Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger
nachdenklich auf das Loch in der Wand.
»Untersuchen Sie die Waffe, Lieutenant. Nehmen Sie das Ding auseinander.«
»Mit dem größten Vergnügen, Captain.«
Danas Armbandkom piepte. »Hier Mutawesi. Captain, Sie haben um eine Benachrichtigung gebeten, falls die Kridan unsere Wanze entdecken und entfernen.«
»Ich höre?«
»Wir haben die RAUSCH DES BLUTES soeben verloren, Captain. Es kommt kein Funksignal mehr bei uns an.«
»Verdammt«, entfuhr es Dana. »Ich komme auf die Brücke. Frost Ende.«
Van Deyk stieß ein leichtes Knurren aus. »Es gibt Tage, da wünscht man sich, der Dienst hätte nie angefangen.«
»Dieser Zwischenfall wird immer brisanter! Diese Entwicklung wird Jackson nicht gefallen.«
»Was sollen wir tun? In eine Glaskugel starren und hoffen, die RAUSCH DES BLUTES darin zu finden? Trotz unserer Bergstromsonden wird es unmöglich sein, den Austrittspunkt dieses Schiffes zu berechnen. Wir werden sie verlieren.«
»Vielleicht hat Ashley Briggs noch eine Idee.« Dana hoffte auf den Einfallsreichtum des Ortungsoffiziers. »Kommen Sie.«
*
Valentina Duchamp hatte nicht geglaubt, so bald das Vergnügen eines persönlichen Gespräches mit dem Prediger Satren-Nor zu haben, aber manchmal kam es eben anders, als man dachte. Sie stand neben dem wie immer freundlichen Aorangi Maunga vor dem dreidimensional wirkenden Bildschirm und blickte auf die Halbtotale des Kridan. Sein Oberkörper mit dem scharfen Schnabel ragte in Maungas asiatisch eingerichtetes Büro im »Ito Todoshi«-Haus, in dem sich das Außenministerium und die Büros der Diplomaten befanden.
Valentina musste wieder daran denken, wie übel Maungas Kollegin Jefica Moll dank der Intrigen ihres Arbeitgebers Rudenko erst kürzlich mitgespielt worden war. Erst seit ein paar Tagen reagierte Miss Moll wieder auf Ansprache, die Reha würde noch ein bis zwei Monate dauern.
Valentina konnte nur hoffen, dass der Hohe Rat ebenso wie sie früher oder später erkannte, was für ein Mensch Rudenko wirklich war.
»Ich habe vom Verschwinden des Austauschoffiziers Sun-Tarin gehört«, erklärte der Prediger ruhig. »Da Sun-Tarin nicht im Auftrag von mir oder der kridanischen Regierung handelt, liegt für mich der Schluss nahe, dass die Solaren Welten selbst hinter seinem Verschwinden stecken.«
Aorangi Mako Maunga blieb erstaunlich gelassen. Valentina bewunderte ihn dafür. »Wollen Sie damit andeuten, Satren-Nor, die Solaren Welten hätten Sun-Tarin entführt oder aus dem Weg geschafft?«
Die Stimme des Predigers klang emotionslos. »Ich kann es nicht ausschließen. Den Solaren Welten war Sun-Tarin in den letzen Wochen wie ein Dorn in ihrem Fußballen. Sie wollten ihn für einen wissenschaftlichen Auftrag nicht mit an Bord haben! Und wahrscheinlich suchen sie jetzt wieder einen Grund, ihn loszuwerden, damit die STERNENFAUST allein operieren kann.«
Valentina fragte sich, woher Satren-Nor so gut informiert war. Der Bolpor musste immer noch ganze Arbeit leisten. Es stand der STERNENFAUST wirklich ein neuer, geheimer Auftrag ins Haus, aber das war selbst in den Solaren Welten noch geheim.
»Ich kann Ihnen versichern, Satren-Nor, dass die Solaren Welten nichts mit dem Verschwinden von Sun-Tarin zu tun haben«, versicherte Maunga jetzt. Seine Stimme klang unbedingt vertrauenswürdig. »Der Austauschoffizier hat die STERNENFAUST aus anscheinend nur ihm selbst bekannten Antrieben verlassen und noch dazu eine Geisel mitgenommen. Es handelt sich um die Versorgungsoffizierin der STERNENFAUST, Sergeant Wanda Ndogo.«
»Ein Tanjaj wie Sun-Tarin nimmt keine Eierlegerin oder Milchgeberin als Geisel.« In Satren-Nors Augen blitzte nun Ärger. »Wenn Wanda Ndogo mit ihm gegangen ist, so muss es freiwillig gewesen sein. Aber ich vermute, dass Sie auch Ihre eigene Verbündete aus dem Weg haben wollten, weil sie Sun-Tarin zu nahestand. Wie mir bekannt ist, haben Sie Wanda Ndogo als potentielle Spionin auf der Liste der Galaktischen Abwehr stehen.«
Valentina sah, wie Maunga die Zähne hart aufeinanderbiss. Dass Wanda Ndogo entführt worden war, war für sie ein weiterer Grund gewesen, selbst das Gespräch mit Satren-Nor zu suchen. Wanda Ndogo würde Assistentin von Jefica Moll werden, falls sich ein Corps Diplomatique bildete, die beiden Frauen waren Freundinnen. »Sie sind sehr gut informiert, Satren-Nor. Fast könnte man glauben, Sie hätten noch immer Spione in unseren Reihen«, meinte Maunga jetzt höflich.
»Lassen wir die gegenseitigen
Weitere Kostenlose Bücher