Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung

Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung

Titel: Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
Vom Netzwerk:
Zugangscodes, daran etwas zu ändern. Wir können es starten. Beenden können Wir es nicht.
    Hast du Angst vor dem Tod?
    Ich habe Angst vor der Trennung. Mehr Angst als vor dem Sterben.
    Dann lass Uns vereint sterben! Du und ich. Es war so anstrengend, die letzten Jahre. So qualvoll. Ich will Ruhe.
    Irina lenkte Leilas Finger über den Screen. Sie konnte den Selbstzerstörungsmechanismus bequem von hier aus aktivieren. Ihre Hand schwebte unschlüssig über den Befehlen, die sie mit wenigen Bewegungen eingeben konnte.
    Zumindest würden Wir schnell sterben. Wie sagt man bei euch: Ein Ende mit Schrecken ist besser, als ein Schrecken ohne Ende. Sie zögerte.
    Leilas Gedanken waren schmerzhaft intensiv. Tu es für mich.
    Irina nickte. Leila Irina Nikona gab die notwendigen Codes zur Aktivierung der Selbstzerstörung ein.
     
    *
     
    Sie fuhren in zwei Gruppen mit dem Antigrav-Lift hinunter, tief ins Innere des Mondes. Dana hatte ein flaues Gefühl im Magen. Unten angekommen überließ sie Telford, den beiden Marines und Tregarde den Vortritt. Der Wissenschaftler ortete die biologischen Signale und führte sie zielstrebig durch die engen grauen Gänge.
    Ich vermisse Doktor Gardikov. Dana betrachtete den Xeno-Mediziner, der sogar den Nobelpreis erhalten hatte. Zu einem besseren Menschen hatte ihn das allerdings nicht gemacht.
    Es wurde kühler, doch die Anzüge schützten sie vor den niedrigen Temperaturen. Über das integrierte Thermostat wurden die äußeren minus vier Grad auf gefühlte sechzehn an ihrem Körper reguliert. Nur Danas Gesicht fühlte sich taub an. Ihr Atem war deutlich zu sehen, doch sie setzte den Helm nicht wieder auf.
    Sie kamen aus einem niedrigen langen Gang heraus, in eine überraschend hohe Halle. In dem gut fünf Meter hohen Raum standen in sauberen Reihen langgezogene Truhen, deren Seitenwände wie die Schiffe der Dronte mit einer kristallinen Schicht überzogen waren. Die Truhenreihen reichten gut hundert Meter von einer Seite der Halle zur anderen. Sie waren nur etwa eine Armlänge breit. Ihre Oberseite wurde durch eine gläserne Schicht abgedeckt. Dana schluckte. Unter dieser Schicht konnte man sie sehen: Dronte. Hunderte von ihnen. Sie regten sich nicht, waren erstarrt, als seien sie tot. Sie lagen dicht an dicht wie eisgekühlte Tiefseeshrimps, nur dass sie größer und hässlicher waren. Faustgroße Parasiten mit zusammengerollten Ganglien.
    Anscheinend ist das ihre Embryonalhaltung , dachte Dana angewidert.
    Die Dronte waren kleiner als die Exemplare, die Frost bereits gesehen hatte. Ansonsten unterschied sie nichts von ihren genetischen Schwestern und Brüdern. Jeweils eine der knotigen Dronte-Ganglien reichte an die Wand des Aufbewahrungsbehälters. Auf der Außenseite befand sich dort ein kleines Display.
    »Ihre Lebenszeichen sind kaum vorhanden, ich nehme an, sie sind extrem heruntergefahren«, meinte Tregarde anerkennend. »Ein optimaler Zustand der Erhaltung.«
    Tregarde und Jennings gingen mit teils begeistertem, teils widerwilligem Gesichtsausdruck die Reihen entlang. Während der Marine Wyn Bullock bei ihnen im Raum blieb, stieß Telford zusammen mit Kerry Jakobs weiter vor.
    »Faszinierend«, murmelte Tregarde. »Sie scheinen sich selbst reproduziert zu haben, wie wir es uns dachten. Auf natürlichem Weg sind sie nicht dazu fähig …«
    Dana fühlte Ekel in sich. Sie selbst war bereits fast von einem solchen Parasiten übernommen worden. Es gab Tausende von Menschen, Starr und anderen Wesen, die nach der Übernahme durch diese Wesen hier und dem Einsatz des DV-1-Virus nur noch Pflegefälle waren. Die Dronte hatten großes Leid über das Universum gebracht.
    »Eine sonderbare Art geboren zu werden«, meinte Bruder William schließlich in die Stille hinein. »Trotz allem habe ich die Dronte immer für ein gottesfürchtiges Volk gehalten.«
    Dana sah ihn überrascht an. Wie kam er denn jetzt darauf? Welche Quellen hatten den Christophorer zu dieser Annahme gebracht? Die meisten Menschen hielten die Dronte für nichts weiter als bösartigen Abschaum, aber gewiss nicht für gottesfürchtig.
    »Anscheinend haben sie ihren Nachwuchs von hier aus ausgeliefert«, meinte Tregarde. »Wir wissen zwar immer noch nicht, wie viele Planeten es in diesem Raumsektor gibt, auf denen die Parasiten ihre Neue Ordnung errichtet haben, aber es liegt nahe, dass es mehr geben muss als nur das Karalon-System. Irgendwoher müssen die Dronte schließlich gekommen sein. Vielleicht liegt dieser Mond auch an

Weitere Kostenlose Bücher