die Waffe nicht entwinden, aber sie kam an den Abzug. Sie drückte ab, ein hohes Sirren erklang, die Munitionspartikel schlugen in den Boden und lösten sofort einen Alarm aus. Der Alarm brachte weitere Helfer heran. Dana hörte Rufe und das Geräusch von rennenden Füßen auf dem Boden des Mittelgangs. Noch immer rang Dana um die Waffe. Sie schaffte es dabei, den Nadler auf eine schwache Betäubung umzustellen. Erneut drückte sie ab und traf den Unterschenkel des Fremden. Das Bein knickte sofort weg. Dana nutzte den Moment und wand dem Mann endgültig den Nadler aus der Hand.
    »Was soll das?«, herrschte Dana den Mann an.
    Der Fremde musterte sie verständnislos und wurde bewusstlos. Zwei Paramedics von Far Horizon drängten sich in den Raum. Sie kümmerten sich um den benommenen Mann, legten ihn auf eine Antigravbahre und verließen mit ihm den Raum. Dana bedeuteten sie, an Ort und Stelle zu bleiben. Sie nickte bestätigend.
    Dana wandte sich an den anderen Mann, der sie mit feindseligen grauen Augen musterte. Er war knappe ein Meter neunzig groß und gut im Training. Unter dem grünbraunen Schutzanzug zeichneten sich seine Muskeln ab.
    »Frost«, meine er mit hasserfüllter Stimme. »Welch Glanz in dieser Kabine.« Er ballte die Hände zu Fäusten.
    Dana wich instinktiv einen Schritt zurück, doch der Fremde griff sie nicht an. »Warum haben Sie den Mann nicht abgehalten?«, verlangte Dana zu wissen. »Wollten Sie tatenlos zusehen, wie er sich erschießt?«
    »Ich weiß nicht, für was Sie sich halten«, meinte der Mann giftig zurück. »Ich für meinen Teil habe volles Verständnis für den Mann. Wollen Sie eine willenlose Marionette werden? Nur weil es keiner sagt, wissen wir doch alle, was Sache ist. Die Dronte haben einen neuen Weg

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