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Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Titel: Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Fanatikers stehen! Was ist an einem Krieg mit biologisch-genetischen Waffen noch ehrenhaft?«
    Sun-Tarin hielt mühelos mit der schwachen Milchgeberin Schritt. »War denn eure letzte Schlacht ehrenhaft? Laut den Ermittlungen des Bolpor war es nicht Gott, der auf eurer Seite stand. Ihr konntet die Eruptionen berechnen, in die ihr unsere Schiffe im Konor-System gelockt habt. Auch ihr habt eine Massenvernichtungswaffe eingesetzt: die Kraft einer Sonne. Nur so konntet ihr gewinnen. Alles, was für euch zählte, war der Sieg. Und ganz waffenlos wird auch ein genetisch-biologischer Krieg nicht ablaufen. Irgendjemand muss auf die Zielplaneten fliegen, um dort für das Jüngste Gericht zu sorgen. Und das ist meine wahre Bestimmung.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht! Das sind nicht Sie!«
    »Was wissen Sie schon über mich? Sie mochten die Fassade, die ich auf der STERNENFAUST zur Schau gestellt habe. Mich haben Sie niemals kennengelernt.«
    »Sun …«
    Hel-Keran zog Wanda jetzt grob durch das mächtige Eingangstor des Kuppelhauses, das sich automatisch öffnete.
    Das Tor schloss sich hinter ihnen und sperrte das Tosen des Windes aus. Sun-Tarin wischte sich Reste der grünen Flüssigkeit aus dem Gesicht. Sie brannte unangenehm auf der Haut. Wanda hatte bereits rote Flecken auf den Wangen. Im Gegensatz zu ihm konnte sie sich nicht flüchtig säubern. Sun-Tarin zog ein rotes Tuch aus der Oberschenkeltasche seines Kampfanzuges. Er reinigte ihr Gesicht. Ihr Blick war flehend.
    »Bitte, Sun. Sie müssen den anderen erklären, wie wichtig der Frieden ist.«
    »Oh ja.« Die Stimme von Hel-Keran triefte vor Hohn und Verachtung. Er zog Wanda von Sun-Tarin fort und stieß sie in die Mitte des kreisrunden Raumes. Dort gab es eine weitere Vertiefung im Boden, wie man sie aus dem menschlichen Mittelalter kannte. Im Grunde war es einfach nur ein kreisrundes Loch von fünf Metern Durchmesser, dessen Boden mit einer Art Stroh ausgelegt war. Über dem Loch lag eine dicke Schicht aus Glas. Sun-Tarin trat an Wandas Seite und starrte mit ihr in dieses Gefängnis hinunter.
    Er hatte gefunden, wonach er suchte. Auf dem Boden des Käfigs lag ein einzelner Kridan, abgemagert und schwach. Sein dürrer Körper war in ein blaues Gewand gehüllt, dem Friedensgewand der kridanischen Priester. Sun-Tarin versuchte freudig und überrascht zu wirken. Er rieb zustimmend seinen Schnabel. Zum Glück machte Wanda es ihm einfach, denn sie lenkte mit ihrer heftigen Reaktion von ihm ab. Sie ließ sich auf die Knie fallen und berührte das Glas mit den vor ihren Körper gefesselten Händen.
    »Das … das kann nicht sein …! Das ist …«
    Hel-Kerans Stimme war selbstgefällig. »Das ist der Großschnabelige, der immer nur vom Frieden sprach. Er fühlte sich unverletzlich. Unberührbar. Angeblich kann ihn nichts töten. Er hat noch einen Tag bis zu seiner rituellen Hinrichtung und bisher hat Gott nichts getan, ihn zu schützen. Anscheinend hat der Geist des Einen den Prediger endgültig verlassen.«
    »Ihr habt es geschafft. Ihr konntet ihn stürzen.« Sun-Tarin klang nun tatsächlich stolz. Er sah Wanda kalt an. »Verstehen Sie jetzt? Ich musste die ganze Zeit über diesem Gedankenvergifter dienen. So war es Gottes Wille. Aber jetzt nicht mehr! Der von uns eingesetzte Prediger, der Satren-Nors Gesicht trägt, ist der wahre Auserwählte! Satren-Nors Zeit ist vorbei.«
    »Erzähl ihr nicht so viel, sonst machen wir sie noch zum Kretin, wenn wir ihr Gehirn bearbeiten müssen.«
    Wandas Lippen zitterten. Sun-Tarin wusste, dass sie erst vor Kurzem an Jefica Moll hatte sehen müssen, was es bedeutete, den Verstand zu verlieren. »Ihr wollt mein Gedächtnis löschen?«
    »Oder dich töten«, meinte Hel-Keran genussvoll. »Das liegt allein daran, ob du kooperierst.«
    Er zog die zitternde Wanda ein Stück von Satren-Nors Gefängnis fort. Ein groß gewachsener Kridan trat auf sie zu, er maß an die zwei Meter. Allein seine Gestalt mit dem mächtigen Kopf war beeindruckend. Er trug einen dunkelroten Umhang, bestickt mit den heiligen Symbolen, die ihn als weltlichen und geistigen Führer seines Krieger-Ordens auswiesen. Er war Krieger und Priester in einem, der Anfang und das Ende, und ein großartiges Beispiel dafür, wie sehr Macht korrumpieren konnte.
    Hel-Kerans Schnabel war nahe an Wanda Ndogos Ohr. Sun-Tarin musste sich zusammenreißen dem Fanatiker nicht auf der Stelle das Genick zu brechen. Aber er hatte seine Tarnung so lange aufrechterhalten, hatte erreicht, was er

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