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Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Titel: Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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ihrem Arbeitszimmer. Dabei sah er selbst so aus, als brauche er ein Gespräch.
    Dana aktivierte die Öffnungsautomatik und ließ den Mönch zuerst eintreten.
    »Setzen Sie sich. Sie sehen aus, als hätten Sie etwas auf dem Herzen.«
    »Ja.« Der Christophorer nickte. »Mir ist etwas eingefallen. Es könnte unwichtig sein …«
    »Wenn Ihnen etwas auffällt, ist es nie unwichtig, William«, brummte Dana ungehalten.
    Bruder William lächelte verlegen. »Nun ja. Mir ist ein Satz eingefallen, den Sun-Tarin in den letzten Tagen wiederholt zu mir gesagt hat. Ich habe mit verschiedenen Mitgliedern der Crew gesprochen, und anscheinend bin ich nicht der Einzige, dem er ausgerechnet diesen Satz mitteilte. Er hat mindestens sieben Leuten das Gleiche gesagt, und das allein in den letzten drei Tagen.«
    Dana runzelte die Stirn. »Was für ein Satz ist das?«
    »Die Wege des Herrn sind unergründlich.«
    Dana seufzte ungeduldig. »Es tut mir leid, Bruder William, aber ich verstehe nicht, was das bedeuten soll.«
    »Ich verstand es erst auch nicht, Captain Frost. Aber ich erinnerte mich daran, dass Sun-Tarin in einem unserer letzten Gespräche eben darüber sprach: Über die unergründlichen Wege des Herrn und wie man sie verstehen könne. Von der Berufung, dem Nachfolgen und der Prüfung. Er benutzte das Gleichnis eines suchenden Sternenschiffes, das dem höchsten Schatz, dem goldenen Ei, hinterherjagte, ohne je zu wissen, ob es auf dem richtigen Kurs sei. Und der einzige Weg dies zu überprüfen sei ein Innehalten. Eine Pause, um die Ortung zu überprüfen und sich mit neuer Kraft auszurichten.«
    Dana wedelte frustriert mit der Hand. Langsam bekam sie Kopfschmerzen. Theologie war nie ihre Stärke gewesen. »Nun, und?«
    »Übertragen Sie das auf unsere Situation, Captain! Auch die STERNENFAUST hat eine Berufung, auch sie folgt einem Weg. Auch wir jagen einem Schatz hinterher: Wanda Ndogo. Die Frage ist doch: Haben wir den Weg hart genug geprüft? Haben wir wirklich alles getan und gegeben, um auf diesem Weg zu bleiben?«
    Langsam dämmerte Dana, worauf der Christophorer hinauswollte. »Sie meinen, Sun-Tarin hat uns nicht den direkten Weg gezeigt?«
    »Manchmal muss man sich lösen, um sich neu anzunähern, Captain. Man muss im Nachfolgen innehalten und prüfen . Ich denke, ich kenne Sun-Tarin ein wenig. Auf seine eigene Art und Weise wollte er uns helfen ihn zu finden.«
    »Was schlagen Sie vor, William?« Dana gab es ungern zu, aber sie war genauso ratlos wie zu Beginn des Gespräches. »Soll ich die STERNENFAUST zu einer Notbremsung veranlassen?«
    »Nicht die STERNENFAUST. Schalten Sie das Gerät ab, das Sun-Tarin für uns in seinem Quartier versteckt hatte. Gönnen Sie dem Sucher eine Pause. Vielleicht wird er dann etwas finden, was ihm vorher entgangen ist.«
    Dana Frost sah den Christophorer nachdenklich an. »Ich gebe zu, auf eine solche Idee wäre ich nie gekommen. Wenn Sun-Tarin tatsächlich auf diese Weise einen Hinweis hinterlegt hat, muss er Sie sehr gut einschätzen können und sich in nahezu gläubiger Manier auf Sie verlassen.«
    »Wir sind beide Gläubige auf der Suche, das ist wahr. Und ich glaube an ihn. Ich gebe zu, ich habe gezweifelt, doch das ist nur menschlich. Ich habe in den letzten Stunden über alles nachgedacht und ich kann mir nicht vorstellen, dass Sun-Tarin die Solaren Welten verraten hat. Es muss etwas anderes hinter seinem Verhalten stecken. Vielleicht wirklich ein religiöser Zwang, dem er folgen muss, da er sonst seine Ehre vor Gott verliert. Aber er hat uns die Möglichkeit gegeben, ihn aufzuhalten und Wanda zu retten. Sun-Tarin hat sich nie oft wiederholt. Aber diesen einen Satz hat er selbst Menschen gesagt, mit denen er vorher kein einziges Wort wechselte. Vielleicht fürchtete er, unter Beobachtung zu stehen und wollte uns auf diese Weise einen Hinweis geben. Und dass Sie mich hinzuziehen würden, um sein Verhalten zu entschlüsseln, wird er sicher bedacht haben. Schließlich war unsere Beziehung recht eng und es ist meine Aufgabe, Ihnen beratend zur Seite zu stehen.«
    »Gut. Das klingt zwar alles schrecklich kompliziert, aber doch vernünftig. Was das gefundene Ortungsgerät von Sun-Tarin betrifft, haben wir ohnehin nichts mehr zu verlieren. Ich werde es ausschalten lassen. Vielleicht ist Lieutenant Briggs in einer Stunde in der Lage, mehr herauszufinden.«
    »Ich danke Ihnen, Captain Frost.«
    »Lassen Sie uns sehen, ob Sie mit Ihren Vermutungen richtig liegen.«
     
    *
     
    Wanda hatte

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