Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2)
Es wurde konstruiert, um uns auf den schwarzen Planeten abstürzen zu lassen. Zumindest ist das der exakte Kurs, in den wir nun gedrängt werden. Das Feld versucht, uns dabei zu zerdrücken.«
Die Augen von Dana Frost verengten sich kämpferisch. So leicht würde sie sich das Schiff nicht nehmen lassen. Nicht schon wieder.
»Wir sind immer noch auf Vollschub. Rana Quaid tut im Maschinenraum, was sie kann. Sie wird uns die nötige Zeit verschaffen«, erklärte van Deyk gelassen.
»Danke, I.O.« Dana atmete tief durch. »Wie lange noch bis zum voraussichtlichen Eintritt in die Atmosphäre des Planeten, Jefferson?«
»Bei stabilen Gravitationsbedingungen – acht Minuten, Captain.«
»Absturz oder Raumschlacht?«, fragte van Deyk mit einer Grimasse.
»Landung!« Frost stand entschlossen auf. »Bereiten Sie eine Landung vor! Wir müssen uns jetzt zuerst um uns kümmern! Die Dronte überlassen wir Captain Barus und der SONNENWIND.«
John Santos reagierte sofort. »Landung wird vorbereitet, Captain. Spezifische Daten über den Planeten kommen auf den Schirm.«
Auf dem Schirm erschien plötzlich eine wahre Explosion an Informationen. Im Hintergrund schimmerte nun der schwarze Planet, die beiden Schlachtschiffe der Dronte wurden automatisch auf den Nebenschirm gelegt.
Stephan van Deyk musterte den dunklen Planeten mit der sonderbaren Atmosphäre. Ihm erschien es plötzlich, als wollten die Muster und Wolkenwirbel ein Bild für ihn allein malen. Ein Bild, das ihn selbst wiedergab … Verwirrt schüttelte er den Kopf. »Mir erscheint dieser Planet sehr sonderbar …«
Zeigten ihm die Wolkenwirbel wirklich sein eigenes Gesicht?
Er schüttelte unwillig den Kopf. Das war der Stress. Nichts weiter.
Dana Frost sah überhaupt nicht hin. »Anflug beschleunigen! Wir geben dem Feld, was es will.«
Während Santos den Befehl ausführte, wandte sich Bruder William um und trat einen Schritt nach vorn. Dana Frost sah verwirrt zu ihm herüber. Der braunhaarige Christophorer war leichenblass. »Nein. Nicht das …«
Seine Stimme war nur ein Hauch. Seine Augen weiteten sich.
Van Deyk und Dana Frost sahen alarmiert zu ihm hin.
»Was ist denn los?«, fragte Stephan van Deyk, der als Erstes seine Sprache wiederfand.
Bruder Williams lange Kutte berührte den Boden, sein Blick klebte am Hauptbildschirm, auf dem der schwarze Planet, der jetzt langsam, je näher er kam, immer mehr die Farbe eines tiefen Flaschengrüns annahm. »Das ist kein Planet. Das ist eine konstruierte Vernichtungsfalle! Ein Mond, der geschaffen wurde, um Schiffe ins Verderben zu ziehen!«
»Können wir noch ausweichen?«
Dana Frost schüttelte ihr kurzes schwarzes Haar.
Ihre blauen Augen waren eisig. »Ich fürchte nicht, I.O.!«
*
Doktor Patrisha Roycee saß verkrampft auf dem ergonomischen Stuhl, den man ihr an der Kopfseite der Tischgruppe zugeteilt hatte. Sie bekämpfte den Impuls, sich mit der Hand zu vergewissern, dass der strenge blonde Pferdeschwanz auf ihrem Hinterkopf richtig saß. Aufmerksam betrachtete sie ihre Umgebung.
Im größten Konferenzraum der STAR WARRIOR war kein Platz mehr frei. Admiral Björn Soldo hatte alle wichtigen Vertreter der Solaren Welten und des Star Corps eingeladen, die in erreichbarer Nähe des Kubus waren. Er hatte bereits vor dieser Sitzung mit der Interimsregierung des Hohen Rates gesprochen und die Anweisung erhalten, einen erneuten Krieg mit den Dronte um jeden Preis zu vermeiden. Das alles war Patrisha durch eine allgemeine Datenübertragung auf dem Hand-Kom bekannt. Trotzdem bestand die reale Gefahr, dass die Situation eskalierte. Denn auch die J’ebeem hatten ein gewisses Mitsprachrecht, da man sie als Bündnispartner nicht übergehen konnte.
Schon seit einigen Tagen war eine Delegation von J’ebeem und Starr auf dem Kubus tätig, um Forschungen durchzuführen. Hauptsächlich handelte es sich um Wissenschaftler, Physiker, Astronomen, aber auch Archäologen und Ärzte waren mit dabei. Die Starr standen dabei unter der genauen Beobachtung der Söhne Ebeems. Sie durften sich nicht frei im Kubus bewegen, da noch immer der Verdacht bestand, dass sie mit den Dronte kollaborierten. Zwar gab es keine eindeutigen Beweise für diesen Verdacht, doch die Logik wies zwingend auf ihren Verrat hin. Dennoch unterstützten die Söhne Ebeems sie weiterhin, weil sie nicht von der Vorstellung ablassen konnten, das Wissen um die Antimateriebomben doch noch von den Starr zu erhalten. Darüber hinaus wollten weder die
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