Sternenfaust - 089 - Sirius III

Titel: Sternenfaust - 089 - Sirius III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker

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vermögen?«
    »Nein«, sagte Abt Barentius.
    »Ich auch nicht.«
    Eine Pause entstand. Schließlich erhob sich Meister Daniel von seinem Lager. »Ich habe nicht die Absicht, mehr darüber zu sagen. Davon abgesehen, denke ich, dass es im Moment Probleme gibt, die dringend einer Lösung bedürfen.«
    Abt Barentius nickte. »Probleme, die vielleicht nur du zu lösen vermagst. Du wirst dir denken können, dass wir dich brauchen, da wir dich von deinem Pfad weggeholt haben …«

    *

    Kommandant Sragash betrachtete die Lage auf einer großen Systemübersicht, die auf einem Tisch-Bildschirm angezeigt wurde, der einen Durchmesser von etwa zweieinhalb hestanischen Körperlängen besaß.
    Dieser Tisch-Bildschirm stand in der Mitte der Offiziersmesse der PFEIL VON BARASKOR.
    »Das System ist so gut wie eingenommen«, stellte der Erste Offizier fest. Die PFEIL VON BARASKOR wurde auf der Positionsübersicht durch eine Markierung dargestellt, die sich langsam auf den dritten Planeten zubewegte, der das Zentrum menschlicher Besiedlung in diesem Raumsektor war. Eine Formation von Raumbooten ging auf Abfangkurs. Aber gegen die PFEIL VON BARASKOR und die Schwesterschiffe in ihrem Gefolge würden sie kaum etwas ausrichten können. An immer mehr Fronten brachen die Schiffe der Föderation Baraskor durch. Die Verteidiger mussten sich zurückziehen. Lediglich das einzige überlichtschnelle Kampfschiff, das sich derzeit im System befand, hatte sich einigermaßen behaupten können.
    »Die Systembewohner haben offenbar die Möglichkeit, Ortungen im Zwischenraum vorzunehmen«, stellte der Erste Offizier fest, dessen Name Feragas lautete – ein Name, der eigentlich für Angehörige des Dritten Geschlechts reserviert war.
    Im Zuge einer Bewegung zur Gleichberechtigung, die im letzten Sonnenzyklendutzend innerhalb der Föderation Baraskor aufgekommen war, war die Benutzung aller Namen jetzt allen Geschlechtern erlaubt. Das war aber noch nicht das Schlimmste. Feragas liebte ausschließlich Angehörige des Fünften Geschlechts. Das galt traditionellerweise als Perversion, da die Zeugung von Nachwuchs nur durch genetischen Austausch aller fünf hestanischen Geschlechter möglich war. Kommandant Sragash konnte sich jedoch an die neu aufgekommene Rechtsauffassung, wonach die ausschließliche Zuneigung zu einem Geschlecht zwar noch als abartig, aber nicht mehr als strafbar galt, nicht so recht gewöhnen. Er hegte nach wie vor eine starke Abneigung gegen solch ein unhestanisches Verhalten. Besonders provozierend fand er allerdings, dass ein Flottenoffizier wie Feragas sich offen dazu bekannte, dieser Neigung zu frönen, ohne dass ihm nach der neuen Rechtslage dadurch Nachteile in der Laufbahn entstehen durften.
    Aber was die fachliche Qualifikation anging, musste Sragash Feragas’ Fähigkeiten anerkennen. Und vielleicht sogar fürchten …
    Sragash konzentrierte sich unwillig wieder auf den Kampf. »Wie sind Sie darauf gekommen?«, fragte er.
    »Durch genauen Abgleich der von den Systembewohnern benutzten Zwischenraum-Funkfrequenzen. Es gibt Sonden, die die Signale aus dem Zwischenraum absetzen, bis die Leitstation den Kontakt verliert. Und es ist unserem Team gelungen, diese Signale zu entschlüsseln.«
    »Das Vorhandensein dieser Sonden erklärt ihre Taktik!«, stellte der Waffenoffizier fest. »Deswegen wissen sie immer schon, wo wir aus dem Zwischenraum kommen und nehmen die jeweiligen Koordinaten bereits vorher unter Feuer.«
    »Was sagen die aufgefangenen Daten aus?«, fragte Sragash an seinen Ersten Offizier gerichtet.
    »Dass sich große Hilfsverbände unserer Gegner nähern.«
    »Was soll uns das kümmern? Die Schiffe, denen wir hier begegneten, sind technisch weitaus weniger gut entwickelt als jene beiden, die wir beim Wloom-Planeten antrafen. Und die Niederlage unserer dortigen Verbände wurde ja auch nicht durch die Kampfkraft dieser Barbaren verursacht, sondern durch ein uraltes, automatisch arbeitendes Verteidigungssystem, das uns aus irgendeinem mir bis heute nicht nachvollziehbaren Grund als Feinde identifizierte – wo wir doch die Erben der Erhabenen sind.«
    »Ich widerspreche ungern, Kommandant. Aber die Schiffe, die sich dem System nähern und in wenigen Stunden ins Normaluniversum treten werden, sind von einer Größe, die selbst unsere größten Schlachtschiffe weit in den Schatten stellt.«
    Sragash überlegte. Vielleicht war es jetzt ein günstiger Zeitpunkt, die Forderungen zu stellen. Jetzt, im Moment der