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Sternenfaust - 087 - Amnesie

Sternenfaust - 087 - Amnesie

Titel: Sternenfaust - 087 - Amnesie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann & James Halske
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Parameter passen auf drei Personen. Sie haben direkte Verwandte auf Themista und stehen mit diesen noch in Kontakt. Zwei Familien stehen in einer Eltern-Kind Beziehung zu Forschern auf Themista. Eine Person in einem Eheverhältnis«, erläuterte eine sonore Männerstimme.
    Bingo , dachte sich Agentin Duchamp. Da habe ich doch meinen Ansatzpunkt. Eine Ehebeziehung. Sie schmunzelte in sich hinein. Im Bett sagt man viel, was man im Alltag eigentlich nie und nimmer sagen würde. Und anhand der eingeblendeten Verbindungsdaten schien diese Ehe trotz der Zwangsausweisung der nicht genoptimierten Ehefrau wahrlich Bestand zu haben. Vor nicht allzu langer Zeit war der Ehemann sogar auf Besuch auf dem Mars. Los geht’s, Mädchen! Valentina sprang auf und raffte schnell alle Utensilien zusammen, die sie meinte bei dieser Kontaktaufnahme brauchen zu können.
    Nicht nur ihr Erkennungszeichen – ihr Ring – gab ihr das Gefühl für alles gewappnet zu sein. Bald war die Suite in den Ausgangszustand zurückversetzt und Valentina bereit für den Aufbruch.
    Schnell war der Liftboy samt Lift vor der Suite. Weil sie gerade offiziell nicht zur GalAb gehörte, hatte sie durch ihre Verbindungen nur erreichen können, dass ihr ein Gleiter der örtlichen Polizeibehörden für verdeckte Ermittlungen zur Verfügung gestellt wurde. Immerhin war das Fahrzeug gehobener Klasse.
    Jetzt schwebte sie in die Highspeedröhren zwischen Mars Town und den anderen Metropolen des Roten Planeten. Die Stadt Schiaparelli lag fast auf der gegenüberliegenden Seite des Mars, eine Fahrt von einigen Stunden. Den Weg würde sie zu weiteren Recherchen im hiesigen Polizeicomputer nutzen.
    Das Bild verdichtete sich immer mehr. Die zwangsrückgesiedelte Ehefrau arbeitete hier auf dem Mars beim Far Horizon -Konzern in der Abteilung für biologische Forschungen. Früher waren sie und ihr Mann wohl direkte Arbeitskollegen gewesen.
    Ein wahrer Glückstreffer , freute sich Valentina. Wenn ich da etwas nachbohre, müsste ich auf eine Goldader des Wissens stoßen , gab ihr ihre Intuition Zuversicht. Nur noch 1.000 Kilometer trennten sie von ihrem Ziel, als ihre Agentensinne urplötzlich Alarm schlugen. Die Abfragen über den gleiterinternen Polizeicomputer unterlagen immer mehr Störungen, je näher sie ihrem Ziel kam. So manches Detail, das zuvor noch problemlos zugänglich gewesen war, wurde nun als klassifiziert eingestuft. Ein ums andere Mal probierte die Sicherheitsexpertin, den Rechner auszutricksen und die Sperren zu umgehen. Doch das gelang immer seltener.
    Das wird knapp! , schoss es ihr durch den Kopf. Da versucht dir jemand in die Suppe zu spucken, Kleines , sprach sie in Gedanken zu sich selbst.
    Ihr Gleiter ruckte vorwärts. Sie beschloss, zur Sicherheit die vorgegebene Route in der Highspeedröhre durch eine der in regelmäßigen Abständen angelegten Ausfahrten zu verlassen, ließ den Antrieb aufheulen und ging auf Vollschub. Valentina flog jetzt durch einen wilden Marskrater unter einem blassorangenen Himmel, doch sie achtete nicht auf die ursprüngliche Schönheit der Wüstenwelt. Und sie hatte Glück – es schien nicht so, als folge ihr jemand. Vielleicht kam sie doch nach Schiaparelli, bevor jemand herausfand, was sie vorhatte.
    Mit mehr als zweitausend Stundenkilometern raste sie Schiaparelli entgegen. Schon glitzerten ihr die ersten Fassaden der Glasgalerien der in den Kraterwänden eingelassenen Vororte entgegen. Schneller, Mädchen! hörte sie ihre innere Stimme sie antreiben. Ein mehr als ungutes Gefühl breitete sich in ihr aus.
    Das Navigationsystem des Gleiters bremste diesen kurz vor der Kuppel der Stadt jäh ab. Der Ortsbereich war erreicht, die Adresse der Zielperson wurde erfasst und angesteuert. Eine der Unterkunft der Forscherin nahegelegene terrageformte Parkzone sollte der Endpunkt des Ausflugs sein.
    Der Gleiter verlangsamte noch mehr und schwebte sacht dem struppigen Marsgras entgegen, als plötzlich die Glasfassade des Nobelappartements zu ihrer Rechten Valentina entgegen zu springen schien.
    Eine gewaltige Detonation erfasste den Gleiter und drückte ihn vom Haus fort. Ein abklingender Funkensprühregen ließ ein klaffendes Loch dort sichtbar werden, wo gerade noch Menschen sich auf den Beginn ihres Arbeitstages vorbereitet hatten.
    Während sich der Gleiter dank der Antigravaggregate selbstständig abfing, war Valentina vor Wut zum Heulen zumute. Sie war zu spät gekommen und die Störungen im Rechnerwerk des Polizeigleiters waren

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