Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Titel: Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
Vom Netzwerk:
sich aus ihren Fesseln zu winden. Sie war sehr beweglich und hatte schon zu Anfang bemerkt, dass die Handschellen lockerer saßen, als es nötig gewesen wäre. Verbissen versuchte sie eine Hand zu befreien, ohne die Automatik damit auszulösen und die Fesseln unbeabsichtigt enger zu stellen. Sie durfte ihre Finger und das Handgelenk nicht zu heftig bewegen. Ein plötzliches Reißen würde zu einer sofortigen Verengung führen.
    Dieser lumpige Haufen Fanatiker betrachtete sich also der derzeitige Regierungsstab der Kridan – und niemand in den Solaren Welten hatte das bisher bemerkt! Aber wie auch. Die Kridan hielten sich im außenpolitischen Bereich generell bedeckt. Das Interview von Botschafter Maunga mit dem angeblichen Satren-Nor für GBN war eine Sensation gewesen.
    Ja, sie hatte es geschafft! Zumindest eine ihrer Hände war jetzt frei. Sie musste hierfür das Opfer bringen, ihre zweite Hand heftig zu bewegen, was die Handschelle eng um das Gelenk schnellen ließ. Aber die andere Hand war frei und jetzt konnte sie beide Hände bewegen, wenn auch die Handschellen nun störend an ihrem rechten Arm hingen.
    Sie erinnerte sich an all die Dinge, die Sun-Tarin ihr erzählt hatte, und die ihr nun eine Hilfe sein konnten. Die Kridan unterschätzten Frauen, ihre »Eierlegerinnen«, und erwarteten von ihnen keinen Widerstand. Sie würden vielleicht gar nicht davon ausgehen, dass Wanda zu fliehen versuchte, denn wohin sollte sie auch gelangen? Sie befand sich auf einer lebensfeindlichen Welt, irgendwo im Reich der Kridan oder in einem Grenzgebiet.
    Aber versuchen musste sie es. Sie konnte und wollte nicht hierbleiben. Allein der Gedanke, dass die Kridan versuchen könnten, ihr Gehirn zu manipulieren und sie vielleicht zu ihrer Marionette zu machen, war entsetzlich! Und Sun-Tarin wusste, wie entsetzlich dieser Gedanke für sie war. Heiße Wut stieg in ihr auf. Sie wünschte sich Sun-Tarins Kopf in die Hände nehmen und ihn immer wieder gegen eine Wand schlagen zu können. Der Kridan hatte ihre Freundschaft nur benutzt! Er hatte sie entführt und sie einem Haufen Wahnsinniger ausgeliefert. Noch dazu gefährdete er den Frieden zwischen Menschen und Kridan, schlimmer noch: Er wollte den Krieg. Er sehnte sich danach, endlich wieder eine Waffe führen zu dürfen und im hirnlosen Dienst an seinem selbst ernannten Gott den Ehrentod zu finden.
    Sie musste hier weg. Sie war gut darin, in der Wildnis zu überleben und die STERNENFAUST würde sie suchen.
    Aber wie sollen sie mich finden?
    Darüber würde sie sich später Gedanken machen. Zuerst galt es, diesem wahnsinnigen Mob zu entkommen. Wild entschlossen machte sie sich ans Werk.
     
    *
     
    Dana Frost rang langsam mit ihrer Fassung. Sie hatte sich mit finsterer Miene angehört, was Ortungsoffizier Briggs zu melden hatte: »Wir haben die RAUSCH DES BLUTES verloren, Captain. Ihr Austritt aus dem Bergstromraum kann nicht genau berechnet werden. Wir könnten viele Lichtjahre von ihr entfernt sein. Allein in unserer unmittelbaren Nähe gibt es siebenundzwanzig Planeten einschließlich ihrer Trabanten, auf denen sich die RAUSCH DES BLUTES versteckt halten könnte.«
    »Gibt es keine Möglichkeit, dieses verdammte Schiff zu finden?«
    »Nein, Captain. Ich tue, was ich kann. Aber die RAUSCH DES BLUTES jetzt wieder zu erwischen, wäre, als würde man die altbekannte Nadel im Heuhaufen finden.«
    »Versuchen Sie es, Briggs.«
    »Dann fange ich mal an zu wühlen, Ma’am …«, seufzte der blonde Mann und wandte sich wieder seinen Scannern zu.
    Dana hatte sich auf ihrem Captain-Sessel selten so unwohl gefühlt. Am liebsten wäre sie aufgesprungen, um dem jungen Mann über die Schulter zu sehen, aber das war unprofessionell. An Bord eines Sondereinsatzkreuzers hatte jeder seiner Arbeit nachzugehen und ihre Arbeit war nun einmal nicht die Ortung.
    Nein , dachte sie sarkastisch, ich muss nur gut aussehen, während sie auf der Erde 3-D-Postkarten von mir drucken. Sie überlegte, warum ihr das ausgerechnet jetzt einfiel. Gerade in den letzten Jahren hatte sie weitaus Schlimmeres erlebt. Kriege. Schlachten. Entführungen. Aber ich habe doch immer handeln können , sagte sie sich, sogar in Denuurs Reich.
    Sie stand auf. »Ich werde noch einmal alle Unterlagen durchsehen, die mir Commodore Jackson geschickt hat. Wenn etwas ist, rufen Sie mich. I.O., Sie haben die Brücke.«
    Dana wünschte sich ein Gespräch mit Bruder William, und als habe der Christophorer das erraten, stand er am Schott zu

Weitere Kostenlose Bücher