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Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Titel: Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Wollte er noch mehr Kridan töten? Und zu welchem Zweck? Wenn die STERNENFAUST nicht in der Nähe war, waren Wanda, Satren-Nor und er ohnehin verloren. Nur der Sondereinsatzkreuzer der Solaren Welten konnte sie jetzt noch retten. Aber anscheinend hatte Bruder William seine Nachricht nicht verstanden. Dabei hätte Sun-Tarin seinen Kopf darauf verwettet, dass der Christophorer sich ihr letztes Gespräch gut merken würde.
    In diesem Moment fühlte sich Sun-Tarin so verlassen wie noch nie zuvor in seinem Leben und als er die Mündung des fremden Grasers an seinem Kopf fühlte, war er erleichtert. Gott gab sich zu erkennen. Gott rächte sich. In der Gestalt von Hel-Keran, der ihn trotz des Nebels gefunden hatte.
    Hel-Kerans Klaue zitterte. »Du hast den Mar-Tanjaj umgebracht. Mit dem heiligen Kurison! Warum, Sun-Tarin? Warum hast du deinen eigenen Onkel hingerichtet?«
    »Er war verblendet. Ein Fanatiker, der über Leichen ging.«
    »Du hast einen Kridan getötet!«
    Sun-Tarin rührte sich nicht. Er hatte keine Angst. »Und wie viele Kridan habt ihr getötet, um euren großen Plan umzusetzen?«, fragte er ruhig. »Wie viele mussten sterben, damit euer Gegenspieler in die Hauptstadt einziehen konnte, als falscher Prediger? Und wie viele sollen noch sterben, wenn ihr den Krieg wieder zur einzigen Lebensweise erklärt?«
    Hel-Keran hob die Waffe noch ein Stück an. Er stand seitlich von Sun-Tarin. Der Austauschoffizier konnte auf den fleckigen Schnabel des alten Waffenbruders sehen. »Ich habe dir vertraut, Sun-Tarin.«
    Ein hohes Sirren erklang. »Da warst du nicht der Einzige.«
    Hel-Keran sank getroffen zur Seite. Er kam nicht mehr dazu, Sun-Tarin zu richten. Wanda stand hinter seinem am Boden liegenden Körper.
    Sun-Tarin suchte ihren Blick. »Danke.«
    Wanda ließ die Waffe sinken. Sie wich seinem Blick nicht aus, antwortete aber auch nicht.
    Sun-Tarin hörte Geräusche im Nebel, die Rufe weiterer Krieger. Er fasste mit seiner Klaue Wandas Hand. Sie lächelte.
    Bevor der nächste Kridan heran war, und Hel-Kerans Leiche fand, hatte er sie fortgezerrt. Sie kletterten gemeinsam im Schutz der Bergwand hinauf. Sun-Tarin hoffte, dass sie auf der anderen Seite einen Abstieg fanden, und die Selif auf diese Weise von Satren-Nor fortlockten.
    Sie erreichten die obere Plattform. Sun-Tarin zog Wanda zielstrebig mit sich.
    »Sie sind da vorne!« Die Stimme eines der Selif.
    Im Nebel war alles verzerrt und unwirklich. Gerade als Sun-Tarin geglaubt hatte, sie hätten einen Vorsprung, wurden sie eingekesselt. Sun-Tarin schoss auf einen Kridan, der im Nebel überlebensgroß wirkte. Doch der Kridan schoss nicht zurück. Er zielte an ihm vorbei. Er trug auch keinen Graser, sondern ein Gaussgewehr.
    »Runter!«, schrie die Gestalt in gut verständlichem Solar.
    »Sergeant Telford!«, schrie Wanda auf.
    Sun-Tarin konnte sie und sich gerade noch rechtzeitig zu Boden werfen, bevor über ihnen eine wilde Schlacht entbrannte. Von der einen Seite näherten sich die Marines unter Telford in schweren Rüstungen, von der anderen die ungeschützten Selif, die mitten aus ihrem Tempelritual gerissen worden waren und außer ihren Grasern weder Waffen noch Schutz trugen. Die Kridan zogen sich rasch zurück.
    Als der Schusslärm verebbt war, stand Sun-Tarin mit erhobenen Händen auf. »Sie kommen spät, Sergeant.«
    Telford sah in seiner dicken Schutzrüstung auf den Kridan hinunter und grinste breit.
    »Captain, wenn der Geierkopf frech wird, darf ich ihn dann erschießen?«
    Dana Frost trat gemeinsam mit Bruder William in leichten Schutzanzügen aus dem Nebel hervor. »Das kommt darauf an, wie frech er wird, Telford.«
    Wanda stand nun ebenfalls auf. »Ich bin so froh, dass Sie da sind.«
    Dana Frost lächelte. »Wanda. Schön, dass Sie leben.« Sie sah Sun-Tarin vorwurfsvoll an. »Ihr Verdienst ist das nicht, Sun-Tarin. Sie stehen vorläufig unter Arrest. Haben Sie den Prediger gefunden?«
    Sun-Tarin klapperte überrascht mit dem Schnabel. »Woher wissen Sie …«
    »Wo ist er?«, unterbrach der Captain ihn knapp.
    »Ich bringe Sie hin.«
    Sun-Tarin warf Captain Frost noch einen Blick zu und wandte sich dann schnell ab. Er erinnerte sich, dass es unter der Mannschaft der STERNENFAUST hieß, der Blick aus Frosts Augen könne Menschen töten.
    Bisher hatte er das für eine Übertreibung gehalten, doch in diesem Moment war er froh kein Mensch zu sein.
     
    *
     
    Dana hatte darauf bestanden, sich die L-1 zurückzuholen. Die RAUSCH DES BLUTES und die

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