Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2)
zog sie sie zurück. Der J’ebeem lächelte.
»Ich bin ein Krieger der Dekos-Kaste. Mein Orden ist über dreitausend Jahre alt und wir haben klare Prinzipien. Wenn mich jemand mit seinen Extremitäten bedroht, ist das eine direkte Aufforderung zum Krieg.«
»Ich bedaure, aber mein Organizer lässt in diesem Monat leider keine Luft für Raumschlachten«, antwortete Patrisha schnippisch.
Die Augen des J’ebeem blitzten amüsiert auf. Patrisha war froh, dass Admiral Björn Soldo in diesem Moment das Konferenzzimmer betrat und an der gegenüberliegenden Kopfseite Platz nahm. Während das Schott sich hinter ihm schloss, kehrte Ruhe ein.
Das Gemurmel verstummte nach und nach und die Blicke aller richteten sich auf das Oberhaupt der Versammlung.
Admiral Soldo saß neben einem hageren J’ebeem von besonders hohem Wuchs, der die klassische Rasierung der Adeligen trug. Seine gestutzten Haare waren von einem tiefen Schwarz violett. Auf seiner tätowierten Gesichtshälfte befanden sich sieben Monde, die von Dornen-Ornamenten umschlungen wurden, aber zu ihrem Erstaunen erkannte Patrisha auch den Drachen, der ihren Tischnachbarn zierte. Ob die beiden verwandt waren?
Er wirkte wesentlich älter als Markes Irendal und sah so steif aus, als habe er ein Gauss-Gewehr verschluckt.
Soldo begann ohne Umschweife. »Die Situation ist Ihnen allen durch das Briefing hinlänglich bekannt. Wie Sie den bereitgestellten Datenpacks entnommen haben, geht es hier um eine Beratung, wie wir die Interessen des Cisalpha-Sektors hier in Karalon am besten wahren. Ich verlasse mich darauf, dass Sie die geforderten Geheimhaltungsstufen einhalten werden. Die Solaren Welten haben Informationen, dass die Dronte ein Gegenmittel gegen das D-1-Virus besitzen. Doch sie geben ihre Kolonien und ihre besiedelten Planeten, wie hier das Karalon-System auf, auch das wissen wir aus gesicherter Quelle. Doch solange sich ein Rest der Dronte unter ihrem Anführer, dem Herrn, noch hier in Karalon befinden, sind unsere gemeinsamen Forschungen nicht gesichert. Ich bin der festen Überzeugung, dass die hier noch anwesenden Dronte einen neuen Krieg beginnen werden, wenn wir nicht auf ihre Forderungen eingehen und den Kubus zu dem vereinbarten Ultimatum aushändigen.«
»Sie stürmen sehr forsch voran«, meinte der hochgewachsene J’ebeem neben ihm mit nasaler Stimme. Der Blick seiner schmalen dunklen Augen musterte Soldo abschätzig von oben bis unten und zeigte deutlich seine Verärgerung. Der Rang des Admirals schien ihn nicht im Geringsten zu beeindrucken.
Patrisha unterdrückte ein Kichern. Sie beugte sich zu Markes Irendal hinüber. »Er klingt wie ein kleines Tier auf Helium. Wer ist er? Ihr Vater?«
Die Gesichtszüge von Markes Irendal verhärteten sich bei der Frage schlagartig. »Das ist Sayam Valor. Ein direkter Verwandter von Triumvir Megon Barus. Er ist mein Vorgesetzter, mein Ziehvater und der Anführer der Dekos-Kaste.«
»Oh.« Patrisha verstummte nicht nur wegen ihres Fauxpas. Soldo warf ihr und Markes Irendal einen bitterbösen Blick zu. Anscheinend hatte sie nicht leise genug geflüstert. Mindestens zwanzig Menschen starrten zu ihr hin. Sie spürte das Brennen in ihren Wangen.
»Wir wissen nicht, was die Dronte wirklich planen.« Die unangenehm nasale Stimme von Sayam Valor verriet nicht, ob der vornehme J’ebeem Patrisha gehört hatte. Seine schwarzen Augen würdigten sie keines Blickes. Wahrscheinlich bin ich es nicht wert, dass sich ein Mitglied eines Hohen Hauses über mich aufregt , dachte sie sarkastisch. »Vielleicht nutzen sie die Zeit, um einen Angriff auf uns vorzubereiten.«
Soldo sah besorgt aus. »Selbst wenn das so ist: Wir können es nicht verhindern. Und Spione in ihre Reihen zu schicken ist zur Zeit zu riskant. Wir bemühen uns, an Nachrichten aufzufangen, was wir auffangen können, aber die Dekodierungen benötigen sehr viel Zeit.«
»Sie sagen uns nichts Neues, Admiral Soldo. Ich schlage vor, wir erforschen den Kubus weiter und warten ab, was passiert. Ich bin nicht bereit, ein so wertvolles Artefakt der Toten Götter einfach an die Dronte zurückzugeben. Sie sollen sich verkriechen wie kosmischer Staub, wenn sie gehen wollen.
Was sollte sie dann noch interessieren, wenn wir uns die Errungenschaften des Kubus zu eigen machen? Ich sage, der Kubus bleibt bei uns!«
Zustimmendes Gemurmel wurde laut. Patrisha hob ihre Hand.
»Entschuldigung, wenn ich mich da einmische, aber der Kubus wird ohnehin bald implodieren.«
Sowohl
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