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Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon

Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon

Titel: Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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süffisant an Tregarde gerichtet – kurz nachdem der andere Xeno-Mediziner den Kontrollraum betreten hatte.
    »Im Moment habe wir noch keine Gefechtssituation, Dr. Jennings«, gab Tregarde gelassen zurück. »Und da habe ich Professor MacShane meine Hilfe angeboten.«
    »Die Wurzelbücher der Wloom stehen uns zwar nur in virtueller Form und nur teilweise zur Verfügung, aber nichtsdestotrotz geht es um biologische Systeme«, fügte MacShane erklärend hinzu.
    »Haben Sie denn schon irgend etwas herausbekommen?«, wandte sich Jennings nun an den Kryptologen.
    »Die üblichen Bruchstücke«, antwortete MacShane. »Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Man hat die Hieroglyphen der Ägypter auch nicht in ein paar Tagen entschlüsselt!«
    »Es fehlt das richtige Lesegerät«, ergänzte Bruder William. »Zumindest im übertragenen Sinn. Unsere Digitalisierung der Daten ist ja nur ein Behelf, aber was die biologischen Speicher wirklich hergeben können, beweist die DNA jeder einzelnen menschlichen Zelle.«
    »Genau«, fügte MacShane mit Feuereifer hinzu und wies auf eine besonders schwierige Stelle auf dem Bildschirm. »Sehen Sie nur hier, Bruder William, da wollte ich Sie schon fragen, was …«
    Dr. Jennings achtete nicht mehr auf den Disput. Er drehte sich in seinem Schalensitz etwas von den anderen weg. Selbst wenn es jemand gemerkt hätte, hätte er nicht mehr darauf eingehen können, denn im selben Moment meldete Professor Yasuhiro von Schlichten das Auftauchen von einigen der Lichtsonden, nach denen man schon die ganze Zeit über in Transalpha vergeblich gesucht hatte.
    »Von Schlichten an Ortung«, rief der ehemalige Entwicklungschef des Far Horizon -Konzerns, der dem Konzern allerdings auf eine nicht immer ganz durchschaubare Weise auch weiterhin verbunden war, die Brücke. Von Schlichten hatte Lieutenant Briggs an der Kom-Leitung und beide tauschten sich jetzt eifrig über eine optimale Einstellung der Ortungssysteme aus. Insgesamt erschienen innerhalb kurzer Zeit fünf solcher sondenartiger Objekte im Erfassungsbereich der Ortung.
    Dr. Jennings schaltete unterdessen verstohlen an seinem Kommunikator herum.
    Wenig später ertönte ein Summton – und zwar einer, der auf eine ganz spezielle und auf allen Star Corps-Schiffen normierte Weise moduliert war, um den Schiffsarzt zur Krankenstation zu rufen. Doch Tregarde ignorierte das Signal zunächst.
    »Ich glaube, das ist Ihr Gerät, Dr. Tregarde«, stellte Dr. Jennings mit unbeteiligter Miene fest.
    Tregarde hatte interessiert auf den von Yasuhiro von Schlichten bis auf halbe Wandgröße vergrößerten Ortungsschirm gesehen. Die Positionen der Sonden waren dort genau zu verfolgen. Jetzt warf Tregarde Jennings einen nachdenklichen Blick zu und schaltete eine Taste seines eigenen Kommunikators. Er runzelte die Stirn.
    »Seltsam, da meldet sich niemand. Ich möchte mal wissen, wo Kendra Scott mal wieder steckt!«
    »Dann würde ich doch mal nachsehen, Doktor !«
    Die Art wie Miles Jennings das Wort Doktor betonte, ließ Tregarde aufhorchen. Er musterte seinen Vor-Vorgänger an Bord der STERNENFAUST einige Augenblicke und verließ dann den Raum, nachdem das Signal ein weiteres Mal ertönt war.
    Bruder William sah dem neuen Schiffsarzt der STERNENFAUST nach und wandte sich dann an Jennings. »Mal ehrlich, das waren Sie doch!«, stellte er fest. »Darf ich fragen, wieso Sie etwas derart Albernes tun?«
    »Ich kann die Anwesenheit von jemandem wie ihm einfach schwer ertragen und wollte ihn loswerden«, murmelte Jennings. »Und ich habe Ihnen ja auch schon gesagt, weshalb.«
    »Vielleicht sollten wir ihn darauf offen ansprechen«, erwiderte Bruder William mit leisem Tadel in der Stimme. »So etwas ist jedenfalls keine Lösung, Dr. Jennings!«
    »Rechnen Sie nicht damit, dass sich dann alles zwischen ihm und mir in Wohlgefallen auflöst! Außerdem wird er alles abstreiten. Aber ich weiß, dass es wahr ist …«
    »Gentlemen, vielleicht können Sie die Pflege Ihrer Sozialbeziehungen mal etwas in den Hintergrund stellen«, mischte sich von Schlichten auf seine gewohnt trockene Art ein. »Soweit ich informiert bin, ist niemand von Ihnen ein Dronte – also könnten sogar Sie sich völlig gefahrlos von ihm Blut abzapfen oder ein Beruhigungsmittel verschreiben lassen, Dr. Jennings!«
    Jennings biss sich schweigend auf die Lippen und wandte sich wieder seinem Computerterminal zu.
     
    *
     
    Die in den Erfassungsbereich der Ortung eingeflogenen Sonden kamen sehr rasch näher.

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