Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)
es auf Station C bald eine Revolte gibt und ich wollte Sie davon in Kenntnis setzen.«
Jackson versuchte sich aufzurichten, doch offensichtlich war er zu schwach dazu. »Was ist mit dem Personal?«
»Das hält mich für unzurechnungsfähig.«
Jackson nickte bedächtig. »Das verdammte Virus. Aber so ist das, wenn man mit Zivilisten zusammenarbeitet. Die von Far Horizon haben keine Ahnung … legen die Militärs alle zusammen …!« Er verlor sich in einer Reihe wirrer Reden, denen Dana nicht mehr folgen konnte. Zumindest schien er ihr zu glauben, was Dana viel bedeutete.
»Sir, was schlagen Sie vor? Können Sie jemanden informieren, der sich um das Problem kümmert?«
»Wir müssen ihnen sagen, dass die Kridan dahinterstecken. Oh ja. Die Kridan müssen es sein, Frost. Sie haben Recht, Admiral Rudenko sollte sich sofort darum kümmern. Diesen aufgeplusterten Geierköpfen ist einfach nicht zu trauen! Wir hätten niemals mit ihnen Frieden schließen sollen …«
»Sir …« Dana zögerte. Jackson schien sich mehr und mehr in seinen Gedanken zu verirren. Ob es ihr auch bald so ging? War das der Weg, der ihr bevorstand? Vielleicht hatte sie sich das konspirative Treffen tatsächlich nur eingebildet? Sie schüttelte den Kopf.
»Ja, die Kridan«, murmelte Jackson in fiebriger Erregung. »Wir müssen sie vernichten! Admiral Rudenko wird den Einsatz leiten.«
Dana blickte auf das Handgelenk von Jackson. Der Mann trug noch immer sein Funkgerät. Eines der neuen Bergstrom-Funkgeräte, die erst vor kurzem mit Hilfe der J’ebeem entwickelt worden waren, und bis jetzt nur sehr ranghohen Militärs überlassen wurden. Ihr Vorteil war ihre handliche Größe.
Soweit Dana wusste, war Jackson ein Mitglied des Krisenstabes der Solaren Welten. Der Ratsvorsitzende Rudenko selbst musste ihm eines der verbesserten Bergstrom-Geräte gegeben haben. Man konnte sie am Körper tragen. Mit diesem Gerät ließ sich die Erde problemlos erreichen, ohne dass man minutenlang auf eine Antwort warten musste. Aber war es sinnvoll, das von hier aus zu tun? Dieses Zimmer wurde schließlich audioüberwacht. Dana hatte weniger Bedenken, das Personal könnte etwas mitbekommen, sie befürchtete vielmehr, Valmar Sixton sei es mit seinen Leuten gelungen, sie zu überwachen. Vielleicht hatte Sixton auch Verbündete beim Personal? War es wirklich ein Zufall gewesen, als die Pflegerin sie gestern überraschte? Hoffentlich wurden sie nur abgehört, und nicht auch noch per Kamera beobachtet.
Es geht schon los. Dana schloss kurz die Augen. Ich werde paranoid, genauso wie Jackson mit seinen Kridan. Wie soll Sixton mich hier bitteschön überwachen? Obwohl sie logisch gegen den Gedanken ankämpfte, war ihre Angst bereits so stark, dass sie sich dagegen entschied, das Gerät hier in diesem Raum zu benutzen.
Jackson sank in einen unruhigen Schlaf.
Es tut mir Leid, Sir , dachte Dana bei sich. Stehlen war eigentlich nicht ihr Ding. Sie öffnete das Armbandfunkgerät, streifte es vorsichtig von Jacksons Handgelenk und schob es in die Beintasche ihres leichten Schutzanzuges. Jackson bekam nichts davon mit, er plapperte weiter über den bevorstehenden Angriff der Tanjaj. Dana warf noch einen unruhigen Blick auf den Raum und auf Jackson, dann ließ sie sich von der Paramedic zurückbringen.
Sie wusste ja, wo sie nicht abgehört werden würde. Zumindest, wenn das erlauschte Gespräch auch tatsächlich stattgefunden hatte. Außerdem würde Sixton sie dort am wenigsten vermuten. Sie vergewisserte sich schnell, wo sich Sixton aufhielt – er saß in seinem Zimmer bei einem umfassenden Frühstück. Dann ging sie zielstrebig an den einzigen abhörsicheren Ort der Station.
Im zweiten Gemeinschaftsraum auf Sektor C durchsuchte sie das Gerät von Jackson nach brauchbaren gespeicherten Verbindungen. Sie wurde fast sofort fündig. Hastig drückte sie die Kombination.
Es dauerte eine Weile, bis sich eine leicht verblüffte Stimme meldete. »Hier Duchamp. Was kann ich für Sie tun, Commodore Jackson?«
Dana spürte einen weiteren Fieberanfall. Ihre Gedanken verwirrten sich zunehmend. »Hier spricht Dana Frost von Quarantine Base 432. Informieren Sie den Ratsvorsitzenden Rudenko bitte, dass eine kleine Gruppe von Erkrankten versuchen möchte, von der Base zu fliehen. Es sind keine Kridan.«
»Captain Frost.« Nun klang Duchamp noch erstaunter, doch sie wirkte zumindest nicht so, als würde sie Dana für verrückt halten. »Ich werde mich gerne mit der Base in Verbindung
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