Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung

Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung

Titel: Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
Vom Netzwerk:
Erlaubnis, einen Dronte aus den Kästen zu entfernen, Captain?«
    Dana nickte widerwillig. »Sie haben. Telford wird den Parasiten erschießen, falls er sich bewegt«, entschied sie knapp. »Ich denke, der Dronte bekommt die Entfernung in seinem Zustand ohnehin nicht mit, oder? Doktor Jennings?«
    Miles Jennings schüttelte den Kopf.
    »Captain …« Bruder William hob zögernd die Hand. »Ich verstehe Dr. Tregardes Beweggründe, das zu tun, aber ich persönlich finde diese Vorgehensweise unmoralisch. Es widerstrebt mir, ein lebendes Wesen auf diese Art und Weise zu benutzen.«
    »Es widerstrebt mir auch, Bruder William«, meinte Dana zustimmend. »Aber wir sollten nicht vergessen, dass wir es hier mit einem Feind zu tun haben, der noch vor Kurzem beabsichtigte, unser aller Leben auszulöschen. Es ist tatsächlich wichtig zu wissen wie der Forschungsstand der Dronte ist. Vielleicht erhalten wir auf diesem Weg auch Informationen darüber, warum die Dronte sich auf einmal zurückziehen und ihre Systeme unbewacht zurücklassen. Auch das wäre von Vorteil.«
    Bruder William diskutierte nicht weiter. Er schien nicht glücklich über Danas Entscheidung zu sein.
    Tregarde und Telford holten einen der schlafenden Parasiten und brachten ihn in die Nähe des Terminals. Dana zwang sich hinzusehen, als Tregarde den schlaffen Dronte-Körper vor dem Rechner bewegte. Telford zielte mit dem Nadler auf das leblose Geschöpf. Tatsächlich sprang das Terminal automatisch an, als der Dronte auf Brusthöhe davor gehoben wurde. Seine schwachen Lebenssignale schienen ausreichend zu sein.
    »Dann mal los …«, murmelte Tregarde. Er drückte den leblosen Dronte-Körper der angewidert dreinschauenden Kerry Jakobs in die dicken Handschuhe. »Halten Sie den Parasiten bitte auf dieser Höhe. Ein Entfernen könnte zum Deaktivieren des Terminals führen.«
    Kerry Jakobs wirkte, als habe sie sich ihren ersten Außeneinsatz anders vorgestellt.
    Dana beneidete sie nicht um ihre Aufgabe. »Wie lange werden Sie voraussichtlich brauchen, sich einen Überblick zu verschaffen, Doktor Tregarde?«
    »Da hier alles sehr einfach zugänglich ist, sicher nicht mehr als zwei Stunden.«
    »Gut.« Dana nickte zustimmend. »Ich werde mir die angrenzenden Räume ansehen, solange es keinen Grund zu der Annahme gibt, dass irgendeine Gefahr besteht.«
    »Ich komme mit, Captain«, meinte Yngvar ungewohnt nachdrücklich.
    »Sie werden hier gebraucht, Professor MacShane«, erklärte Dana distanziert.
    »Oh, nein. Das wird er nicht«, meinte Tregarde abwesend und fuhrwerkte auf der Touchscreen des Terminals herum. »In diesem System wird das meiste in Codes ausgedrückt, für die ich ein Programm dabei habe. Auf die Sprache der Toten Götter wird hier verzichtet. Wie wir bereits feststellten: Auf dieser Station arbeiteten Menschen, und die Dronte haben unsere Art Daten zu speichern übernommen. Zumindest teilweise.«
    »Nun dann.« Dana schluckte. »Möchten Sie auch mitkommen, Bruder William?«
    »Ich bleibe bei Doktor Tregarde und Doktor Jennings, wenn Sie erlauben, Captain.«
    Zu ihrer Verwunderung folgten ihnen auch Telford und Bullock nicht, als sie den vermeintlichen Nebenraum betraten.
    Ist es denn schon so offensichtlich? , dachte Dana genervt. Wollen sie alle das turtelnde Paar allein lassen?
    Sie sah Yngvar deutlich an, dass er sie zur Rede stellen wollte, doch als sie den nächsten Raum betraten, schien er sogar seinen Namen zu vergessen. Seine Blicke wanderten vom Boden bis zur Decke und wieder zurück. »Das ist …«, flüsterte er.
    Der riesige Raum war vom Boden bis zur gut fünf Meter hohen Decke mit kleinen durchsichtigen Fächern versehen. Es mussten Tausende dieser Fächer sein. Jedes einzelne von ihnen war etwa dreißig Zentimeter lang und nur wenige Zentimeter hoch. Darin lagen sternförmige blaue Gegenstände, halb metallisch, halb organisch, als handele es sich um Teile eines Cyborgs. Die Sterne waren nicht größer als fünfzehn Zentimeter.
    Dana lächelte unwillkürlich, als sie in Yngvars begeistertes Gesicht blickte. Der Kryptologe hatte seinen Helm genau wie Dana in der Station abgenommen und trug ihn an der Hüfte. Ein Leuchten lag in seinen grauen Augen, sein Mund war leicht geöffnet, während er den großen Raum abschritt, den die Dronte-Menschen mit der Aufschrift Mediathek versehen hatten.
    Yngvar MacShane hielt einen Hand-Scanner und richtete ihn auf eine Seite der durchsichtigen Wand, die auf allen Längen des fünfeckigen Raumes zu

Weitere Kostenlose Bücher