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Sternenfaust - 087 - Amnesie

Sternenfaust - 087 - Amnesie

Titel: Sternenfaust - 087 - Amnesie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann & James Halske
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Mars-Labor umgesehen. Das haben wir anhand von Besucherprotokollen der Einrichtung einwandfrei nachweisen können. Weiß der Teufel, was sie da gemacht oder gesucht hat. Wir versuchen das noch rauszubekommen – Danke für die Erinnerung! Wie auch immer – achten Sie genau darauf, wann diese Frau nicht in der Gegend ist und Sie den Plan ausführen können.«
    Abe nickte. »Verstanden.«
    »Melden Sie sich, wenn alles vorbei ist. Der Aufsichtsrat wird Ihre Bemühungen zu schätzen wissen, Mister Silbersdorff.«
    »Nicht doch. Ich tue nur meine Arbeit und Pflicht für den Konzern.«
    »Natürlich!« Der Mann im Anzug ließ noch einmal sein süffisantes Grinsen sehen und deaktivierte dann die Verbindung.
    Abraham Silbersdorff stand auf, nahm das Klemmbrett mit den Notizen für die heutige Krankengymnastiksitzung an sich und machte sich auf den Weg. Irgendwie musste er herausbekommen, wann Valentina Duchamp garantiert für längere Zeit nicht auf dem Mars oder doch zumindest nicht in Rudenkos Nähe war.
    Dann konnte er dafür sorgen, dass Far Horizon auch in Zukunft einer der mächtigsten Konzerne der Solaren Welten blieb.
     
    *
     
    Noch während Silbersdorff mit dem Aufsichtsratsmitglied von Far Horizon konferierte, zog Rudenko seine gerade auf den Mars zurückgekehrte Sicherheitsberaterin zur Seite. Er wollte erfahren, welche Neuigkeiten es draußen gab. Neuigkeiten, die nicht in den Medien verbreitet wurden – und er hoffte, sie waren gut. Doch Valentina Duchamp hatte den Verdacht, dass das, was sie zu sagen hatte, ihrem Chef nicht gefallen würde.
    »Ratsvorsitzender, die Öffentlichkeit möchte endlich mehr über diese Krise erfahren. Das Vertrauen in die Regierung hat stark gelitten. Aufklärung tut Not«, begann Valentina. »Sie tut dringend Not. Und Sie müssen ganz besonders mir Vertrauen entgegenbringen. Sie müssen mir alles sagen, was Sie wissen, nur so kann ich Sie auch wirklich schützen.«
    Duchamps Stimme hatte einen sehr drängenden Ton angenommen. Denn in der Tat, diese Unwissenheit wurmte sie, aber dass ihre Berufsehre angekratzt war, war noch schlimmer. Sie hatte von dem Putschversuch nichts geahnt und war gerade noch so zur rechten Zeit gekommen. Für ihr Selbstverständnis als Spitzenagentin war das ein unhaltbarer Zustand. Ein Makel auf ihrer weißen Weste, der sich schnell zur Katastrophe auswachsen konnte.
    Ich tappe vollkommen im Dunkeln , hing sie ihren Gedanken nach. So kann ich unmöglich jemanden beschützen. Weder Rudenko als Person, noch die Staatsführung als Institution. So kann das auf Dauer nicht gut gehen. Wer weiß, wie sicher die Drei hier in diesem Krankenhaus sind? Wenn ich vorankommen will, kann ich unmöglich immer um sie herum sein.
    »Ratsvorsitzender, was wussten Sie von dem PFS-Virus? Und was sollte es genau bezwecken? In welche Richtung gingen Ihre Pläne?« beharrte Valentina weiter.
    »Ich kann Ihnen nichts sagen, verdammt noch mal!« polterte der Angesprochene los. Kam da der Soldat in Rudenko durch oder spielte er nur Theater? Valentina wusste es nicht. »Ich habe Ihnen, ich habe allen wieder und wieder gesagt, was ich weiß: Ich hatte von Diaz’ Plänen nicht den Hauch einer Ahnung! Denken Sie wirklich, ich hätte so etwas unterstützt? Den Genetics die Menschheit auf dem Silbertablett präsentiert?«
    Er schnaufte durch, machte seinem Verdruss weiter Luft. »Diaz steckt hinter allem! Dieser Verbrecher! Er hat das Virus freigesetzt! Und – er hat alles eingefädelt. Alles, wofür ich im Leben gekämpft habe, als Soldat, als Politiker, das hat dieser Mistkerl in Gefahr gebracht. Wenn ich den in die Finger kriege …« Abermals schnaufte er verächtlich durch. »Wegen dem feinen Herrn sitze ich hier rum. Als halbes Wrack und völlig aus dem Verkehr gezogen. Ich kann nichts tun, während sich draußen wer weiß was zusammenbraut! Fragen Sie doch Diaz, woher er dieses Teufelszeug hatte. Fragen Sie gefälligst die Genetics! Die haben auf alles eine perfekt designte, feine Antwort zu bieten!« blaffte Rudenko Valentina genervt an.
    Ich weiß nicht, was ich glauben kann und soll , rätselte die Sicherheitsberaterin. War seine Wut nun echt oder nicht? Ich fürchte, bei Rudenko komme ich nicht weiter. Und bei Diaz ist die Sache wohl gleichsam aussichtslos. Vielleicht hat der Admiral gar nicht so unrecht. Man müsste die Genetics fragen!
    Während Rudenko noch vor sich hin lamentierte, verließ Valentina seinen Raum.
    Sie hatte nichts erreicht.
     
    *
     
    So komme ich

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