Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2)
Menschen, Starr als auch J’ebeem starrten pikiert in ihre Richtung. Langsam gewöhne ich mich dran. Glotzt also ruhig, ihr könnt mich mal. Patrisha straffte die Schultern und versuchte, sich nach außen hin selbstsicher zu geben.
Sayam Valor sah auf sie herab wie auf ein Insekt. Patrisha erwiderte den Blick. »Wer ist diese impertinente Person?«, wandte er sich an Admiral Soldo. Anscheinend hatte er ihren unqualifizierten Kommentar über sein nasales Sprechorgan doch gehört.
Doch Soldo ließ sich nicht beeindrucken. »Das ist Doktor Patrisha Roycee. Theoretische Physikerin und Spezialistin für die Artefakte der Toten Götter sowie für die Erforschung alternativer Energiequellen. Sie ist die leitende Wissenschaftlerin der Solaren Welten auf dem Kubus. Doktor Roycee ist direkt, aber sehr kompetent. Sie sollten sich mit ihr gut stellen, wenn Sie eine fruchtbare Zusammenarbeit wünschen, Kommandant Valor. – Doktor Roycee, erklären Sie Kommandant Valor und uns bitte, warum der Kubus bald implodieren wird.«
Patrisha nickte Björn Soldo dankbar zu. »Gerne. Wie wir herausgefunden haben, gibt es im Kubus eine große Quelle von Energie, die halb im X-Raum verankert ist. An dieser Quelle haben sich die X-Raum-Sonden in gewisser Weise aufgetankt. Sie haben sich Energie geholt, um ihren Weg in die Weiten des drontischen Reiches fortsetzen zu können, nachdem sie unsere Systeme analysiert haben.«
»Das ist uns allen bereits bekannt«, merkte Sayam Valor bissig an. »Doch warum sollte die Energiequelle implodieren? Wie sicher sind Ihre Messungen? Wie viel Zeit haben wir noch? Falls Sie überhaupt Recht haben mit Ihrer Behauptung.«
»Die Quelle wurde durch eine ungewöhnlich hohe Entnahme von Energie instabil. Anscheinend hat sich das Sondenaufkommen in den vergangenen Wochen im Vergleich zu vorherigen Aufzeichnungen, die wir im Kubus bereits entschlüsseln konnten, drastisch erhöht. Es waren in den letzten Monaten exorbitant viele dieser Lichtsonden, die hier ›aufgetankt‹ haben. Seit ungefähr zwei Wochen jedoch ist keine einzige mehr aufgetaucht. Ich schätze, dass sich der Kubus gewissermaßen abschaltet. Meine Messungen ergeben einen Prozentsatz von achtundneunzig Komma neun sieben, Periode drei für die Wahrscheinlichkeit, dass die übrig gebliebene Energie nicht ausreicht, die Station ausreichend zu stabilisieren. Voraussichtlich haben wir drei Wochen. Plus minus vier Tage.«
»Wissen die Dronte davon?« General Sayam Valor wandte sich nun wieder an Admiral Soldo. »Sie sagten doch, dass sie erklärt haben, dass sie dieses System verlassen wollen.«
Doch Soldo schüttelte den Kopf.
»Wir vermuten, nein. Es ergibt keinen Sinn. Es sei denn, die Dronte sind in der Lage, den Kubus extern zu stabilisieren. In diesem Fall könnten sie ihn aber so oder so beeinflussen. Wir gehen davon aus, dass sich die momentane Situation im Kubus der drontischen Kenntnis entzieht. Immerhin ist er nach wie vor verseucht, und möglicherweise traut man dem entwickelten Gegenmittel nicht so recht.«
»Unterschätze nie deinen Gegner«, meldete sich jetzt Markes Irendal neben Patrisha zu Wort.
»Darin stimme ich Ihnen vorbehaltlos zu«, antwortete Soldo ruhig. »Leider haben wir einfach zu wenig Informationen über die genauen Pläne und den technischen Wissensstand der Dronte. Und die Zeit läuft uns davon. Wir müssen uns vorläufig darauf verlassen, was der Herr uns mitzuteilen geruht.«
Kommandant Sayam Valor nickte. »Ich stimme in diesem Fall vorerst zu, den Kubus an die Dronte abzugeben, Doktor Patrisha Roycee. Wir sollten das Hauptaugenmerk auf die Forschungen legen und versuchen, so viele Informationen wie möglich zu sichern. Ich werde mich selbst davon überzeugen, ob Ihre Forschungen wirklich so exakt sind, wie Sie angeben. Sie werden einen kurzen, übersichtlichen Bericht für mich verfassen. Ihre Arbeiten sollen dadurch nicht beeinträchtigt werden. Deshalb stelle ich Ihnen meinen Ziehsohn Markes Irendal zur Seite. Er wird die nächsten zwei Wochen ihr Leibwächter sein. Sie können ihn ebenfalls zu kleineren Arbeiten heranziehen, auch wenn er kein Wissenschaftler, sondern ein Krieger ist.«
Patrisha unterdrückte einen Einspruch. Sie sah in das grinsende Gesicht des Kriegers mit der Drachentätowierung neben sich. Dann blickte sie zu Soldo. Der schüttelte warnend den Kopf. Diese Situation hatte sie sich selbst zuzuschreiben. Sie durfte jetzt auf keinen Fall einen Laut des Protestes äußern.
Patrisha nahm
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